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Gerichtsdolmetschen
die Bedeutung von Vollständigkeit und Genauigkeit unter besonderer Berücksichtigung von Häsitationsphänomenen
Tamara Bartl
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Translationswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Translation Deutsch Englisch
Betreuer*in
Sonja Pöllabauer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.63561
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-18867.70276.522158-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Masterarbeit behandelt das Thema Gerichtsdolmetschen und beschäftigt sich mit dem Thema der Vollständigkeit, wobei ein Fokus auf die Dolmetschung von Häsitationsphänomenen gelegt wurde. Zu Beginn der Arbeit wurde davon ausgegangen, dass die Aussagen bei Gericht in Bezug auf den Inhalt vollständig gedolmetscht werden. Im Bereich der Häsitationsphänomene wurde angenommen, dass diese nicht wiedergegeben bzw. die eigenen Häsitationen durch die Dolmetscherinnen und Dolmetscher nicht gekennzeichnet werden. Im theoretischen Teil dieser Arbeit wurde daher zuerst ein Überblick über die von Berufsverbänden und Gesetzen gestellten Anforderungen und ethischen Prinzipien gegeben. Anschließend folgte ein Forschungsüberblick zu den Themen der Vollständigkeit und Häsitationsphänomene sowie zu den Dolmetschmodi bei Gericht. Um die Fragestellung im empirischen Teil analysieren zu können, wurde einerseits auf die Taxonomie der renditions nach Wadensjö (1998) und andererseits auf die Kategorisierung der Häsitationsphänomene nach Reitbrecht (2017) zurückgegriffen. Mithilfe dieser Werkzeuge konnten drei anonymisierte Transkriptionen von Tonbandaufnahmen von Gerichtsverhandlungen am Landesgericht für Strafsachen Wien analysiert und ausgewertet werden. Die quantifizierten Daten zeigten, dass eine vollständige Wiedergabe im Bereich des Inhalts nur in geringem Maße vorhanden, bei Häsitationsphänomenen jedoch in keinerlei Weise zu finden war. Zusammenfassend lässt sich also feststellen, dass selbst in jenen Bereichen, in denen eine vollständige Dolmetschung bei Gericht von äußerster Bedeutung wäre, grobe Auslassungen beim Inhalt zu finden waren. Häsitationsphänomene blieben sogar gänzlich ungedolmetscht. Da dies unter Umständen Konsequenzen für die Urteilsfindung nach sich ziehen könnte, besteht hier ein Verbesserungsbedarf für die Praxis und Lehre.
Abstract
(Englisch)
The present master’s thesis on court interpreting practice in Austria addresses the topic of completeness and accuracy with a special focus on interpreting hesitation phenomena. This research project was based on the assumption that, in terms of content, statements at court are rendered accurately and in full. Furthermore, it was presumed that hesitation phenomena were not included in the target language and that the ones produced by interpreters themselves were not flagged. The theoretical part gives an overview of ethical principles that professional organisations and laws require court interpreters to comply with. Following this, a research summary with regard to completeness and hesitation phenomena, as well as interpreting modes, is provided. Wadensjö’s taxonomy of renditions and Reitbrecht’s categories of hesitation phenomena were used to answer the research question in the empirical part of this thesis. They proved to be useful for the analysis of three selected anonymised transcriptions of tape recordings from trials at a Viennese criminal court. The quantified data indicated a low number of complete or accurate renditions in terms of content and no renditions at all with regard to hesitation phenomena. Based on these findings, it can be concluded that a great number of omissions were found in terms of content, even in those areas where a complete rendition was of utmost importance. Hesitation phenomena in the source language were left completely untranslated. Considering that these circumstances could have serious consequences for court decisions, there is an urgent need for improvement both in practice and teaching.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Court interpreting Legal interpreting Community interpreting Completeness Accuracy Hesitation phenomena
Schlagwörter
(Deutsch)
Gerichtsdolmetschen Community interpreting Kommunaldolmetschen Vollständigkeit Häsitationsphänomene
Autor*innen
Tamara Bartl
Haupttitel (Deutsch)
Gerichtsdolmetschen
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Bedeutung von Vollständigkeit und Genauigkeit unter besonderer Berücksichtigung von Häsitationsphänomenen
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
108 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Sonja Pöllabauer
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.45 Übersetzungswissenschaft
AC Nummer
AC16146374
Utheses ID
56382
Studienkennzahl
UA | 070 | 331 | 342 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1