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Koordinative Aspekte des Gerichtsdolmetschens in Hauptverhandlungen mit englischer und russischer Dolmetschung
Stefan Leiner
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Translationswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Translation Deutsch Englisch
Betreuer*in
Mira Kadric-Scheiber
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.62824
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-16288.53052.309154-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Masterarbeit untersucht die Rolle von Gerichtsdolmetscherinnen am Wiener Landesgericht für Strafsachen in jenen Hauptverhandlungen, in denen englische und russische Angeklagte oder Zeugen die Verdolmetschung dieser Sprachen benötigten. Es soll gezeigt werden, dass die Leistung einer erfolgreichen Dolmetschung im Sinne eines funktionalen Ansatzes verschiedene Koordinierungsmanöver erfordert, die über die implizite Koordination eines geordneten Sprecherwechsels zwischen Justizpersonal und anderen Verfahrensbeteiligten hinausgehen. Die Masterarbeit zeigt, dass die angewandten Strategien sich unterscheiden, je nachdem, welcher Verfahrensabschnitt durchlaufen wird. Die Analyse der verschiedenen Arten der Koordinierung macht deutlich, dass die Vorstellung von Dolmetscherinnen und Dolmetschern als rein "technische" Hilfe nicht tragfähig ist, ihre Rolle umfasst ein viel breiteres Feld. Die Masterarbeit bezieht sich auf den funktionalen Ansatz der Skopos-Theorie als wesentlich für eine erfolgreiche Kommunikation. Dementsprechend ist das Dolmetschen auf ein Ziel ausgerichtet und an einen Zweck gebunden. Darauf folgt eine Beschreibung der konkret angewandten Strategie, basierend auf der von Cecilia Wadensjö entwickelten Theorie, die sie in ihrer grundlegenden Arbeit Interpreting as Interaction (1998) vorstellt, und in der sie argumentiert, dass die Arbeit der Dolmetscher in erster Linie interaktiv ist. Dies liegt an den besonderen Gegebenheiten des Dialogdolmetschens und dem damit verbundenen Sprecherwechsel, der wiederum Koordinationsaspekte auf Seiten der DolmetscherInnen erfordert. Im Anschluss daran erfolgt eine qualitative Analyse der aufgezeichneten Hauptverhandlungen, in der alle verschiedenen von den Dolmetschern eingesetzten Manöver kategorisiert und ausgewertet werden, gefolgt von einem Kapitel mit quantitativer Betrachtung, um so Aussagen über die Häufigkeit und den generellen Einsatz verschiedener Koordinierungsarten zu treffen.
Abstract
(Englisch)
This master’s thesis investigates the role of court interpreters at the Vienna Regional Court for Criminal Matters in trials where English and Russian defendants or witnesses necessitated the interpretation of these languages. It seeks to demonstrate that the production of a successful translation in the sense of a functional approach involves various coordinating manoeuvres that go beyond the implicit coordination of ensuring an orderly change of speakers between judicial staff and other participants in the proceedings. The thesis shows that the strategies used often differ depending on the part of the trial that is being conducted. By analyzing the various forms of coordination, it makes it clear that the idea of interpreters acting as purely "technical" aids is not sustainable, their role encompasses a much broader field. The thesis presents the functional theory approach of the Skopos theory as being essential to ensure successful communication. Accordingly, interpreting is directed towards a goal and bound to a purpose. This is followed by a description of the theory developed by Cecilia Wadensjö, which she presents in her fundamental work Interpreting as Interaction (1998), arguing that the interpreters' work is primarily interactive. This is due to the special settings of dialogue interpreting and the associated change of speakers. Afterwards an qualitative analysis of the recorded trials is given, where all the different manoeuvres employed by the interpreters are categorized and evaluated, followed by a chapter using quantitative methods in order to make statements on the frequency and general usage of said coordination.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Court interpreting Coordination Russian English Criminal trials
Schlagwörter
(Deutsch)
Gerichtsdolmetschen Koordinierung Translatorisches Handeln Skopostheorie Russisch Englisch Strafverfahren
Autor*innen
Stefan Leiner
Haupttitel (Deutsch)
Koordinative Aspekte des Gerichtsdolmetschens in Hauptverhandlungen mit englischer und russischer Dolmetschung
Paralleltitel (Englisch)
Coordination aspects of court interpreting in trials with English and Russian interpreting
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
117 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Mira Kadric-Scheiber
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.45 Übersetzungswissenschaft
AC Nummer
AC16139171
Utheses ID
55531
Studienkennzahl
UA | 070 | 331 | 342 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1