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Die Qualität beim Gerichtsdolmetschen: Kriterien und ausgewählte Beispiele
Ghassan Abdollah
Art der Arbeit
Master-Thesis (ULG)
Universität
Universität Wien
Fakultät
Postgraduate Center
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Universitätslehrgang Dolmetschen für Gerichte und Behörden (MA)
Betreuer*in
Mira Kadrić-Scheiber
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.62571
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-16292.61158.151764-3
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Dolmetschen für Gerichte und Behörden ist ein sehr komplexer Prozess und eine sowohl für DolmetscherInnen als auch für AuftraggeberInnen herausfordernde Aufgabe, welche seitens der DolmetscherInnen hohe berufliche Hanndlungskompetenz erfordert. Aber auch für auftraggebende Behörden (RichterInnen, StaatsanwältInen, PolizistInnen, etc.) stellt eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit DolmetscherInnen eine fordernde Situation dar. Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, wie sich Qualität im Gerichtsdolmetschen definiert, welche Kompetenzen auf Seiten der DolmetscherInnen dazu Voraussetzung sind – aus Sicht der Translationswissenschaft, aus Sicht des Gesetzgebers bei den Regelungen des Zugangs zum Gerichtsdolmetschen und bei der Auswahl der DolmetscherInnen in den einzelnen Gerichtsverfahren. Dafür erfolgt zu Beginn eine theoretische Auseinandersetzung mit dem allgemeinen Begriff der Kompetenz, um sich anschließend dem allgemeinen Begriff Dolmetschkompetenz und im Weiteren den Dolmetschkompetenzen für GerichtsdolmetscherInnen anzunähern. Anschließend wird ein Blick auf die Qualitätssicherung durch Gesetze gerichtet, wobei das Sachverständigen- und Dolmetschergesetz in Österreich der Sprachdienstleistungsverordnung im Kanton Zürich gegenübergestellt wird. Gleichzeitig wird geprüft, inwieweit die Gesetze auf die translatorischen Kompetenzen Bezug nehmen und ob diese zu einer Sicherung dieser Kompetenzen beitragen bzw. diese ausreichend berücksichtigen. Im Weiteren wird der Bestellvorgang von DolmetscherInnen im Verfahren untersucht um herauszufinden, in welchem Ausmaß qualifizierte DolmetscherInnen zum Einsatz kommen bzw. nach welchen Kriterien Gerichte DolmetscherInnen auswählen. Dazu werden die entsprechenden Verfahrensordnungen und Regelwerke (die Strafprozessordnung für Österreich, die Sprachdienstleistungsverordnung für den Kanton Zürich) und auch die Gebührenordnungen für GerichtsdolmetscherInnen in Österreich untersucht. Zur Abrundung werden nach den Regeln der qualitativen Sozialforschung Interviews aus dem EU-Projekt Translaw mit österreichischen Richtern und Gerichtsdolmetscherinnen ausgewertet, um die Sicht der Praxis auf die Qualität des Gerichtsdolmetschens zu erheben. Am Schluss der Arbeit stehen eine Zusammenfassung und Empfehlungen zur Steigerung der Qualität des Gerichtsdolmetschens.
Abstract
(Englisch)
Court and public service interpreting is a highly complex process that poses great challenges to both interpreters and clients. On the one hand, professional skills and profound subject-matter competence are required by interpreters. On the other hand, clients (i.e. judges, prosecutors, police, etc.) are faced with a challenging situation in their effort to successfully cooperate with interpreters. This master thesis examines the question of how quality in court interpreting is defined in the law and which competences court interpreters should have in this respect. It starts out with a theoretical discussion of the general concept of competence, tackles interpreting competence in a next step and then moves on to discuss the skills required in particular by court and public service interpreters. The role of quality assurance in the law is also discussed by way of comparing and contrasting the Austrian Court Experts’ and Interpreters’ Act (Sachverständigen- und Dolmetschergesetz; SDG) and the Zurich Language Services Ordinance (Sprachdienstleistungsverordnung, SDV). It is examined if and to what extent the law refers to translation skills and competences and whether the legal framework safeguards compliance with such qualification requirements or rather disregards those aspects. In order to establish whether the process of appointing an interpreter is comparable to the certification procedure in terms of efforts to enhance professionalism and quality assurance in the field of court and public service interpreting, the aspect of quality assurance by making use of highly qualified interpreters is investigated. Finally, the appointment processes applied in Austria (on the basis of the Austrian Criminal Code (Strafprozessordnung, StPO) and in the Swiss Canton of Zurich (according to the SDV) are outlined, followed by a comparison of the payment schemes in the two regions, focusing in particular on the Austrian fee invoice (Gebührennote) and the Zurich SDV remuneration tariff. The research design used in this master thesis is aligned with the rules of qualitative social research. Semi-structured interviews were conducted with court interpreters and judges to tackle the research questions focusing on court interpreting quality. The interviews were analysed and evaluated using specific categories established by Philipp Mayring. By way of conclusion, the thesis once again reviews the research process and critically reflects on the research results in summary, emphasising the questions that remain unanswered and that could be used as points of reference for future research.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Qualität Gerichtsdolmetschen
Autor*innen
Ghassan Abdollah
Haupttitel (Deutsch)
Die Qualität beim Gerichtsdolmetschen: Kriterien und ausgewählte Beispiele
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
200 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Mira Kadrić-Scheiber
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.00 Sprach- und Literaturwissenschaft: Allgemeines
AC Nummer
AC16123196
Utheses ID
55299
Studienkennzahl
UA | 992 | 883 | |
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