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Umgang mit Mehrsprachigkeit und Dolmetschbedarf in österreichischen Ordinationen für Allgemeinmedizin
Victoria Helena Ryczaj
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Translationswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Translation Deutsch Englisch
Betreuer*in
Sonja Pöllabauer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.63086
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-16294.31474.105575-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Forschungsarbeit widmet sich dem Umgang mit Mehrsprachigkeit und Dolmetschbedarf österreichischer Ordinationen für Allgemeinmedizin. Im theoretischen Forschungsteil wird auf die Organisationsstruktur und Funktionsweise des österreichischen Gesundheitssystems eingegangen und der Zugang verschiedener PatientInnengruppen zur medizinischen Grundversorgung erörtert. Im Anschluss erfolgt gestützt auf Sandrini (2019) und Ozolins (2010; 2000) eine Einführung in die Thematik der Sprach- und Translationspolitik, die als Grundlage zur Bewertung der translationspolitischen Situation im österreichischen Gesundheitswesen herangezogen wird. In Anlehnung dazu erfolgt in weiterer Folge ein Einblick in die vorherrschende Dolmetschpraxis im Gesundheitswesen. Der empirische Forschungsteil legt den Fokus auf die Fragen, wie ÄrztInnen für Allgemeinmedizin und OrdinationsassistentInnen im Ordinationsalltag mit Mehrsprachigkeit umgehen und ob es einen Bedarf an DolmetscherInnen gibt. Weiters zielt die Untersuchung auf die Spezifizierung der translationspolitischen Lage auf dieser Ebene der Primärversorgung ab. Die Forschungsmethodik umfasst leitfadengestützte Interviews sowie die Auswertung der erhobenen Daten mittels der qualitativen Inhaltsanalyse nach Kuckartz (2018). Die Ergebnisse der empirischen Untersuchung verdeutlichen, dass Ordinationen für Allgemeinmedizin – sei es phasenweise oder regelmäßig – von Mehrsprachigkeit geprägt sind, weshalb von Seiten der ÄrztInnen und OrdinationsassistentInnen eine Vielfalt verbaler und nonverbaler Kommunikationsstrategien bei der Behandlung nicht-deutschsprachiger PatientInnen zur Anwendung kommt. Der Dolmetschbedarf wird im Ordinationsalltag vorrangig durch Ad-Hoc-Lösungen, d.h. den Einsatz von LaiendolmetscherInnen, gedeckt. Dies ist auf ein Fehlen entsprechender translationspolitischer Regelungen und mangelndes Wissen über den professionellen Dolmetsch-Markt zurückzuführen. Demnach ist diese Ebene der Primärversorgung in Hinblick auf das Spektrum der Translationspolitik nach Ozolins (2010: 195) dem Ad-Hoc-Bereich der Skala zugehörig.
Abstract
(Englisch)
This master’s thesis aims at investigating how Austrian general practitioners' offices deal with multilingualism and whether there is a need for interpreters. The theoretical part of this thesis focuses on the structure, organization and functioning of the Austrian healthcare sys-tem. In this context, the access of various patient groups to primary healthcare is discussed. Subsequently, based on Sandrini (2019) and Ozolins (2010; 2000), the subject of language and translation policy is introduced, which serves as a valuation basis for the assessment of Austrian language service provisions in the healthcare system. In addition, an insight is given into the predominant interpreting practice in the healthcare sector. The empirical part of this thesis focuses on how general practitioners and doctor's receptionists deal with multilingualism in their day-to-day work and whether there is a need for interpreters. Furthermore, the research aims at determining the current status of language service provisions concerning this level of primary healthcare. The research methods used include semi-structured interviews and a qualitative content analysis of the data collected. The results show that general practitioners' offices experience either phased or regular multilingualism. In order to enable communication with non-German-speaking patients, general practitioners and doctor's receptionists apply a variety of verbal and non-verbal communication strategies. The need for interpreting is primarily met by ad hoc solutions – more specifically: lay interpreters. This is due to a lack of appropriate language service provisions as well as a lack of familiarity regarding the professional interpreting market. According to the “spectrum of response to multilingual communication needs in interpreting” by Ozolins (2010: 195) this level of primary healthcare can therefore be placed within the ad hoc stage of the spectrum.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Multilingualism Interpreting Need Language and Translation Policy Language Service Provisions Community Interpreting Healthcare
Schlagwörter
(Deutsch)
Mehrsprachigkeit Dolmetschbedarf Sprach- und Translationspolitik Community Interpreting Gesundheitswesen
Autor*innen
Victoria Helena Ryczaj
Haupttitel (Deutsch)
Umgang mit Mehrsprachigkeit und Dolmetschbedarf in österreichischen Ordinationen für Allgemeinmedizin
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
187 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Sonja Pöllabauer
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.20 Kommunikation und Gesellschaft ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.22 Sprachlenkung, Sprachpolitik ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.23 Mehrsprachigkeit ,
44 Medizin > 44.15 Medizinische Grundversorgung ,
44 Medizin > 44.62 Allgemeinmedizin
AC Nummer
AC16132526
Utheses ID
55868
Studienkennzahl
UA | 070 | 331 | 342 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1