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Simultanes Konsekutivdolmetschen
ein Experiment mit iPad und Notability im Sprachenpaar Russisch
Deutsch
Greta Nedialkova
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Translationswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Translation Deutsch Russisch
Betreuer*in
Franz Pöchhacker
DOI
10.25365/thesis.69456
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-31390.64330.808939-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Ziel dieser Masterarbeit war es, das klassische Konsekutivdolmetschen und das simultane Kon-sekutivdolmetschen zu vergleichen. Das ist ein relativ neuer Modus, bei dem der Ausgangstext aufgezeichnet und simultan gedolmetscht wird. Zu diesem Zweck wurde ein Experiment unter Anwendung neuer Technologien (des iPads der 7. Generation, des Apple Pencil und die App Notability mit Aufnahmefunktion) durchgeführt. Dieses Experiment fand auch erstmals im Sprachenpaar Russisch-Deutsch statt. Drei Studentinnen des Zentrums für Translationswissen-schaft der Universität Wien nahmen an diesem Experiment teil und dolmetschten zwei vom Aufbau und Länge ähnliche Reden zuerst im klassischen Konsekutivmodus und dann simultan-konsekutiv. Die Verdolmetschungen wurden per Video aufgenommen und analysiert. Folgende Aspekte wurden berücksichtigt: Flüssigkeit (Sprechtempo, Pausen); sprachlicher Ausdruck (grammatische, syntaktische und lexikalische Fehler, Wiederholungen, Versprecher, Umformu-lierungen); intertextuelle Kohärenz (Auslassungen, Hinzufügungen, Substitutionen).
Die Analyse der Flüssigkeit brachte keine eindeutigen Ergebnisse. Die Sprechgeschwindigkeit war im klassischen Konsekutivdolmetschen in zwei von drei Fällen höher, aber die Häsitations-laute waren beim simultanen Konsekutivdolmetschen deutlich geringer, so auch die Anzahl der Pausen. Die Analyse des sprachlichen Ausdrucks zeigte beim simultanen Konsekutivdolmet-schen in zwei von drei Fällen insgesamt weniger Fehler, insbesondere weniger Grammatikfeh-ler, jedoch ergab die Analyse der anderen Abweichungen ein gemischtes Bild.
Die intertextuelle Analyse führte bei zwei von drei Versuchspersonen zu besseren Ergebnissen im simultanen Konsekutivdolmetschen. Die Befragung der Versuchspersonen zeigte, dass, ob-wohl sie sich gut vorstellen können, die technischen Hilfsmittel sowohl für das Konsekutivdol-metschen als auch für das simultane Konsekutivdolmetschen zu nutzen, nur eine Versuchsper-son sich vorstellen kann, den neuen Modus in der Zukunft beruflich anzuwenden.
Fakt ist somit, dass ein erfolgreicher Einsatz des simultanen Konsekutivmodus aus Sicht der Versuchspersonen weiterer Übung bedarf. Aus empirischer Sicht bleiben noch reichlich For-schungsfragen in diesem Zusammenhang für künftige Erkenntnisse offen.
Abstract
(Englisch)
The purpose of this Master’s thesis is a comparison between the consecutive and simultaneous-consecutive modes of interpretation. The simultaneous-consecutive mode is a rather new mode, where the source speech is recorded by the interpreter and then played back to be interpreted simultaneously. In order to compare these two modes, an experiment was conducted by us-ing new technology (a 7th Generation iPad, an Apple Pencil, and the Notability App with re-cording function). For the first time, such an experiment was carried out in the language pair “Russian-German.” Three graduate students of the Centre for Translation Studies at the Univer-sity of Vienna took part in this experiment and were asked to interpret two comparable speeches first in consecutive and then in simultaneous-consecutive mode. These interpretations were vid-eotaped, and the following aspects were analysed: the fluency of the delivery (speech rate, paus-es), quality of expression (grammatical and syntactical errors, repetitions, false starts, slips of the tongue, reformulations) and source-target correspondence (omissions, additions, and substi-tutions). The fluency analysis yielded rather mixed results. The speech rate was higher in the consecutive mode in two of the three cases, but the hesitations and the number of pauses were reduced in the simultaneous-consecutive mode. The analysis of the quality of expression has shown that in two [of the three] cases there were fewer errors, especially fewer grammatical errors in the simultaneous consecutive mode, but the analysis of the other parameters produced mixed results. The analysis of the source-target correspondence has shown better results in the simultaneous-consecutive mode in two of the three cases. The interview with the participants in the experiment demonstrated that although they could imagine using the technology for both consecutive and simultaneous-consecutive interpretation, just one of them would use the new mode in professional assignments. It´s a fact, that from the participant´s point of view, more training is required in order to successfully utilize the simultaneous-consecutive mode. From а research point of view there still remain a number of questions which await their solution.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Dolmetschen simultanes Konsekutivdolmetschen iPad Notability
Autor*innen
Greta Nedialkova
Haupttitel (Deutsch)
Simultanes Konsekutivdolmetschen
Hauptuntertitel (Deutsch)
ein Experiment mit iPad und Notability im Sprachenpaar Russisch
Deutsch
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
99 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Franz Pöchhacker
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.45 Übersetzungswissenschaft
AC Nummer
AC16420320
Utheses ID
55778
Studienkennzahl
UA | 070 | 331 | 360 |
