Detailansicht

Frauen im Fadenkreuz: die Darstellung von Gewalt gegen Frauen im Fernsehkrimi "Tatort"
vier qualitative Filmanalysen im Zeitraum nach "MeToo"
Hannah Katharina Heinzinger
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Interdisziplinäres Masterstudium Zeitgeschichte und Medien
Betreuer*in
Peter Becker
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.63600
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-26863.28334.505652-5
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Masterarbeit untersucht anhand vier qualitativer Filmanalysen, wie Gewalt gegen Frauen im Fernsehkrimi Tatort dargestellt wird. Auf der Basis eines interdisziplinären Ansatzes, der Forschungsergebnisse aus der Soziologie, der Kriminologie, Kommunikationswissenschaft und der feministischen Filmwissenschaft verbindet, werden Gewaltdarstellung an ihre strukturellen und soziokulturellen Entstehungskontext rückgekoppelt und interpretiert. Ziel der Arbeit ist es somit aufzuzeigen, wie der Umgang mit Frauenkörpern und Gewalt gegen Frauen im deutschsprachigen Raum mit der Darstellung ebendieser im Krimi korrespondiert und wie durch diese Wechselwirkung gesellschaftliche Realität hervorgebracht wird. Dabei wurde das Forschungsinteresse von den Fragen geleitet, in welchem Kontext und zu welchem Zweck Gewalt gegen Frauen inszeniert und eingesetzt wird und auf welche Strategien der Legitimierung und Bestrafung zurückgegriffen wird. Auf Basis der Annahme, dass Gewalthandlungen eine Form der Kommunikation sind und viel über ihren gesellschaftlichen Kontext und den Umgang mit Körpern in dieser Gesellschaft verraten können, lassen sich folgende Tendenzen der Darstellung feststellen: Das Motiv der leidenden Frau erfährt eine häufige Verwendung und wird vor allem zu emotionalisierenden und ornamentalen Zwecken eingesetzt, die nicht unbedingt für die Handlung wichtig sind. Auch das Motiv einer Frau oder eines Mädchens in Nöten, dessen Leiderfahrung die Gewalttätigkeit eines Mannes inspiriert, findet Verwendung. Umgekehrt wird Gewalt an Männern kaum direkt gezeigt. Die Gewalt gegen Frauen wird selten bis nie durch Kommissar*innen geahndet oder zur Anzeige gebracht. Frauenfiguren, die selbst gewalttätig werden, erfahren keine Visualisierung, ihre aktives gewalttätiges Handeln bleibt für Zuschauer*innen unsichtbar. Dennoch werden gewalttätige Frauen hart vom Gesetz bestraft, festgenommen und verurteilt – auch wenn ihre Schuld nicht hundertprozentig bewiesen wurde. In der vorliegenden Arbeit wird aufgezeigt, dass der Tatort Tendenzen eines misogynen Blicks auf Frauen und ihre Körper aufweist.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Frauen Gewalt Fernsehen Film Fernsehfilm Krimi Thriller Kriminologie Gender Geschlecht Femizid Medien Darstellung Repräsentation
Autor*innen
Hannah Katharina Heinzinger
Haupttitel (Deutsch)
Frauen im Fadenkreuz: die Darstellung von Gewalt gegen Frauen im Fernsehkrimi "Tatort"
Hauptuntertitel (Deutsch)
vier qualitative Filmanalysen im Zeitraum nach "MeToo"
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
186 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Peter Becker
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.99 Wissenschaft und Kultur allgemein: Sonstiges ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.37 Film, Video ,
15 Geschichte > 15.00 Geschichte: Allgemeines
AC Nummer
AC15724048
Utheses ID
56415
Studienkennzahl
UA | 066 | 665 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1