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Kulturelle Akzeptanz / Nichtakzeptanz gegenüber Menschen mit geistiger Behinderung lebend in Österreich
Stefanie Füreder
Art der Arbeit
Magisterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Ruth Kronsteiner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.6169
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29154.15429.191061-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In der vorliegenden Arbeit handelt es sich um eine Überblicksarbeit mit Praxisbezug. Sie soll über die wichtigsten Themengebiete, welche für die Thematik der kulturellen Akzeptanz/ Nichtakzeptanz gegenüber Menschen mit geistiger Behinderung relevant sind informieren. Es wird bei kultureller Akzeptanz von einem heterogenen, prozesshaften, historisch gewachsenen Bedeutungssystem ausgegangen, welches sich in drei unterschiedlich, jedoch in Verbindung stehenden intersubjektiven Akzeptanztypen von Axel Honneth – der emotionalen Zuwendung, der rechtlichen Anerkennung und der solidarischen Zustimmung – manifestiert. Ich arbeite hier somit mit dem Kulturbegriff von Clifford Geertz, welcher davon ausgeht, dass sich Kultur im Verhalten, sozusagen im sozialen Handeln ausdrückt und daraus ergibt sich der Rahmen, in welchem kulturelle Formen ihren Ausdruck finden, welche jedoch im späteren Verfahren interpretiert werden müssen. Die theoretische und praktische Erarbeitung meines Themas bezieht sich in der ganzen Arbeit auf jene zuvor erwähnten kulturellen Akzeptanztypen. Hierbei ergeben sich die Themenschwerpunkte: Ethnomedizin vs. Biomedizin, Gentechnik, Pränatale Diagnostik, medizinische Ethik, Anthropologie der Behinderung und geistige Behinderung und Gesellschaft, mit einem Einblick in die ethnologische Diskussion. Um die zuvor erwähnten Bedeutungssysteme in ihrem vollen Umfang verstehen zu können, werden sie einer historischen Diskursanalyse - beginnend im 19. Jahrhundert bis zu aktuellen Situation – unterzogen. Da auch auf die intersubjektive Ebene der Akzeptanztypen eingegangen wird, werden jene von mir durch empirisch erhobene Daten analysiert. Es konnte festgestellt werden, dass auf Seiten der rechtlichen Rahmenbedingungen ein Konstrukt besteht, welcher Integration und Partizipation fördert und teils ermöglicht und somit in diesem Bereich kulturelle Akzeptanz widerspiegelt. Entgegenstehend existiert ein Idealkonzept vom Mensch-Sein, sowohl auf sozialer als auch auf wirtschaftlicher Ebene, welches die Bewertungsvorgänge auf intersubjektiver Ebene, dahin prägt, dass Menschen mit geistiger Behinderung diesem Idealkonzept nicht entsprechen können. Somit erhalten sie zwar auf individueller Ebene durch Familie und Freunde die Chancen, sich durch ihre Leistungen und Fähigkeiten als wertvoll zu empfinden, jedoch nicht für die Gesellschaft. Dies wird jedoch großteils durch alternative Handlungs- und Interaktionsstrategien, wie zum Beispiel Kontakt mit „Selbigen“ ausgeglichen. Folglich kann in den Bereichen von solidarischer Zustimmung nur teils von einer kulturellen Akzeptanz ausgegangen werden. Allerdings kann diese Tatsache durch individuelles Agieren und rechtssystematische Reaktionen zum Teil ausgeglichen werden.
Abstract
(Englisch)
This thesis is an overview work with relation to practical experiences. The purpose of this paper is to inform about the most important topics of cultural acceptance and non-acceptance of people with mental disabilities. The basis for cultural acceptance is a heterogenic, processing, historically growing impact system, which manifests itself in three different, but connected intersubjective acceptance types from Axel Honneth –the emotional attention, the legal recognition and the solidary approval. I therefore work with the cultural term from Clifford Geertz, who assumes that culture expresses itself in the attitude, the so to speak social action. The outcome of this is a frame where cultural forms find space for expression which though at a later point will have to be interpreted. The theoretical and practical development of my topic in the entire paper always refers to the cultural acceptance which I have already mentioned before. At this juncture the following key aspects of my topic evolve as follows: ethno medicine vs. bio medicine, genetic engineering, prenatal diagnosis, medical ethnic, anthropology of disabilities and mental disabilities and society with an insight into the ethnological discussion. In order to be able to entirely understand the previously mentioned impact systems to its full extent, you will undergo an historical discourse analysis beginning in the 19th century up to the actual situation today. Since also the intersubjective level of the acceptance types will be addressed, the empirically acquired data will be analyzed. A construct on behalf of the legal framework was determined, which advances and partially allows integration and participation and consequently reflects cultural acceptance in this area. On the contrary, an ideal concept of the human-being exists, on the social as well as on the economic level, which coins the evaluation process on the intersubjective level in that way that people with mental disabilities cannot match this ideal concept. Consequently they do obtain the chance on the individual level through family and friends to perceive themselves valuable through accomplishments and abilities, not however for society. Nevertheless, this is compensated to a good portion through alternative actions and intersection strategies, as for example contact with one’s peers. Accordingly, in the areas of solidary approval one can only emanate partially from cultural acceptance. Indeed this fact can be partly balanced out by individual acts and legal system reactions.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
mental disability integration Austria
Schlagwörter
(Deutsch)
geistige Behinderung Integration Österreich
Autor*innen
Stefanie Füreder
Haupttitel (Deutsch)
Kulturelle Akzeptanz / Nichtakzeptanz gegenüber Menschen mit geistiger Behinderung lebend in Österreich
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
103 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ruth Kronsteiner
Klassifikation
73 Ethnologie > 73.49 Sozialethnologie: Sonstiges
AC Nummer
AC08143294
Utheses ID
5544
Studienkennzahl
UA | 307 | | |
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