Detailansicht

Blockchain-Technologie im österreichischen E-Government
eine Analyse des Rechtsrahmens ausgewählter Anwendungen mit einem verfassungsrechtlichen Fokus
Sascha Smets
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Rechtswissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Doktoratsstudium Rechtswissenschaften
Betreuer*in
Christian Piska
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.63713
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-24396.95710.375260-7
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im Jahr 2018 waren österreichische Server weltweit das beliebteste Ziel von Cyber-Angriffen. Durch die gestiegene Anzahl von E-Government-Angeboten in Österreich ist auch die digitale Verwaltung nicht vor Cyber-Risiken gefeit. Aber auch in der analogen E-Government-Welt ist nicht alles Gold was glänzt: So hat man etwa analogen Wahlsystemen eine hohe Fehlerquote attestiert. International wird daher vermehrt auf die Blockchain-Technologie gesetzt um die Resilienz zentraler Register zu steigern und manipulationssichere E-Votings zu ermöglichen. Aktuelle Use-Cases zeigen die technologische Marschrichtung. Zur Umsetzung einer Blockchain-basierten Backup-Lösung für die Firmenbuchdatenbank und das ZMR (die stellvertretend für öffentliche, zentrale Register stehen) könnte die zuständige Verwaltungsbehörde sowohl hoheitlich als auch privatwirtschaftlich tätig werden. Beide Varianten können mit Art 18 B-VG in Einklang gebracht werden. Die passenden Rechtsgrundlagen ließen sich im FBG, MeldeG bzw BRZ-Gesetz finden. Einzig aufgrund der Anwendbarkeit der DSGVO sowie des Grundrechts auf Datenschutz auf (einige) Verarbeitungen im Zuge der Implementierung eines solchen Backups wären neue Bestimmungen bzw Novellierungen bestehender Gesetze notwendig, um eine ausreichende Rechtsgrundlage für die Datenverarbeitung zu schaffen. Das gilt allerdings nur für jene Fälle, in denen die zuständige Verwaltungsbehörde die Datenverarbeitung hoheitlich (etwa im Verordnungsweg) anordnen würde. E-Votings auf Blockchain-Basis sind mit den Wahlrechtsgrundsätzen und dem vom VfGH in seinem E-Voting-Erkenntnis postulierten Transparenzgebot in Einklang zu bringen. Sollte es mithilfe von neuartigen kryptographischen Verfahren (wie etwa homomorphen Verschlüsselungen), die in einem Blockchain-basierten E-Voting-System implementiert wären, tatsächlich möglich sein, aus den Stimmabgaben keinen Personenbezug mehr herstellen zu können, könnte ein solches E-Voting in Österreich bald Realität werden.
Abstract
(Englisch)
In 2018, Austrian servers were the most popular target of cyber-attacks worldwide. With the increased number of e-government offerings in Austria, digital administration is not immune to cyber risks. But even in the analogue e-government world, not all that glitters is gold: analogue voting systems, for example, are said to be highly susceptible to errors. For this reason, blockchain technology is increasingly being used internationally to increase the resilience of central registers and enable tamper-proof e-voting. Current use cases show the technological direction. In order to implement a blockchain-based backup solution for the companies’ register and the ZMR (which are representative of public, central registers), the responsible administrative authority could act either in a statutory or non-statutory way. Both variants can be brought into line with Art 18 B-VG. The appropriate legal background could be found in the FBG, MeldeG or BRZ-Act. Due to the applicability of the GDPR and the fundamental right to data protection to (some) processing operations in the course of implementing such backup, new legal provisions or an amendment of existing laws would be necessary to create a sufficient legal basis for such data processing. However, this only applies to those cases in which the competent administrative authority would order data processing as a sovereign authority (e.g. by way of a regulation). E-voting on blockchain basis also appears to be in line with the principles of electoral law and the transparency requirement postulated by the Constitutional Court in its e-voting decision. In case new cryptographic technologies (such as homomorphic encryption) that come within a blockchain-based E-Voting-System could enable total anonymization of voting behaviors, blockchain-based e-votings could soon become reality in Austria.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Blockchain E-Government E-Voting Art 18 B-VG Data Protection Cyber-Security NISG ZMR Companies Register
Schlagwörter
(Deutsch)
Blockchain E-Government E-Voting Art 18 B-VG Datenschutz Cyber-Security NISG Zentrales Melderegister Firmenbuch
Autor*innen
Sascha Smets
Haupttitel (Deutsch)
Blockchain-Technologie im österreichischen E-Government
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Analyse des Rechtsrahmens ausgewählter Anwendungen mit einem verfassungsrechtlichen Fokus
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
xi, 169 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Gerhard Muzak ,
Gerhard Strejcek
Klassifikationen
86 Recht > 86.43 Öffentliches Recht: Allgemeines ,
86 Recht > 86.44 Staatsrecht, Verfassungsrecht: Allgemeines ,
86 Recht > 86.55 Datenschutzrecht
AC Nummer
AC16151955
Utheses ID
56524
Studienkennzahl
UA | 783 | 101 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1