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Das Archiv in Heimrad Bäckers "nachschrift"
textgenetische Untersuchungen
Sophie Liepold
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Deutsche Philologie
Betreuer*in
Thomas Eder
Mitbetreuer*in
Burkhardt Wolf
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.63436
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-15816.74682.934453-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die beiden Bände der „nachschrift“ (1986 und 1997) des österreichischen Autors und Verlegers Heimrad Bäcker zitieren und montieren Schriftstücke des Nazi-Terrors, der juristischen und historiographischen Aufarbeitung sowie Texte von Opfern und Überlebenden. Als Archiv zweiter Ordnung im Medium der Literatur speichern sie Wissen, das durch ein dreifaches Verweissystem (Zitat, Kürzel, Literaturangabe) einen Raum öffnet, der durch die Ordnung und die Reihenfolge der Zitate konfiguriert ist. Die nachschrift ist dabei nicht nur Abbildung einer bürokratischen, totalitären Herrschaft und literarische Dokumentation des „Verwaltungsmassenmordes“ (Hannah Arendt), sondern legt mittels Verfahren der konkreten Poesie konkrete Formen des bürokratischen Machtapparates frei. Ihre eigentümliche „écriture“ (Roland Barthes) ergibt sich durch die Kombination von Dokumentation, Konkretion und Reproduktion durch Zitat und Montage. Mittels Beschreibung paradigmatischer Textstellen steht diese spezifische literarische Praxis im Fokus. Einen weiteren Teil der Textgenese zeigen die drei Registerhefte aus dem Nachlass Bäckers: das Sprachmaterial ordnend, stellen sie ein Regelwerk dar, das eine wichtige Rolle bei der Selektion der Quellen und der Transformation der Dokumente in Literatur spielt. Das „System nachschrift“ (Heimrad Bäcker) wird durch die von den Registerheften ausgelegten Schreibspuren hypertext-artig miteinander verknüpft; Zusammenhänge zwischen den Quellentexten, der nachschrift und ihren Vor-Texten finden sich außerdem in seriellen Formen wie Listen. Die Ubiquität und Familienähnlichkeit bürokratischer „Aufschreibesysteme“ (Friedrich Kittler), die in der nachschrift befragt werden, ergibt sich aus der Kombination der Texte unterschiedlicher Perspektive, denen Bäcker als „schreiber“ begegnet. Diese Aspekte werden in der Masterarbeit unter textgenetischer Perspektive untersucht.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Heimrad Bäcker text genesis bureaucracy National Socialism archive discourse networks Concrete Poetry documentation montage quotation
Schlagwörter
(Deutsch)
Heimrad Bäcker Textgenetik Bürokratie Nationalsozialismus Archiv Aufschreibesysteme Konkrete Poesie Dokumentation Montage Zitat
Autor*innen
Sophie Liepold
Haupttitel (Deutsch)
Das Archiv in Heimrad Bäckers "nachschrift"
Hauptuntertitel (Deutsch)
textgenetische Untersuchungen
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
143 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Thomas Eder
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.70 Literaturwissenschaft: Allgemeines ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.78 Textkritik ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.87 Besondere Literaturkategorien ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.97 Texte eines einzelnen Autors
AC Nummer
AC16048314
Utheses ID
56270
Studienkennzahl
UA | 066 | 817 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1