Detailansicht
Familien in Doppelresidenz
Herstellung von Familie und Alltagsgestaltung
Petra Dirnberger
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Soziologie
Betreuer*in
Ulrike Zartler
Mitbetreuer*in
Susanne Vogl
DOI
10.25365/thesis.62736
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-16292.48177.921058-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigte sich mit Eltern, die sich aufgrund von Trennung
oder Scheidung entschlossen haben, die Kinder gemeinsam und paritätisch im Rahmen der Doppelresidenz zu betreuen. Dadurch ergibt sich für die Kinder eine multilokale Wohnsitua-tion mit beiden Eltern. Die Doppelresidenz und die damit einhergehende kooperative Eltern-schaft gelten als ideal für die betroffenen Kinder, fordern die Eltern jedoch in Hinblick auf die Gestaltung des Alltags, insbesondere vor dem Hintergrund der Multilokalität. Wie in Doppelresidenzfamilien das Alltagsleben, und die Herstellung von Familie im Rahmen des Doing Family Konzepts gelingt und welche Handlungsstrategien dabei zum Ausdruck kom-men, waren der Arbeit zugrunde liegende Fragestellungen. Im Fokus standen die Herstellung von familialem Alltag sowie Inklusions- und Exklusionsprozesse in Bezug auf die Familienmit-glieder und die Art und Weise, wie sich die Familie nach innen und außen darstellt, um sich selbst als Familie zu legitimieren. Dazu wurden in zwölf problemzentrierten Interviews Eltern zu wesentlichen Dimensionen der Doppelresidenz, wie beispielsweise den Wechselmodalitä-ten, der Ausgestaltung des Alltags oder der Kommunikation, befragt und das Datenmaterial mit dem sozialkonstruktivistischen Ansatz der Grounded Theory nach Kathy Charmaz analy-siert. Es zeigte sich, dass diese Doppelresidenzfamilien in Abhängigkeit von der Kooperati-onsbereitschaft bzw. dem Konfliktpotenzial der Eltern, sich auf unterschiedliche Weise als Familie darstellen und dementsprechend ihren Alltag organisieren. Das Datenmaterial er-möglichte eine Typisierung entlang der Konstruktion von Familie oder familialen Teilsyste-men. Zum einen scheint es Familien in Doppelresidenz zu geben, die große Anstrengungen auf sich nehmen hinsichtlich familialer Praktiken, um die Nachtrennungsfamilie als ein die beiden Haushalte überspannendes gemeinschaftliches Familiennetzwerk zu erhalten. Andere Familien, vor allem sind dies jene mit konflikthaften Ko-Elternschaften, konstruierten durch Inklusions- und Exklusionspraktiken zwei voneinander abgrenzende familiale Teilsysteme.
Abstract
(Englisch)
This master’s thesis dealt with parents who, separated or divorced and therefore take care of their children jointly, and through codetermination on the basis of parity, within joint physical custody. This results in a multi-local living situation for children – with both parents. Joint physical custody and the involved co-parenting are seen as an ideal for affected child-ren, while still challenging parents regarding the arrangement of their everyday life, especi-ally against the background of multi-locality. How is everyday life in instances of joint physi-cal custody and the production of family within the framework of doing family successfully managed? These were the Questions underlying this thesis. The focus is on production of everyday life as well as processes of inclusion and exclusion regarding family members and the way in which the family presented itself inwards and outwards to legitimize itself as fa-mily. To analyze these dimensions, twelve problem-centered interviews were conducted, asking parents about essential dimensions of joint physical custody, such as modalities of alternate residence, the arrangement of their everyday life or communication. The data material was analyzed by using Kathy Charmaz’ social-constructivist approach to Grounded Theory. Results showed that these joint physical custody families, depending on the parents’ willingness to cooperate or their conflict potential, were presenting themselves as family in different ways and thus organized their everyday life, differently according to their definiti-on. The data material allowed for a typification along the construction of family or familial sub-systems. On the one hand, there seem to be families in joint physical custody who make great efforts in their familial practices to preserve their new family arrangement as a joint family network, in both households. On the other hand, families, especially ones with conflic-ting co-parentships, create two separated familial sub-systems through practices of inclusion and exclusion.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
divorce joint physical custody doing family co-parenting
Schlagwörter
(Deutsch)
Doppelresidenz Herstellung von Familie Ko-Elternschaft paritätische Elternschaft Wechselmodell
Autor*innen
Petra Dirnberger
Haupttitel (Deutsch)
Familien in Doppelresidenz
Hauptuntertitel (Deutsch)
Herstellung von Familie und Alltagsgestaltung
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
142 Seiten : Illustrationen, Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ulrike Zartler
Klassifikationen
71 Soziologie > 71.11 Gesellschaft ,
71 Soziologie > 71.21 Familie, Verwandtschaft
AC Nummer
AC15673372
Utheses ID
55448
Studienkennzahl
UA | 066 | 905 | |