Detailansicht
Mutterwerden und Muttersein: feministische und phänomenologische Perspektiven
Stephanie Weiss
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Deutsch UF Psychologie und Philosophie
Betreuer*in
Michael Staudigl
DOI
10.25365/thesis.63506
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-18868.18161.377158-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Diplomarbeit hat es sich zum Ziel gesetzt, Thematiken um das Mutterwerden und Muttersein aus feministischer und phänomenologischer Perspektive zu betrachten und nach der Möglichkeit eines feministischen Mutterseins, das insbesondere auch in den Praxen des Alltags und im (inter-)subjektiven leiblichen Erleben verortet gesehen wird, zu fragen. Im ersten Teil der Arbeit wird gezeigt, dass Mutterschaft als Gegenstand feministischer Theoriebildung vernachlässigt wurde bzw. die feministische Auseinandersetzung damit meist lediglich Teilbereiche betrifft und einen klaren Herrschaftsfokus hat. Mögliche Gründe hierfür werden analysiert. In weiterer Folge wird eine Annäherung zwischen feministischer Theorie und Mutterschaft versucht, bei der zwischen Mutterschaft als (patriarchaler) Institution mit hegemonialen Erwartungen an die ‚ideale Mutter‘ und auf der einen Seite und der gelebten subjektiven und verleiblichten Erfahrung des Mutterseins auf der anderen, die auch lustvolle und positive Momente beinhalten kann, unterschieden wird. Im zweiten Teil geht es um diese konkreten Erfahrungsmomente des Mutterwerdens und Mutterseins, die durch Zuhilfenahme feministisch-phänomenologischer Theorie und Methode wissenschaftlich zugänglich gemacht und als für philosophische und feministische Theoriebildung relevant eingeschätzt werden. An den Beispielen von Schwangerschaft, Geburt und Stillen wird ausgeführt, dass bereits ein Zulassen der eigenen Subjektivität, des leiblichen Spürens – etwas, das in einem neoliberalen Setting optimierter Körper kaum Raum findet – wie auch der Beziehung zum Kind unabhängig von gesellschaftlichen Rollenerwartungen und idealen Mutterbildern als eine Form der Selbstermächtigung, als mögliche Praxis feministischen Mutterseins und als potentielle Wiederaneignung der eigenen Leiblichkeit gelesen werden kann.
Abstract
(Englisch)
The present thesis intends to examine pregnancy and mothering from a feminist and phenomenological perspective. Furthermore, the possibility of feminist mothering is discussed and contextualized in the practices of everyday life and in (inter-)subjective bodily experiences. The first part illustrates how feminist theories have neglected motherhood as a topic of debate. It is demonstrated that feminist discussions involve only specific issues of motherhood, which is regarded as mainly oppressive. Possible reasons for this are analyzed furthermore. Subsequently, a rapprochement between feminist theory and motherhood is attempted through the distinction between motherhood as (patriarchal) institution with hegemonic expectations of the ‘ideal’ mother on the one side, and the lived subjective and embodied experience of mothering, which may include positive and pleasurable moments, on the other. The second part explores those concrete experiences of becoming a mother and mothering, which are considered as relevant for philosophical and feminist theories and made accessible for the scientific discourse through feminist phenomenology. By analyzing the processes of pregnancy, childbirth and breast feeding I tried to show, that already the enablement of bodily experiences (which have hardly any space in the setting of optimized neoliberal bodies), and of relationship to the child regardless of social role expectations and ideal mother images, can be regarded as possible self-empowering forms of feminist mothering and of the reappropriation of one’s own body.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Feminism feminist theory phenomenology body embodiment experience motherhood mothering maternity medicalization pregnancy birth breastfeeding subjectivity emancipation Nazism domination feminist mothering
Schlagwörter
(Deutsch)
Feminismus feministische Theorie politische Philosophie Phänomenologie Leiblichkeit Körper Erleben Erfahrung Mutterschaft Mutterbilder Medikalisierung Schwangerschaft Geburt Stillen Subjektivität Emanzipation Nationalsozialismus Herrschaft feministisches Muttersein
Autor*innen
Stephanie Weiss
Haupttitel (Deutsch)
Mutterwerden und Muttersein: feministische und phänomenologische Perspektiven
Paralleltitel (Englisch)
Becoming a mother and mothering: feminist an phenomenological perspectives
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
169 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Michael Staudigl
AC Nummer
AC16145394
Utheses ID
56334
Studienkennzahl
UA | 190 | 333 | 299 |