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Medienreflexiver Unterricht in der Migrationsgesellschaft: satirische Stereotype in den Simpsons
Eleonore Gstrein
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Deutsch UF Englisch
Betreuer*in
Sabine Zelger
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.61896
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-21987.07733.782954-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In dieser Arbeit werden ‚westliche‘ Zugehörigkeitsverhältnisse sowie diskursive Konzepte und Praxen zur Unterscheidung zwischen ‚Zugehörigen‘ und ‚Nicht-Zugehörigen‘ anhand von theoretischen Texten aufgegriffen, mittels der Simpsons und insbesondere der migrantischen Figur Apu Nahasapeemapetilon dekonstruiert und über filmische Verfahren nach Abraham (2012) für einen (fächerübergreifenden) Unterricht im Sinne der Migrationspädagogik fruchtbar gemacht. Konkret werden durch die Dekonstruktion von Apu ‚westliche‘ Konzepte zur Nutzung ‚der Anderen‘ als Arbeitskräfte für die Ökonomische Bildung und eine Dimension von Othering – die koloniale Praxis der Menschenschauen und Völkerschauen – für die Historische Bildung zugänglich gemacht. Das postkoloniale Konzept ‚Dritte Welt‘, die Stereotype ‚Kinderreichtum‘, ‚Überbevölkerung‘, ‚wild‘ und ‚primitiv‘ werden über Apu als „Vertreter der Dritten Welt“ (Tuncel und Rauscher 2002: 163) sichtbar gemacht und für die Politische Bildung didaktisiert. Eine Auseinandersetzung mit den sprachlichen Stereotypen Rechtschreibfehler, Klang des Namens und ‚fremder‘ Sprachakzent, anhand derer Apu als ‚Anderer‘ markiert wird, findet im Rahmen der Sprachlichen Bildung statt. Als „natio-ethno-kulturell changierende Erscheinung“ (Mecheril 2001: 43) konstruiert, wird über die Dekonstruktion Apus seine nicht-assimilierende Integration und somit seine Mehrfachzugehörigkeit für die Inter- und Transkulturelle Bildung aufbereitet. Den Problemen, die durch Apus Konstruktion als stereotypischer Inder mit ‚indischem‘ Sprachakzent, ‚unaussprechlichem Namen‘ und als ‚krimineller‘ Migrant offensichtlich werden, wird im Detail nachgegangen. Das Ergebnis zeigt, dass diese negativen Stereotype zu einem Verlachen von Migrant_innen aufgrund eines „Wissen[s] über Andere“ (Hall 1994: 154) führen. Fazit: Satirische Stereotype hinterfragen einerseits massenmediale Stereotype, wodurch sie einen subversiven Charakter erhalten, andererseits aber reproduzieren sie diese, wodurch die Schmach, die Migrant_innen als ‚Nicht-Zugehörige‘ erleben müssen, zur Schmähung verkommt.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Migrationspädagogik Medienreflexiver Unterricht Die Simpsons Apu Nahasapeemapetilon Satirische Stereotype Völkerschauen Dritte Welt Ökonomisierung von Arbeitskraft Sprachliche Bildung Mehrfachzugehörigkeit
Autor*innen
Eleonore Gstrein
Haupttitel (Deutsch)
Medienreflexiver Unterricht in der Migrationsgesellschaft: satirische Stereotype in den Simpsons
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
123 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Sabine Zelger
Klassifikation
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.00 Geisteswissenschaften allgemein: Allgemeines
AC Nummer
AC15669979
Utheses ID
54712
Studienkennzahl
UA | 190 | 333 | 344 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1