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Suzanne Lenglen : abseits der Konventionen?
Johannes Gabriel
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Sportwissenschaft und Universitätssport
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Deutsch UF Bewegung und Sport
Betreuer*in
Rudolf Müllner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.62108
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-12300.81302.455665-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Gesellschaftliche Frauenrollen verändern sich im Laufe der Geschichte und stehen in Abhängigkeit zur sozialen Schicht, Klasse und Ethnizität. Dadurch entstehen mehrere, auch gegenläufige Weiblichkeitsentwürfe, die in gegenseitiger Abhängigkeit zu verschiedenen Normen und Konventionen stehen. Geschlechterrollen definieren Handlungsfelder und -möglichkeiten innerhalb einer Gesellschaft und die damit anzustrebende „Norm“. Die folgende Diplomarbeit untersucht, welche Konventionen durch Suzanne Lenglen (1899 - 1938) in ihrer Rolle als Tennisspielerin aufgebrochen wurden und welche Bedeutung diese Veränderungen für das Damentennis hatten. Darüber hinaus wird analysiert, in welches gesellschaftliche Bild von Weiblichkeit/en Suzanne Lenglen passt. Lenglen verkörperte als „la femme modern“ neue Weiblichkeitsideale des aufkommenden Garconne-Typs in der Zwischenkriegszeit, der in den Medien auch als „Sportgirl“ bezeichnet wurde. Dieser Typus der Neuen Frau war nicht nur auf physischer Ebene als veränderter Frauentyp erkennbar, sondern wurde auch mit einer selbstbewussten, gleichberechtigten Frau verbunden. Durch die Ergebnisse der Analyse von Bildern von Suzanne Lenglen werden ihre Einflüsse erkennbar. In Zeitungen war es üblich, leistungsstarke Frauen mit männlichen Attributen zu versehen, vor allem griffen die plakativen Techniken der Boulevardpresse auf stereotypische Zuschreibungen traditioneller Geschlechterrollen zurück. Lenglen präsentierte durch ihre Handlungen, in Bezug auf „Doing Gender“, neue Praktiken des weiblichen Geschlechts und führte zu einem veränderten Bild der Frau im und außerhalb des Sports. Dabei hinterließ ihre Präsentation etwas Ambivalentes: Ihre im Sport als tänzerisch zu beschreibenden Bewegungen und ihre modischen Aufmachungen standen im Gegensatz zu ihren harten Drives und ihrem Aussehen und gelten als klarer Bruch mit den vorherrschenden Konventionen im Tennissport. Tanz und Mode als klassisch weibliche Identifikationsmerkmale des bürgerlichen Geschlechterbildes wurden durch Suzanne Lenglen in die Männerwelt gebracht und mit „männlichen“ Facetten wie Härte, Aggressivität, Ausdauer und Leistung kombiniert. Zusammengefasst brach Lenglen innerhalb des Tennissport mit vorherrschenden Weiblichkeitsidealen und Konventionen und verkörperte gleichzeitig typisch vorherrschende bürgerliche Weiblichkeitsideale der Neuen Frau in der Zwischenkriegszeit. Ihre Einflüsse und Veränderungen sind noch Jahre nach ihrer Karriere zu erkennen, wie auch das folgende Bild aus der Zeitschrift „Punch“ im Jahre 1934 zeigt.
Abstract
(Englisch)
Women's roles change throughout history and are dependent on social class and ethnicity. This change results in several, sometimes opposing, concepts of femininity that are mutually dependent on various norms and conventions. Gender roles define fields and possibilities of action within a society and the "norm" to be striven for. The following work examines which conventions Suzanne Lenglen (1899-1938) broke in her role as a tennis player and what significance they had for women's tennis. In addition, the social image of femininity, into which Suzanne Lenglen fits, will be analysed. As "la femme modern", Lenglen embodied new ideals of femininity of the emerging Garconne type in the interwar period and was referred to in the media as "sports girl". This type of the New Woman was not only recognizable on a physical level as a changed type of woman, but was also associated with a self-confident woman, equal to men. Through the results of the analysis of images depicting Suzanne Lenglen, her influences become apparent. In newspapers, it was common to assign high-performing women male attributes; above all, the bold techniques of the tabloid press resorted to stereotypical attributions of traditional gender roles. Through her actions, Lenglen presented new practices of the female gender in relation to "Doing Gender" and led to a changed image of women in and outside sport. Her presentation left behind something ambivalent: Her dancing movements and her fashionable outfits were in contrast to her hard drives and her looks and are and were considered a clear break with the prevailing conventions in tennis. Dance and fashion as classically female identifying features of the bourgeois gender image were brought into the male world by Suzanne Lenglen and were combined with "male" facets, such as hardness, aggressiveness, endurance and performance. In summary, Lenglen broke with prevailing femininity ideals and conventions within tennis and at the same time embodied typically predominant bourgeois femininity ideals of the New Woman in the interwar period. Her influences and changes can still be seen years after her career, as the following picture from the magazine "Punch" in 1934 shows.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Tennis history images of women gender roles Suzanne Lenglen
Schlagwörter
(Deutsch)
Tennisgeschichte Frauenbilder Geschlechterrollen Suzanne Lenglen
Autor*innen
Johannes Gabriel
Haupttitel (Deutsch)
Suzanne Lenglen : abseits der Konventionen?
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
109 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Rudolf Müllner
Klassifikation
15 Geschichte > 15.00 Geschichte: Allgemeines
AC Nummer
AC15730782
Utheses ID
54906
Studienkennzahl
UA | 190 | 333 | 482 |
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