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Women* in mining cooperatives in Oruro, Bolivia
Isabella Szukits
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Internationale Entwicklung
Betreuer*in
Isabella Radhuber
DOI
10.25365/thesis.62316
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-12298.68710.982267-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Neunzig Prozent aller Arbeiter*innen im Bergbausektor in Bolivien arbeiten in Kooperativen, autonomen Vereinigungen von Menschen, die selbstständig tätig sind. Die vorliegende Studie trägt zur Füllung einer Forschungslücke im Zusammenhang mit der Rolle von Frauen* in dieser Branche bei und setzt sie in den Kontext (neo)extraktivistischer Theorien und Debatten. Ihre* Arbeit und ihr* Alltag sind in der Literatur weitgehend unsichtbar. Daher wurden im Juni 2019 in Oruro eine Feldforschung und eine Literaturrecherche durchgeführt. Die vorliegende Studie soll zeigen, dass Frauen*, die in Kooperativen arbeiten, in verschiedenen Bereichen innerhalb und außerhalb von Minen arbeiten. In der ersten Fallstudie arbeiten Frauen* außerhalb der Mine in der Zinngewinnung und waschen das Mineral in einem zeitaufwändigen Prozess mit verschiedenen Chemikalien aus dem Gestein. In der zweiten Fallstudie arbeiten Frauen* hauptsächlich im Inneren der Mine und bauen den Mineralienkomplex Silber-Blei-Zink ab. In beiden Fällen befanden sich die Frauen* aus verschiedenen Gründen in schwierigen Situationen, zum einen aufgrund ihres* sozioökonomischen Status, schon pensioniert, alleinerziehend oder verwitwet. Gleichzeitig kümmern sie* sich meist um mehrere Kinder und verrichten ihre* Arbeit aufgrund einer Notwendigkeit. Zweitens, die Arbeitsbedingungen sind prekär, mit langen Arbeitszeiten und ohne jegliche Sicherheits- oder Gesundheitsschutzmaßnahmen. Drittens ist ihre* Gesundheit gefährdet, da sie* oft keine soziale Absicherung in Form einer Sozialversicherung haben, und selbst wenn, haben sie* keinen Zugang zu einer angemessenen Gesundheitsversorgung. Viertens befinden sich Frauen* in Machtverhältnissen, da sie* von Zwischenhändler*innen ausgebeutet werden, die den Ankaufspreis festlegen und die Frauen* abzocken, indem sie Ausreden finden, ihnen* weniger als das zu zahlen, was die Mineralien wert sind. Auch wenn die Frauen* hart arbeiten, verdienen sie* kein ausreichendes Einkommen für ein menschenwürdiges Leben. Zukünftige Forschung sollte unter anderem quantitativen Daten erheben und analysieren und sich auf eine größere Anzahl von Kooperativen konzentrieren, da diese sehr unterschiedlich sind.
Abstract
(Englisch)
Ninety per cent of all miners in the tin and mineral complex extracting sector in Bolivia work in cooperatives, autonomous associations of people working independently. The present study is a response to the lack of research about women* in this industry put in the context of (neo)extractivist theories. Women’s work and daily lives have been highly invisible in literature. Therefore, a field research and a literature review were conducted in June 2019 in Oruro. The present study aims at showing that women* working in cooperatives work in different areas inside and outside of mines. In the first selected case, women* worked extracting tin outside the mine, washing the mineral out of earth in a time-consuming process using various chemicals. In the second case, women* worked mostly inside the mine extracting the mineral complex silver-lead-zinc. In both cases, the women* were in rough situations due to firstly, their socioeconomic status, often being retired, single-mothers or widows taking care of several children and working out of necessity. Secondly, the women* experienced poor working conditions with long hours and no security or health protective measures. Thirdly, their health is compromised as they often do not have social security and even if they do, they do not have access to proper health care. Fourthly, women* are in power depencies, exploited by their intermediary marketeers who set the price and trick the women* with excuses to pay them less than what the minerals are worth. Even though they work hard, they do not receive sufficient earnings to live a dignified life. To conclude, future research among others should apply a quantitative approach as well and should focus on other cooperatives as they are very different.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
small-scale mining cooperatives women Oruro Bolivia working conditions gender extractivism decolonialism feminism
Schlagwörter
(Deutsch)
Kleinbergbau Kooperativen Frauen Oruro Bolivien Arbeitsbedingungen Gender Extraktivismus Dekolonialismus Feminismus
Autor*innen
Isabella Szukits
Haupttitel (Englisch)
Women* in mining cooperatives in Oruro, Bolivia
Paralleltitel (Deutsch)
Frauen* in Bergbau-Kooperativen in Oruro, Bolivien
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
88 Seiten : Illustrationen
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Isabella Radhuber
AC Nummer
AC15754030
Utheses ID
55082
Studienkennzahl
UA | 066 | 589 | |