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Reichweite und Grenzen der Religionsfreiheit
eine Analyse am Beispiel der Bluttransfusionsproblematik bei den Zeugen Jehovas
Ulrike Ungler-Gottschlich
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Psychologie und Philosophie UF Katholische Religion (Linz)
Betreuer*in
Kurt Walter Zeidler
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.62372
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-12287.06577.406169-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Arbeit befasst sich mit dem Problem der Begrenzung des Menschenrechts der Religionsfreiheit. Darf es Eingriffe geben bzw. wie sind diese zu rechtfertigen? Die verfassungsrechtlichen Bestimmungen ermöglichen Einschränkung zugunsten bestimmter Schutzgüter. Wann jedoch eine Verletzung eines Schutzgutes angenommen werden kann und wieweit eine Einschränkung der Religionsfreiheit gehen darf, ist fraglich. In einer breiten Analyse wird der Bluttransfusionsthematik bei den Zeugen Jehovas nachgegangen. Anhand der Erörterung der gesetzlichen Bestimmungen, die im Fall der Verweigerung der Durchführung einer lebensrettenden Bluttransfusion zu beachten sind, wird sich zeigen, dass diese nicht geeignet sind, das Kind zu schützen. Neben der zu weit gehenden Beachtung der Religionsfreiheit der Eltern führt auch eine zu weit interpretierte Berücksichtigung der Entscheidungsfähigkeit des Kindes hinsichtlich medizinischer Eingriffe zu problematischen Ergebnissen. Es wird die These vertreten, dass diese verhindert werden hätten müssen: In der Abwägung zwischen dem Schutz des Kindeswohls einerseits und der Berücksichtigung der Entscheidungsfähigkeit andererseits wird dafür argumentiert, dass der Staat den Schutz des Kindeswohls auch „paternalistisch“ zu garantieren hat. Aber auch die Religionsfreiheit der Eltern hätte – wie etwa bei der Regelung der Frage der religiös motivierten Kopfbedeckung von Kindern – einer umfassenderen Einschränkung unterzogen werden sollen. Denn das Leben von Minderjährigen darf nicht zugunsten des Schutzes einer irrationalen religiösen Auffassung geopfert werden. In umfassenderer Perspektive ist es Anliegen der Arbeit einen Maßstab zu finden, auf den sich eine Argumentation zur Einschränkung der Religionsfreiheit stützen kann. Inwieweit kann oder muss der Staat im Bereich der Religionsfreiheit einen vernünftigen Maßstab anlegen, um Schutzgüter und Ziele nicht zu gefährden, gleichzeitig aber auch das Recht des Einzelnen auf Ausübung seiner Religion gemäß seinen religiösen Vorstellungen, nicht allzu sehr einzuschränken?

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Religionsfreiheit Menschenwürde Menschenrecht Zeugen Jehovas Bluttransfusion Entscheidungsfähigkeit Einschränkung der Religionsfreiheit Verallgemeinerungsfähigkeit
Autor*innen
Ulrike Ungler-Gottschlich
Haupttitel (Deutsch)
Reichweite und Grenzen der Religionsfreiheit
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Analyse am Beispiel der Bluttransfusionsproblematik bei den Zeugen Jehovas
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
120 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Kurt Walter Zeidler
Klassifikationen
08 Philosophie > 08.38 Ethik ,
11 Theologie > 11.00 Theologie, Religionswissenschaft: Allgemeines ,
44 Medizin > 44.00 Medizin: Allgemeines ,
86 Recht > 86.02 Rechtsphilosophie
AC Nummer
AC16053780
Utheses ID
55134
Studienkennzahl
UA | 190 | 299 | 020 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1