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Journalistisches Kapital in Österreich
Relevanz der Kapitalsorten nach Pierre Bourdieu für den Einstieg ins und den Aufstieg im österreichischen journalistischen Feld
Lukas Wodička
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Publizistik-u.Kommunikationswissenschaft
Betreuer*in
Folker Hanusch
DOI
10.25365/thesis.63613
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-26862.98242.670058-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die Feldtheorie von Pierre Bourdieu und speziell deren Kapitalkonzept wurde bereits in mehreren Ländern wie Deutschland oder Norwegen als theoretischer Rahmen zur Erfor-schung der Ein- und Aufstiegsmechanismen der jeweiligen journalistischen Felder verwen-det. Für Österreich lag bis dato keine derartige Untersuchung vor. Diese Arbeit nimmt sich dieser Lücke an und untersucht mittels einer quantitativen Onlinebefragung von insgesamt 228 in Österreich arbeitenden JournalistInnen, welche Kapitalformen deren Ansicht nach von besonderer Relevanz für den Einstieg ins sowie den Aufstieg im österreichischen journa-listischen Feld sind. Dabei sind ausgehend vom Forschungsstand auch weitere potenziell wirkmächtige Faktoren wie das arbeitgebende Unternehmen oder diverse Merkmale der Be-fragten wie deren Geschlecht, Bildungsstand oder auch Arbeitsposition in die Untersuchung einbezogen worden.
Die Ergebnisse legen nahe, dass vor allem (Schreib-)Talent und diverse Charaktereigen-schaften wie Flexibilität und Neugierde für den Einstiegs ins Feld von höchster Relevanz sind. Auch Fremdsprachenkenntnissen, Praktika und Studienabschlüssen wird Förderlichkeit zugesprochen, wobei es weniger relevant erscheint, ob man sich im Studium thematisch mit Journalismus auseinandergesetzt hat.
Für den Aufstieg im österreichischen journalistischen Feld attestieren die Befragten sämtli-chen Kapitalformen nach Bourdieu zumindest geringe Förderlichkeit, wobei abseits des her-ausragend bewerteten Kriteriums gut schreiben, redigieren und recherchieren zu können vor allem der Ruf als JournalistIn, aber auch des Unternehmens sowie gute Beziehungen zu feld-relevanten Personen förderlich eingestuft werden. Dabei zeigt sich, dass vor allem die für Scoops wichtigen Beziehungen zu InformantInnen und ExpertInnen hoch geschätzt werden, jene zur Werbewirtschaft oder Öffentlichkeitsarbeit dagegen von etwas geringerer Relevanz sind. Vor allem das Geschlecht der Befragten wirkt sich stark auf deren Einschätzungen aus, wobei Frauen viele abgefragte Kriterien signifikant förderlicher einstufen als Männer.
Journalistinnen sprechen zudem dem Faktor „Geschlecht“ im Vergleich mit Journalisten erhöhte Relevanz für den Ein- und Aufstieg im Feld zu, wobei sie eher Aussagen zustimmen, wonach für Frauen der Ein- und Aufstieg ungerechtfertigterweise erschwert ist.
Abstract
(Englisch)
Pierre Bourdieu's field theory and especially its concept of capital has already been used in several countries such as Germany or Norway as a theoretical framework for researching the entry and advancement mechanisms of the respective journalistic fields. To date, no such study has been carried out for Austria. This work tackles this gap and uses a quantitative online survey of a total of 228 journalists working in Austria to investigate which forms of capital they believe are particularly relevant for entry into and advancement in the Austrian journalistic field. Based on the state of research, other potentially powerful factors such as the employing company or various characteristics of the respondents such as their gender, level of education or work position were also included in the study.
The results suggest that (writing) talent and diverse character traits such as flexibility and curiosity are of the highest relevance for entry into the field. Foreign language skills, intern-ships and university degrees are also considered beneficial, although it is less relevant whether you have dealt with journalism during your studies.
For the advancement in the Austrian journalistic field, the respondents attest to all types of capital mentioned by Bourdieu at least little eligibility, whereby apart from the outstandingly evaluated criterion write, edit and research well above all the reputation as a journalist, but also of the company and good relationships with field-relevant persons are classified as bene-ficial. It shows that the relationships with informants and experts that are important for scoops are highly valued, while those relating to advertising or public relations are somewhat less relevant. Above all, the gender of the respondents has a strong impact on their assess-ments, whereby women rate many of the criteria significantly more favorably than men.
Female journalists also rate the factor “gender” as being more relevant to entry and ad-vancement in the field than male journalists. They are more likely to agree that it is unjusti-fiably difficult for women to enter and advance in the Austrian journalistic field compared to men.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Journalism Austria Field theory Capital Pierre Bourdieu Journalists Advancement mechanism
Schlagwörter
(Deutsch)
Journalismus Österreich Feldtheorie Kapital Pierre Bourdieu JournalistInnen Aufstiegsmechanismen
Autor*innen
Lukas Wodička
Haupttitel (Deutsch)
Journalistisches Kapital in Österreich
Hauptuntertitel (Deutsch)
Relevanz der Kapitalsorten nach Pierre Bourdieu für den Einstieg ins und den Aufstieg im österreichischen journalistischen Feld
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
128 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Folker Hanusch
AC Nummer
AC15684563
Utheses ID
56428
Studienkennzahl
UA | 066 | 841 | |