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Frei, um JournalistIn zu sein? Berufliche Entgrenzung im Journalismus unter freien JournalistInnen in Österreich
zwischen Prekarisierung der Erwerbslage, Digitalisierung journalistischer Arbeit und beruflicher Deprofessionalisierung
Christoph Menezes
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Publizistik- u. Kommunikationswissenschaft
Betreuer*in
Folker Hanusch
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.69432
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-31387.07819.631297-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das Berufsfeld des Journalismus befindet sich in einem Strukturwandel. Während Redaktionen aufgrund von Ressourcenmangel systematisch schrumpfen, gewinnt das Modell der journalistischen Freiberuflichkeit zunehmend an Bedeutung. In der Journalismusforschung wurden freie JournalistInnen in Österreich jedoch bisher meist nur als eine Randgruppe betrachtet, deren Berufslage im Branchendiskurs häufig mit Prekarität in Verbindung gebracht wird. Diese Masterarbeit knüpft daher an der Schnittstelle der Entgrenzung von Arbeit und Journalismus an, um berufliche Entgrenzung im Journalismus unter freien JournalistInnen in Österreich zu untersuchen. Es wird argumentiert, dass berufliche Entgrenzungserfahrungen in der freiberuflichen Situation im Journalismus in einem spezifischen Verhältnis zur Prekarisierung der Erwerbslage, Digitalisierung von journalistischer Arbeit und beruflichen Deprofessionalisierungstendenzen stehen. Zur empirischen Untersuchung wurden elf Tiefeninterviews mit österreichischen freiberuflichen JournalistInnen durchgeführt. Anhand der Ergebnisse konnten idealtypische Grenzgegensätze identifiziert werden, innerhalb denen berufliche Entgrenzung im Journalismus erfahren wird: Freiheit und Sicherheit, Konkurrenz und Solidarität, Generalistentum und Spezialisierung, Redaktion und Auftrag sowie Profession und Vermarktung. Es wurde ersichtlich, dass die Berufslage freier JournalistInnen eng mit der Prekarität im journalistischen Feld verwoben ist und sich daher nicht ausschließlich auf ein berufsgruppenbezogenes Phänomen reduzieren lässt. Die digitale Erwerbssphäre im Journalismus begünstigt durch journalistische Arbeits-, Vermarktungs- und Vernetzungsprozesse das Verschwimmen von strukturbildenden Grenzen. Als Entgegnung auf den potenziellen Professionsdruck deuten die Ergebnisse ebenso auf eine „Entdeprofessionalisierung“ des journalistischen Berufsethos. Freie JournalistInnen entwickeln daher mit ihrer beruflichen Identität jeweils einen spezifischen Entgrenzungsmodus, um über alle Entgrenzungserfahrungen hinweg die freiberufliche Situation im Journalismus zu begründen.
Abstract
(Englisch)
The professional field of journalism is undergoing a structural change. While newsrooms are systematically shrinking due to a lack of resources, the model of freelance journalism is becoming increasingly important. In the field of journalism studies, however, freelance journalists in Austria have so far mostly been regarded as a marginal group whose professional situation is often associated with precariousness in the industry discourse. This master thesis therefore picks up at the intersection of dissolution of boundaries between work and journalism in order to investigate occupational blurring of boundaries in journalism among freelance journalists in Austria. It is argued that experiences of occupational blurring of boundaries in the freelance situation in journalism stand in a specific relation to the precarization of gainful employment, digitalisation of journalistic work and occupational deprofessionalization tendencies. For the empirical investigation, eleven in-depth interviews were conducted with Austrian freelance journalists. Based on the results, it was possible to identify ideal-typical boundary oppositions within which occupational blurring of boundaries in journalism is experienced: Freedom and Security, Competition and Solidarity, Generalism and Specialization, Editorial and Assignment, and Profession and Marketing. It became apparent that the professional situation of freelance journalists is closely interwoven with precariousness in the journalistic field and can therefore not be reduced exclusively to a phenomenon related to a specific professional group. The digital sphere of labour in journalism favors the blurring of structure-forming boundaries through journalistic work, marketing and networking processes. In response to potentially professional pressure, the results also point to a “Dis-deprofessionalization” of the journalistic professional ethos. Freelance journalists therefore develop a specific mode of dissolution with their professional identity in order to justify the freelance situation in journalism across all experiences of blurring of boundaries.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
freelance journalism blurring of boundaries journalism studies Austria
Schlagwörter
(Deutsch)
freiberuflicher Journalismus Entgrenzung Journalismusforschung Österreich
Autor*innen
Christoph Menezes
Haupttitel (Deutsch)
Frei, um JournalistIn zu sein? Berufliche Entgrenzung im Journalismus unter freien JournalistInnen in Österreich
Hauptuntertitel (Deutsch)
zwischen Prekarisierung der Erwerbslage, Digitalisierung journalistischer Arbeit und beruflicher Deprofessionalisierung
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
125 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Folker Hanusch
Klassifikation
05 Kommunikationswissenschaft > 05.04 Ausbildung, Beruf, Organisationen
AC Nummer
AC16313626
Utheses ID
55742
Studienkennzahl
UA | 066 | 841 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1