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UNESCO Weltkulturerbe Baden bei Wien
Marc Baumgartner-Denk
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Geographie und Wirtschaftskunde UF Geschichte, Sozialkunde, Polit.Bildg.
Betreuer*in
Hans-Heinrich Blotevogel
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.63146
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-16293.18688.711568-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Baden bei Wien bewirbt sich mit zehn anderen Kurstädten aus Europa (Bath, Spa, Vichy, Bad Ems, Bad Kissingen, Baden-Baden, Montecatini Terme, Franzensbad, Karlsbad und Marienbad) um den Status des UNESCO-Weltkulturerbes. Unter dem Namen „Great Spas of Europe“ erarbeiteten die Städte die Bewerbungsunterlagen und wurden im Februar 2019 offiziell nominiert. Es folgte eine anschließende Prüfung durch den Internationalen Rat für Denkmäler und Stätten (ICOMOS) im Auftrag vom UNESCO Welterbezentrum und geringfügigen Anpassungen in den sich bewerbenden Kurstädten. Die Erwartung, dass die Gruppe der Great Spas of Europe im Zuge der nächsten Konferenz des Welterbekomitees als Weltkulturerbe anerkannt wird, ist groß. Die Gruppe der Bewerberstädte ist der Ansicht, dass sie das Phänomen der international bekannten Kurstädte im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert abbilden. Zu der Charakteristik einer solchen Kurstadt zählen der Siedlungstyp „Kurstadt“ sowie die damit in Verbindung stehenden städtebaulichen und landschaftsgestaltenden Elemente. Als internationale Städte beeinflussten diese Orte im Betrachtungszeitraum auch die Politik, Kunst und Kultur Europas. Die Einreichung der „Great Spas of Europe“ umfasst daher zusätzlich zu ihrem universellen Wert für die Menschheit noch die UNESCO-Kriterien II, III, IV und VI. Die Stärken von Baden bei Wien, als Teil der transnationalen Sammelnominierung, liegen insbesondere bei Kriterium VI, das die Auswirkungen der Stätte auf soziale Themen, Kunst, Kultur und Politik untersucht. Forschungen zeigten, dass Badens Thermalwasserquellen bereits von den Römern genutzt wurden und der Raum in der Nähe der Quellen besiedelt war. Im Mittelalter wurden Badens Quellen weiterhin genutzt. Ab dem Zeitpunkt als die Habsburger – allen voran Kaiser Franz I./II. – die Stadt und seine Thermalquellen für sich entdeckten, entwickelten sich die Bäder, die Kurstadt und die angrenzende Landschaft weiter. Bis zur Weltwirtschaftskrise 1929 konnte Baden von dem Boom um die Bäder – obwohl Österreichs wohl bekanntester Kaiser – Franz Joseph I. – den Sommer lieber in Bad Ischl verbrachte – nutzen. Eine Zäsur ergab sich während der Besatzungszeit im Anschluss an den 2. Weltkrieg, in der Badens Bedeutung als Kurstadt litt. Nach dem Abzug der Truppen wurden im – gemäß der Nominierungsunterlagen als Schutzzone ausgewiesenen – Gebiet mehrstöckige Miethäuser errichtet und eine Rückkehr an das vorige Kurwesen schien nicht aussichtsreich. Etwas später wurde die Kur hauptsächlich durch Gäste der Krankenanstalten in Anspruch genommen. Heute steht Baden am Beginn einer neuen Ära, in der das Kurwesen neuen Herausforderungen gegenübersteht. Es entstehen bereits Pläne für dessen Fortbestand in einer sich ständig entwickelnden Gesellschaft. Als Prämisse gilt, dass sich Baden auf seine Stärke als Kurort und die Wirkung des Thermalwassers rückbesinnt. Die Auszeichnung als UNESCO-Welterbestätte wäre diesem Prozess zuträglich. Sie verhilft Baden bei Wien zu zusätzlichem Prestige und erweitert die Chancen Badens gemeinsam mit den anderen zehn Kurstädten qualitativ abgestimmtes Marketing zu betreiben sowie die Zusammenarbeit zum Thema Kur zu intensivieren. Essentiell hierfür ist jedoch auch die Vorbereitung auf das Welterbe. Der Nominierungsprozess hierzu wird in der Arbeit gesondert betrachtet. Untersucht wird, inwiefern Vorerfahrungen aus anderen Welterbestätten im Nominierungsprozess und im Local Managementplan berücksichtigt wurden. Fragen, die bei diesen Vorerfahrungen aufgetaucht sind, betreffen etwa die Bereiche Overtourism, das Management von Verkehrsströmen und die Einbindung von Stakeholdern.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Baden bei Wien Baden Stadtentwicklung Kurort Kurbad Kurbäder Kur UNESCO Welterbe Weltkulturerbe Thermalquellen
Autor*innen
Marc Baumgartner-Denk
Haupttitel (Deutsch)
UNESCO Weltkulturerbe Baden bei Wien
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
124 Seiten : Illustrationen, Karten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Hans-Heinrich Blotevogel
Klassifikationen
74 Geographie > 74.07 Historische Geographie ,
74 Geographie > 74.12 Stadtgeographie, Siedlungsgeographie ,
74 Geographie > 74.72 Stadtplanung, kommunale Planung ,
74 Geographie > 74.73 Stadtsanierung, Stadterneuerung
AC Nummer
AC15767634
Utheses ID
56013
Studienkennzahl
UA | 190 | 456 | 313 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1