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"Hundert Blumen" auf dem Lushan
eine Analyse der Reaktion Mao Zedongs auf die Kritik von Peng Dehuai und Zhang Wentian am "Großem Sprung nach vorn"(1958–61)
Sabine Hinrichs
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Sinologie
Betreuer*in
Susanne Weigelin-Schwiedrzik
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.62051
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-21514.14078.302364-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Masterarbeit befasst sich mit den geschichtlichen Ereignissen, die mit der politischen Kampagne des „Großen Sprungs nach vorn“ (1958-61) sowie mit der Elitenpolitik der Volksrepublik China unter Mao Zedong 毛泽东 in Zusammenhang stehen. In der vorliegenden Masterarbeit wird anhand mehrerer Diskursbeiträge, die auf der Konferenz von Lushan (Juli – August 1959) verfasst wurden, nachvollzogen, welchen Einfluss Rhetorik auf den politischen Elitendiskurs der Volksrepublik China ausübte und inwiefern diese für einen einschneidenden historischen Wendepunkt verantwortlich zeichnet. Insbesondere nach der auf dem Lushan geäußerten Kritik am „Großen Sprung nach vorn“ durch wichtige Parteimitglieder wie Peng Dehuai 彭德怀 und Zhang Wentian 张闻天 erscheint es paradox, dass der andauernde Korrekturtrend zugunsten einer erneuten Radikalisierung aufgegeben wurde, denn zu diesem Zeitpunkt waren bereits eklatante Probleme in der Wirtschaft bekannt und die „Große Sprung“-Hungersnot hatte in Teilen des Landes bereits eingesetzt. Nichtsdestotrotz gelang es Mao, die Kritiker als „Parteifeinde“ zu deklarieren und die Partei hinter sich und der Politik des Sprungs zu vereinen. Die Ereignisse der inmitten des „Großen Sprungs“ abgehaltenen Konferenz von Lushan werden rekonstruiert, wobei die Motive der Kritiker und die Gründe Mao Zedongs, den zunächst privaten Brief Peng Dehuais zur offenen Diskussion zu stellen und daraufhin zu einer politischen Grundsatzfrage zu erklären, thematisiert werden. Ausgehend vom persönlichen Brief Pengs wird gezeigt, dass ein Verständnis der politischen Sprache und Formulierungen (tifa) die Voraussetzung dafür darstellt, Kontroversen der chinesischen Elitenpolitik interpretieren zu können. Dabei wird verdeutlicht, dass die Argumentationsstrategien der Diskursteilnehmer und nicht Rationalität den politischen Diskurs und folglich die politischen Entscheidungen bestimmten.
Abstract
(Englisch)
The Great Leap Forward (1958-61) as a major event in the history of the People’s Republic of China is the object of a myriad of studies. Nevertheless, questions remain regarding the elite politics of this period. This thesis deals with the Lushan conference (July – August 1959) as one of the important turning points of the leap to shed light on questions regarding the role played by Mao Zedong and the dynamics of the decision-making process during the Great Leap Forward. The paradox of the Lushan conference lies in the renewed radicalization of the Great Leap during a phase of “cooling down” of leftist excesses which had already caused massive damage to the economy and the people of China. By comparing three conference documents, the critical letter of Peng Dehuai and the speeches of Zhang Wentian and Mao Zedong, answers shall be provided as to how a Mao under pressure was able to use the harsh critique presented to him at the conference to rally the party leadership behind him in order to continue leaping forward in an even more confident way, even though problems have been evident and the controversies of the leap were treated with an unprecedented openness at that time. It will be shown that the use of specific formulations (提法 tifa) as well as a certain rhetorical strategy used by Mao Zedong based on emotions rather than rational argumentation had an enormous impact on the attitudes of the political leaders present at the conference. The outcome threw the whole nation into another round of devastating policies while critics were silenced in the aftermath of the purges of Peng Dehuai et al.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Lushan conference Great Leap Forward Chinese elite politics political rhetoric Mao Zedong and Peng Dehuai
Schlagwörter
(Deutsch)
„Großer Sprung nach vorn“ Konferenz von Lushan Elitenpolitik der Volksrepublik China politische Rhetorik Mao Zedong und Peng Dehuai
Autor*innen
Sabine Hinrichs
Haupttitel (Deutsch)
"Hundert Blumen" auf dem Lushan
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Analyse der Reaktion Mao Zedongs auf die Kritik von Peng Dehuai und Zhang Wentian am "Großem Sprung nach vorn"(1958–61)
Paralleltitel (Englisch)
"Hundred Flowers" on Lushan : an analysis of Mao Zedong's response to Peng Dehuai's and Zhang Wentian's critique of the Great Leap Forward (1958-61)
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
iii, 251 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Susanne Weigelin-Schwiedrzik
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.01 Historiographie ,
15 Geschichte > 15.06 Politische Geschichte ,
15 Geschichte > 15.79 China ,
89 Politologie > 89.15 Kommunismus ,
89 Politologie > 89.19 Sozialistische Richtungen ,
89 Politologie > 89.50 Politische Prozesse: Allgemeines ,
89 Politologie > 89.56 Politische Kommunikation
AC Nummer
AC16081364
Utheses ID
54854
Studienkennzahl
UA | 066 | 811 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1