Detailansicht

Baruch de Spinoza: der Gemeinbegriff
Matej Perč
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Philosophie
Betreuer*in
Richard Heinrich
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.62684
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-16299.55914.782068-2
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In der vorliegenden Arbeit wird Baruch de Spinozas Gemeinbegriff als Dreh- und Angelpunkt seiner Epistemologie dargestellt. Spinozas politische Schriften stelle ich als Folge der Findung der Gemeinbegriffe dar, da seine Erkenntnistheorie eine überaus soziale ist. Durch Einflüsse von Körpern aufeinander entstehen Affekte. Somit ist auch der Zustand einer Gesellschaft dafür verantwortlich, was in ihr gedacht und getan werden kann. Deshalb sieht sich der Philosoph gezwungen, in die krude politische Landschaft der Niederlande des 17. Jahrhunderts einzugreifen: Spinoza schreibt den Theologisch-politischen Traktat und unterbricht dafür die Arbeit an der Ethik. Nach Spinoza fußt jede Art der Ideenbildung und folglich auch der Gemeinbegriff auf der menschlichen imaginatio. Deshalb besteht die zweite bzw. rationale Erkenntnisgattung zuallererst in der Kritik der menschlichen Erkenntnisweise. Ich stelle das reflexive Denken bzw. die Idee der Idee als einen weiteren Affekt neben jenem Affekt dar, auf den durch die Idee Bezug genommen wird. Die Selbstbezüglichkeit des Denkens wird somit als eine Affektfähigkeit sehr komplexer Körper verstanden, die im Falle des Menschen unter geeigneter Anleitung zur Steigerung des Tätigkeitsvermögens führt. Nach Spinoza ist der Gemeinbegriff die Methode, die es dem Menschen ermöglichen soll, trotz ontologischer Beschränkungen adäquate Ideen zu bilden. Das Wählen und Vermeiden von Affekten ist dabei eine zentrale Tätigkeit des Verstandes, da freudvolle Affekte zur Offenlegung und Steigerung des menschlichen Vermögens zu erkennen führen. Durch adäquate Erkenntnis kann der Mensch, wenn auch nur für einen Moment, sich selbst zur Ursache eines Affektes machen und somit als bedingter Modus etwas werden, was am Anfang der Ethik ausschließlich der einzigen und unbedingten Substanz vorbehalten war.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Baruch de Spinoza Gemeinbegriff Erkenntnistheorie zweite Erkenntnisgattung Affekte conatus
Autor*innen
Matej Perč
Haupttitel (Deutsch)
Baruch de Spinoza: der Gemeinbegriff
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
109 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Richard Heinrich
Klassifikationen
08 Philosophie > 08.22 Mittelalterliche Philosophie ,
08 Philosophie > 08.31 Metaphysik, Ontologie ,
08 Philosophie > 08.32 Erkenntnistheorie
AC Nummer
AC16123352
Utheses ID
55398
Studienkennzahl
UA | 066 | 941 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1