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Gender(un)sensible Sprache beim Simultandolmetschen
eine korpusbasierte Studie
Charlotte Schinnerl
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Translationswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Translation Deutsch Spanisch
Betreuer*in
Franz Pöchhacker
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.69438
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-31388.39008.503731-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist eine Korpusanalyse englischer, spanischer und tschechischer Redebeiträge sowie deren Verdolmetschungen ins Deutsche hinsichtlich Gendersensibilität. Mit Hilfe einer soliden gender-, sprach- und dolmetschwissenschaftlichen Grundlage wird ein pragmatisches Analyseschema zur Bewertung der Gendersensibilität entworfen. Im Anschluss daran werden die ausgangs- und zielsprachlichen Wortmeldungen hinsichtlich der verwendeten Gendering-Strategien und deren Grad an Gendersensibilität untersucht sowie Strategieverschiebungen zwischen den Ausgangstexten und der deutschen Verdolmetschung dargestellt. Insgesamt werden 77 Redebeiträge des Europäischen Parlaments untersucht, die allesamt einen Bezug zur Genderthematik aufweisen. Die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass, unabhängig von der Ausgangssprache, die zielsprachlichen Äußerungen in den meisten Fällen denselben Grad an Gendersensibilität aufweisen (70%). Bestehen Abweichungen hinsichtlich der Gendersensibilität, so äußern sich diese bei Verdolmetschungen aus dem Englischen primär durch genderunsensiblere Entsprechungen im Deutschen (z.B. durch die Anwendung des generischen Maskulinums), abweichende Verdolmetschungen aus dem Spanischen hingegen sind zu gleichen Teilen entweder genderunsensibler oder -sensibler als der Ausgangstext. In Bezug auf das Tschechische zeigt sich ein völlig anderes Bild: hier weisen beinahe alle zielsprachlichen Äußerungen denselben Grad an Gendersensibilität wie die der Ausgangssprache auf. Zurückzuführen sind diese Ergebnisse auch auf den Grad an Gendersensibilität der jeweiligen Ausgangssprachen, die durch bestimmte Gendering-Strategien zum Ausdruck gebracht werden. Während dem Englischen aufgrund seiner vielen, schwer zu bestimmenden Personen- und Berufsbezeichnungen in dieser Arbeit (ob des gendersensiblen Kontextes) relative Gendersensibilität attestiert wird, können im Spanischen einige Strategien genderunsensibler Sprache identifiziert werden (z.B. generisches Maskulinum in Relativ- und Personalpronomina), das Tschechische kann auf Basis der hier vorliegenden Daten insgesamt als genderunsensibel eingestuft werden.
Abstract
(Englisch)
This master’s thesis analyses English, Spanish and Czech speeches and their simultaneous interpretations into German regarding their gender sensitivity. A theoretical overview of the groundwork of Gender Studies, German Linguistics and Interpreting Studies elaborated in chapters 1-4 is followed by the analysis of individual source and target language speeches regarding strategies of gender-sensitive language and their impact on overall gender sensitivity. This thesis analyses 77 speeches from the European Parliament. The results show that, regardless of the source language, most (70%) of the German statements are to the same extent gender-sensitive as their source language counterparts. In case of deviations in gender sensitivity, interpreted statements from English are considered less gender-sensitive (this is due to the usage of target language strategies such as the generic masculine), interpreted speeches from Spanish on the other hand are in equal parts either more or less gender-sensitive than the Spanish originals. Interpretations from Czech paint a very different picture: almost all German statements correspond to the degree of gender sensitivity expressed in the Czech source texts. The above results can primarily be traced back to the degree of gender sensitivity in the respective source language: while English is considered to be a rather gender-sensitive language (in the context of the plenary sessions), Spanish makes considerable use of gender-insensitive gendering strategies (e.g. generic masculine in relative and personal pronouns). The Czech source statements in this examination are considered gender-insensitive, showing almost no effort of using gender-inclusive strategies.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
gender queer simultaneous conference interpreting gendering strategies gender sensitivity European Parliament
Schlagwörter
(Deutsch)
Gender queer simultanes Konferenzdolmetschen Gendering-Strategien Gendersensibilität Europäisches Parlament
Autor*innen
Charlotte Schinnerl
Haupttitel (Deutsch)
Gender(un)sensible Sprache beim Simultandolmetschen
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine korpusbasierte Studie
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
337 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Franz Pöchhacker
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.20 Kommunikation und Gesellschaft ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.20 Soziolinguistik: Allgemeines ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.22 Sprachlenkung, Sprachpolitik ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.23 Mehrsprachigkeit ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.45 Übersetzungswissenschaft ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.04 Englische Sprache ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.09 Deutsche Sprache ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.31 Spanische Sprache ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.56 Tschechische Sprache und Literatur ,
71 Soziologie > 71.61 Diskriminierung
AC Nummer
AC16419367
Utheses ID
55757
Studienkennzahl
UA | 070 | 331 | 351 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1