Detailansicht
Tektonische Kartierung und Quellerfassunng im Schneealpenmassiv
Dominik Radler
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Erdwissenschaften
Betreuer*in
Kurt Decker
DOI
10.25365/thesis.61905
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29092.19956.837561-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Das Hauptziel der vorliegenden Arbeit war eine flächendeckende Störungskartie-rung des Schneealpenmassives. Zu diesem Zweck wurde das Arbeitsgebiet mittels Geländefahrzeugen und (zum Großteil) zu Fuß intensiv begangen. Im Zuge dieser Geländeerhebungen wurden verteilt auf 60 Aufschlüsse über 450 Strukturgeologi-sche Messungen aufgenommen. Zusätzlich zu den strukturgeologischen Erhebun-gen wurden auch die wesentlichen Kennzahlen (Leitfähigkeit, pH, Temperatur und Schüttung) aller angetroffenen Quellen erhoben. Jeder Aufschluss und jede Quelle wurde mit einem exakten Koordinatenpunkt versehen und anschließend mittels ARCGIS in eine georeferenzierte Karte eingetragen. So konnte eine detaillierte strukturgeologische Störungskarte des Schneealpenmassives erstellt werden. Die Untersuchungen zeigten, dass es im Bereich der Schneealpe drei große, zusam-menhängende Störungssysteme gibt. Namentlich sind diese das sinistrale SEMP - Störungssystem, das dextrale Dobrein – Störungssystem und das sinistrale Mur – Mürz – Wiener – Becken – Störungssystem. Die kartierten Störungen konnten be-reits publizierten Deformationsmodellen zugeordnet werden, diese Zuordnung und die im Gelände angetroffenen Strukturen ermöglichten eine Aussage über das rela-tive Alter der einzelnen Störungssystem zueinander. So lässt sich sagen, dass das Dobrein - Störungssystem von der Kreide bis ins Eozän gebildet wurde, und somit das älteste im Arbeitsgebiet aufgeschlossene Störungssystem ist. Zeitlich darauf folgt das SEMP Störungssystem welches vom Oligozän bis ins Miozän gebildet wurde. Die Störungen des Mur – Mürz – Wiener – Becken – Störungssystems sind ab dem mittleren Miozän gebildet worden und somit die jüngsten Störungen im Arbeitsgebiet. Dies zeigt sich im Gelände an mehreren Stellen wo Harnische des Mur – Mürz – Wiener – Becken – Störungssystems die älteren Harnischflächen durchschlagen. Die Erhebungen zeigten auch, dass es im Schneealpenmassiv keine Störungen gibt, welche im Kartenmaßstab von Bedeutung sind. Größere, durchge-hend aufgeschlossene Störungen mit größeren Versätzen wurden nicht angetroffen. Auf Grund der großen Anzahl an vorgefundenen Brüchen und Harnischflächen, konnte jedoch eine intensive, mehrphasige tektonische Beanspruchung festgestellt werden.
Die Hydrogeologie war bei dieser Arbeit nur von peripherer Bedeutung, es konnte jedoch gezeigt werden, dass sich die Quellwässer in drei Leitfähigkeitsklassen (σ [μS / cm]: >300, 200 – 300, < 200) einteilen lassen, und (soweit diese Kartierung feststellen konnte) keine noch unbekannten Quellen mit großer Schüttung im Schneealpenmassiv existieren.
Abstract
(Englisch)
The main goal of the following work was a comprehensive mapping of the faults in the area of the „Schneealpenmassiv“. For this purpose, the work area was intensi-vely explored by off-road vehicles and (mostly) on foot. In the course of these field survey, over 450 geological measurements were recorded in over 60 different outcrops. In addition to the (structural) geological surveys, also the key figures (conductivity, pH, temperature and discharge) of all encountered springs were col-lected. Each outcrop and spring was given an exact coordinate point and then transferred into a georeferenced map using ARC-GIS. This way, a detailed structu-ral geological faultmap of the area was created. The investigations showed that the-re are three large, fault systems in the area of the „Schneealpe“. Specifically, these are the sinistral „SEMP-fault system“, the dextral „Dobrein - fault system“ and the sinistral „Mur - Mürz - Wiener - Becken - fault system“. The mapped faults could be connected to already published deformation models. The comparison with the-se deformation models and the structures found in the field made it possible to make a statement about the relative age of the individual fault systems. So it can be said that the Dobrein fault system was formed from the Cretaceous to the Eocene, and is therefor the oldest fault system, followed by the SEMP fault system which was formed from the Oligocene to the Miocene. The faults of the Mur - Mürz - Vi-enna - Basin - fault system were formed in the Middle - Miocene and are the most recent faults in the work area. This can be seen in the field in several outcrops whe-re faultplanes of the Mur - Mürz - Wiener - Becken – System break through the older fault surfaces.
The survey also showed that there are no faults in the „Schneealpenmassiv“ that are significant on map scale. Larger, continuous faults with bigger offsets were not encountered. Due to the large number of fractures and fault surfaces found, how-ever, an intensive, multi-phase tectonic history could be determined.
The hydrogeology was only of peripheral importance in this work, but it could be shown that the spring waters can be classified into three conductivity sections (σ [μS / cm]:> 300, 200 - 300, <200), and ( as far as this mapping was able to deter-mine) there are no unknown springs with large discharge in the area.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Tektonische Kartierung Störungen Kluftsysteme Strukturgeologie Schneealpenmassiv
Autor*innen
Dominik Radler
Haupttitel (Deutsch)
Tektonische Kartierung und Quellerfassunng im Schneealpenmassiv
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
90 Seiten : Illustrationen, Diagramme, Karten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Kurt Decker
Klassifikation
38 Geowissenschaften > 38.10 Geologie: Allgemeines
AC Nummer
AC15749241
Utheses ID
54721
Studienkennzahl
UA | 066 | 815 | |