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Weibliche Identität und Freundschaft in Elena Ferrantes "Meine geniale Freundin"
Sophie Wimmer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Lehramt Sek (AB) UF Italienisch UF Psychologie und Philosophie
Betreuer*in
Katharina Lacina
DOI
10.25365/thesis.63508
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-21747.37625.589964-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Elena Ferrantes Tetralogie „Meine geniale Freundin“ (2011-2014) zeichnet ein Bild von zwei Freundinnen, deren Entwicklung und deren einzigartige Verbindung und Suche nach der eigenen Identität auf eindrucksvolle Weise beschrieben wird. Im Nachkriegsneapel unter strengen Bedingungen aufgewachsen, entwickeln sich die beiden Freundinnen Elena und Lila zu zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, doch das Band, das sie verbindet, hält allem Stand. Diese Verbindung ähnelt auf dem ersten Blick einer Seelenverwandtschaft nach Montaigne, jedoch sind die beiden Frauen auch durch einen ewigen Konkurrenzkampf sowie einer Art von Feindschaft verbunden. Zudem schreibt Ferrante über die Entwicklung zweier junger Mädchen zu unabhängigen Frauen in einer Zeit, in welcher sich Frauen in den meisten Fällen über die Zugehörigkeit zu einem Mann definieren mussten. Das Ziel der Arbeit ist es, die tiefgreifenden Konzepte, die den beliebten Werken zugrunde liegen, zugänglich zu machen und Ferrantes philosophische Überlegungen darzulegen. In der vorliegenden Arbeit werden deshalb die Konzepte der weiblichen Identität von Simone de Beauvoir und der Freundschaft von Michel de Montaigne mit jenen in Ferrantes Büchern abgeglichen. Nach den Beschreibungen der Theorien von Beauvoir und Montaigne folgt die Literaturanalyse, aus welcher resultiert, dass sich Beauvoirs Theorie des anderen Geschlechts in einigen Passagen wiederfindet und Ferrantes Schreiben grundlegend davon beeinflusst ist. Auch Montaignes exklusiver Begriff der Freundschaft im Sinne einer Seelenverwandtschaft zeichnet sich in der Freundschaft der beiden Protagonistinnen ab, bei welcher viele Merkmale mit Montaignes vollkommener Freundschaft übereinstimmen, wobei Ferrantes realistische Beschreibung gleichzeitig auch die negativen Seiten deutlich macht und sich dahingehend von Montaigne unterscheidet.
Abstract
(Englisch)
Elena Ferrante's tetralogy "My brilliant friend" (2011-2014) paints a picture of two female friends whose development, unique connection and search for their own identity is described as rarely before. Raised in post-war Naples under severe conditions, the two friends Elena and Lila grow up to be women who could not be more different, but the bond that connects them stands up to anything. At first glance, this bond resembles a Montaignean congeniality, but the two women are also linked by a permanent competition and a kind of enmity. Ferrante also writes about the development of two young girls into independent women at a time when women in most cases had to define themselves through the dependency on a man. The aim of this thesis is to make the profound concepts underlying the popular works accessible and to present Ferrante's philosophical considerations. In this work, therefore, the concepts of Simone de Beauvoir's female identity and Michel de Montaigne's friendship are compared to those in Ferrante's books. The descriptions of Beauvoir's and Montaigne's theories are followed by a literary analysis, which reveals that Beauvoir's theory of the second sex fundamentally shapes Ferrante's writing. While Montaigne's exclusive notion of friendship in the sense of a congeniality of souls becomes evident in the friendship of the two protagonists, in which many features coincide with Montaigne's concept of the perfect friendship, Ferrante's realistic description also reveals the negative sides of a similar connection and in this respect differs from Montaigne’s description.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Weibliche Identität Freundschaft Elena Ferrante Simone de Beauvoir Michel de Montaigne
Autor*innen
Sophie Wimmer
Haupttitel (Deutsch)
Weibliche Identität und Freundschaft in Elena Ferrantes "Meine geniale Freundin"
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
166 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Katharina Lacina
Klassifikation
08 Philosophie > 08.44 Sozialphilosophie
AC Nummer
AC16123102
Utheses ID
56336
Studienkennzahl
UA | 199 | 517 | 525 | 02