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Der Weg zur eigenen Nation - die Geschichte der polnischen Staatswerdung nach dem Ersten Weltkrieg
Jakob Beran
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Geschichte, Sozialkunde, Polit.Bildg. UF Geographie und Wirtschaftskunde
Betreuer*in
Christoph Augustynowicz
DOI
10.25365/thesis.61796
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-25832.47579.101561-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Diplomarbeit behandelt den Weg Polens hin zur Zweiten Polnischen Republik, mit einem Schwerpunkt auf die Jahre während, beziehungsweise direkt nach Beendigung des Ersten Weltkriegs. Im Speziellen behandelt die Arbeit das Wirken der beiden privaten und ideologischen Kontrahenten Józef Piłsudski und Roman Dmowski. Beide waren schon vor dem Sommer 1914 aktiv in der polnischen Unabhängigkeitsbewegung tätig, in Anbetracht des Großen Krieges entschieden sie sich jedoch für beinahe diametral gegensätzliche Ansätze, um ein geeintes und unabhängiges Polen wieder zurück auf die europäische Landkarte zu bringen. Pilsudski, ursprünglich aus der sozialistischen Bewegung kommend, setzte auf einen Sieg der Mittelmächte und stellte sich, mehr aus Kalkül als aus Loyalität, auf die Seite des Deutschen Reichs und Österreich-Ungarns. Dmowski wiederum sah die Zukunft eines geeinten und unabhängigen Polens nur unter dem Zepter des Zaren in Sankt Petersburg, später Petrograd, als gegeben und machte sich deswegen daran, die Entente, vor allem durch Propagandaaktionen, zu unterstützen. Seine Tätigkeitsfelder veränderten sich mit dem Laufe des Krieges und vor allem dem unglücklichen Kriegsverlauf Russlands und wanderten von Petrograd schließlich über die Schweiz nach London und Paris.
Mit dem Ende des Krieges und der Niederlage der Mittelmächte begann nun offiziell die Staatsbildung Polens, einerseits bei den Friedensverhandlungen in Versailles, andererseits aber auch direkt auf dem Schlachtfeld, vor allem gegen das nun sowjetische Russland. Durch diese Handlungen konnte Polen, das erst am Ende des Ersten Weltkrieges wieder auf den Landkarten erschienen war, binnen kürzester Zeit zu einem nicht unwichtigen Faktor im europäischen Konzert der Mächtigen aufsteigen. Jedoch nicht ganz ohne Nebenwirkungen, denn durch sein aggressives Auftreten, sowohl am Verhandlungstisch als auch auf dem Schlachtfeld, waren die Beziehungen zu den Nachbarstaaten alles andere als freundschaftlich. Dieser Umstand würde sich nur wenige Jahre später äußerst negativ auf das weitere Geschicke Polens auswirken, als nämlich zu Beginn des Zweiten Weltkriegs sowohl Nazi-Deutschland als auch die Sowjetunion begannen, Polen wieder unter sich aufzuteilen.
Abstract
(Englisch)
The present diploma thesis deals with the creation of the Second Polish Republic, focusing on the years during the First World War, as well as on the years following the end of the war. A special focus will be laid on the activities of the two personal and ideological rivals Józef Piłsudski and Roman Dmowski. Both of them were quite active in the Polish independence movement before the summer of 1914. In view of the Great War, both pursued quite militant approaches to achieve the one common goal, to put a united and independent Poland back on the map of Europe. Piłsudski, coming from a socialist background, supported the Central Powers, though it wasn’t loyalty, but mere consideration. Dmowski on the other side saw the possibility of a future united and independent Poland only under the sceptre of the Tsar in Saint Petersburg, or rather Petrograd. That’s why he supported the Entente, most notably with propaganda. His fields of activity changed during the war - especially because of the poor war efforts of Russia - from Petrograd over Switzerland to London and Paris.
After the end of the war and the defeat of the Central Powers, the official nation building process of Poland began, on the one side with the peace negotiations in Versailles and on the other side directly on the battlefields, especially against Russia, now ruled by the Soviets. Through these actions, a new Poland established itself on the map of Europe directly after the end of the First World War and became a not unimportant political factor amongst the great powers on the continent. But not without any side effects: Due to its aggressive behaviour, both on the negotiating table and on the battlefield, Poland couldn’t establish or keep up good diplomatic ties with its neighbours. On the contrary, Poland had, until its demise some 20 years later, rather hostile relations with most of its neighbours. This instance eventually culminated in the occupation of Poland by Nazi Germany and Soviet Russia at the beginning of the Second World War.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Piłsudski Dmowski Polen Versailles
Autor*innen
Jakob Beran
Haupttitel (Deutsch)
Der Weg zur eigenen Nation - die Geschichte der polnischen Staatswerdung nach dem Ersten Weltkrieg
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
112 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Christoph Augustynowicz
Klassifikation
15 Geschichte > 15.49 Ostmitteleuropa
AC Nummer
AC15688338
Utheses ID
54625
Studienkennzahl
UA | 190 | 313 | 456 |