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The effect of personality on foraging behaviour in juvenile northern bald ibis (Geronticus eremita)
an observational and experimental study
Kevin Schirz
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Zoologie
Betreuer*in
Sonia Kleindorfer
Mitbetreuer*in
Didone Frigerio
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.62939
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-16288.08836.939567-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Nahrungssuche durch in gruppenlebende Individuen kann aufgrund der vielen Nahrungs-Konkurrenten kostspielig sein. Gruppen bieten aber auch einige Vorteile, wie etwa einen erhöhten Schutz vor Raubtieren. Hamiltons "selfish herd theory" liefert eine Erklärung dafür, warum Tiere Gruppen bilden. Nach dieser Theorie steigt das Risiko von Raubtieren angegriffen zu werden mit der Entfernung zum nächsten Gruppenmitglied, das Risiko ist zudem bei Individuen die sich an den Rändern der Gruppe aufhalten höher als bei den Individuen in zentralen Positionen. In Bezug auf den Zugang zur Nahrung können Verteilung der Nahrungsressourcen sowie das Alter und der soziale Rang von Gruppenmitgliedern, die Position eines Individuums innerhalb einer Gruppe beeinflussen, da es mit Artgenossen um den Zugang zur Nahrung konkurriert. Der Begriff "Persönlichkeit" steht für konsistente Verhaltensreaktionsprofile auf eine Reihe externer Reize. Konsistente Verhaltensphänotypen wie Persönlichkeit haben messbare Auswirkungen auf das Überleben und die Fortpflanzung eines Individuums und tragen somit zur Persistenz von Populationen, Arten und der biologischen Vielfalt bei. Bisher wurde nicht viel über die Rolle der Persönlichkeit als Faktor für die räumliche Position eines Individuums innerhalb einer Gruppe oder den Zugang zur Nahrungsressource geforscht. Es ist möglich, dass verschiedene Persönlichkeitstypen Unterschiede in ihrem Verhalten der räumlichen Ausbreitung zur Nahrungssuche sowie Nahrungserwerb aufweisen. Das Ziel dieser Studie ist es zu testen, ob Persönlichkeitstypen von juvenilen Waldrappen (Geronticus eremita) ihre räumliche Position bei der Nahrungssuche und ihren Zugang zur Nahrung beeinflussen. Die Persönlichkeit dieser Tiere wurde bereits während der Nestlingsphase bis zum 30. Tag experimentell gemessen. Ich beobachtete 19 juvenile Waldrappe mit bekanntem Persönlichkeitswert, als sie sechs Monate alt waren und in freier Wildbahn nach Nahrung suchten. Die Persönlichkeit der 19 Waldrappe überspannte eine Persönlichkeitsachse von passiv bis aktiv. Um die räumliche Lage während der Nahrungssuche im Untersuchungsgebiet (Molln in Österreich) zu messen, habe ich mehrmals am Tag vier Transekte gescannt und die räumliche Verteilung jedes gesichteten Vogels innerhalb der Gruppe in Relation zu den anderen Individuen aufgezeichnet. Als die Vögel im Herbst ins Grünau-Tal zurückkehrten, führte ich einen experimentellen Futterversuch durch. Ich stellte hierfür Futterschalen gefüllt mit der gleichen Futterqualität in einer Reihe auf ein Feld. In der Behandlungsgruppe eins platzierte ich drei Futterschalen und in der Behandlungsgruppe zwei platzierte ich zwei Schalen (simulierte Ressourcenknappheit). Jede Schale wurde mit einer Kamera gefilmt, um später die Latenz zu messen, mit der sich ein juveniler Waldrapp der Schale nähert, und um die agonistischen Wechselwirkungen während der Fütterung mit einer Kodierungssoftware zu analysieren. Die Ergebnisse sind wie folgt: Es gab eine Auswirkung der Persönlichkeit auf ihr räumliches Auftreten innerhalb einer Gruppen. Passive Juvenile befanden sich eher im Zentrum der Gruppe und aktive Juvenile an der Peripherie. Es gab auch einen statistisch signifikanten Effekt der Gruppenausbreitung auf die Anzahl und Entfernung der nächsten Gruppenmitglieder pro Juveniles, aber keinen Effekt der Persönlichkeit auf die Entfernung zum nächsten Nachbarn. Neun juvenile Waldrappe kehrten nicht in das Wintergebiet zurück und könnten Raubtiere zum Opfer gefallen sein. Ich verglich die modale Position in der Gruppe und die Persönlichkeiten dieser neun Vögel und stellte fest, dass die fehlenden Vögel eher aktive Juvenile aus der Peripherie waren. Während der Fütterungsexperimente gab es keinen Einfluss der Persönlichkeit auf die Latenz bei der Annäherung an die Fütterung. Passive Juvenile erhielten jedoch deutlich mehr agonistische Wechselwirkungen als aktive Vögel. Diese Studie trägt zu unserem Verständnis bei, wie die Persönlichkeit einer bedrohten Vogelart mit dem Überleben von Juvenilen in einer wichtigen Lebensphase in Verbindung gebracht werden kann.
Abstract
(Englisch)
Foraging in groups can be costly because of the many food competitors. But living in a group also offers foragers benefits, such as increased protection from predators. Hamilton's ‘selfish herd theory’ provides an explanation for why animals form groups and also makes predictions about the nearest neighbour distance. According to this theory, the risk of predation increases with the distance to the next group member, and the risk of predation is higher for individuals at the edges of the group than for those in central positions. Concerning food access, the distribution of food resources and the age and social rank of an individual may influence its position within a group as it competes with conspecifics to access food. The term ‘personality’ is shorthand for the fact that individuals within a group show a range of different, but at the individual level, consistent behavioural response profiles to external stimuli. Consistent behavioural phenotypes such as personality have measurable effects on survival and reproduction and thus contribute to the persistence of populations, species and biodiversity. To date, not much research has been done on the role of personality as a factor affecting an individuals’ spatial position within a group or its access to food. It is possible that different personality types show different foraging spatial location and behavioural access to food resources. The aim of this study is to test whether the personality types of juvenile northern bald ibis (Geronticus eremita) influence their foraging spatial position and their access to food. The personality was experimentally measured during the nestling phase until day 30, and I observed 20 juvenile ibis with known personality score when they were juveniles aged six months old, foraging in the wild. The personality of the 20 birds spanned a personality axis from passive to active. To measure spatial location during foraging in the Molln area (summer area of the birds), I scanned the study area along four transects and recorded the spatial distribution of every bird sighted, also relative to other birds in the group. When the birds returned to the Grünau valley (spring/winter area) in autumn, I conducted an experimental food trial. I placed food trays in a line on a field; the trays were filled with the same quality of food but the treatment two condition consisted of two presented food trays (simulating resource scarcity) in the treatment one condition with three trays. The different trials were video recorded to later measure the latency for a juvenile to approach the tray, and to analyze the agonistic interactions during feeding. There was an effect of juvenile personality on its spatial occurrence within a foraging group. Passive juveniles were more likely to be in the centre of the foraging group and active juveniles at the periphery. There was also a statistically significant effect of group spread on the number and distance to the next group member per juvenile, but no effect of personality on the nearest neighbour distance. Nine juveniles did not return to the spring/winter area, and hence could have been depredated. I compared the spatial position within the group and personality of these nine birds and found that missing birds were more likely to be active birds from the periphery. During the feeding experiments, there was no effect of personality on the latency to approach to feed. However, passive birds received more agonistic interactions than active birds. This study contributes to our understanding of how personality in a threatened bird species could be linked with survivorship of juveniles across a key life stage.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Masterthesis juvenile bald ibis personality traits exploration field observation spatial position in groups feeding experiments food competition agonistic interactions
Schlagwörter
(Deutsch)
Masterarbeit Juvenile Waldrappe Persönlichkeitsmerkmale Exploration Feldbeobachtung Räumliche Position in Gruppen Fütterungsexperimente Nahrungskonkurrenz Agonistische Wechselwirkungen
Autor*innen
Kevin Schirz
Haupttitel (Englisch)
The effect of personality on foraging behaviour in juvenile northern bald ibis (Geronticus eremita)
Hauptuntertitel (Englisch)
an observational and experimental study
Paralleltitel (Deutsch)
Die Auswirkung der Persönlichkeit auf das Futtersuchverhalten bei juvenilen Waldrappen (Geronticus eremita) : eine Beobachtungs- und experimentelle Studie
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
50 Seiten : Illustrationen, Diagramme, Karte
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Sonia Kleindorfer
Klassifikationen
42 Biologie > 42.66 Ethologie ,
42 Biologie > 42.83 Aves ,
42 Biologie > 42.89 Zoologie: Sonstiges
AC Nummer
AC15679636
Utheses ID
55634
Studienkennzahl
UA | 066 | 831 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1