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Holocaust-Autobiografien von Roma
Katrin Kühnert
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Vergleichende Literaturwissenschaft
Betreuer*in
Achim Hermann Hölter
DOI
10.25365/thesis.63734
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-24399.36471.373253-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Der Holocaust spielt als geteilte Leidenserfahrung nicht nur für die kollektive Gruppeniden-tität der Roma eine bedeutende Rolle, sondern ist auch bis heute das dominierende Thema ihres Schreibens. Die Literatur dieser größten ethnischen Minderheit Europas ist dabei häu-fig autobiografisch beeinflusst, im deutschsprachigen Raum stellt die Autobiografie gar die dominierende Äußerungsform dar. Während Juden und Jüdinnen bereits während des NS-Massenmordes beginnen ihre Verfolgungserfahrungen aufzuzeichnen und somit beim späte-ren Schreibbeginns der Roma schon etablierte Standards bestehen, folgt ihr Erzählen diesen nicht durchgängig, sondern es entsteht ein eigenes Narrativ über den NS-Genozid zu berich-ten. Die vorliegende Arbeit identifiziert mittels qualitativer Textanalyse typologische Ana-logien auf sprachlicher und inhaltlicher Ebene in fünf Autobiografien von Holocaust-Überlebenden. Der Textkorpus setzt sich aus Ilona Lackovás A false dawn (1997, Slowa-kei/Tschechien), Otto Rosenbergs Das Brennglas (1998, Deutschland), Mongo Stojkas Pa-pierene Kinder (2000, Österreich), Edward Dębickis Totenvogel (2004, Polen) und Zoni Weisz Der vergessene Holocaust (2016, Niederlande) zusammen. Die oftmals vorgenom-mene Eingrenzung auf einen Sprachraum wird bewusst unterlassen, um Ansätze für allge-meingültige Gesetzmäßigkeiten zu eruieren. Obwohl die NS-„Zigeunerverfolgung“ geogra-fisch und machtpolitisch verschieden umgesetzt wurde und sich so Differenzen auf Hand-lungsebene ergeben, lassen sich dominierende Übereinstimmungen in allen drei Abschnitten – dem Leben vor, während und nach dem Holocaust – in den analysierten Texten feststellen.
Abstract
(Englisch)
As a shared experience of suffering, the Holocaust not only plays an important role in the collective group identity of the Roma but is also the dominant subject of their writing to this day. The literature of this largest ethnic minority in Europe is often autobiographically in-fluenced; in German-speaking countries, autobiography is in fact the main literary form of expression. While Jews already began to record their experiences of persecution during the Nazi mass murder, and therefore, established standards already existed when the Roma started their writing later, their narrative does not follow these standards consistently, but instead creates their own narrative about the Nazi genocide. This paper identifies typological analogies on the linguistic and content level in five autobiographies of Holocaust survivors using qualitative text analysis. The text corpus consists of Ilona Lackovás A false dawn (1997, Slovakia/Czechia), Otto Rosenbergs Das Brennglas (1998, Germany), Mongo Stojkas Papierene Kinder (2000, Austria), Edward Dębickis Totenvogel (2004, Poland) and Zoni Weisz Der vergessene Holocaust (2016, the Netherlands). The frequent limitation to one language area is intentionally omitted in order to find approaches for generally applicable regularities. Although the Nazi "Zigeunerverfolgung" varies both geographically and power politically, resulting in differences at the level of action, dominant similarities in all three sections – life before, during and after the Holocaust – can be identified in the analysed texts.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Holocaust autobiography Roma Sinti Lacková Rosenberg Stojka Debicki Weisz
Schlagwörter
(Deutsch)
Holocaust Autobiografie Autobiographie Roma Sinti Lacková Rosenberg Stojka Debicki Weisz
Autor*innen
Katrin Kühnert
Haupttitel (Deutsch)
Holocaust-Autobiografien von Roma
Paralleltitel (Englisch)
Holocaust-autobiographies of Roma
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
108 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Achim Hermann Hölter
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.92 Vergleichende Literaturwissenschaft: Allgemeines ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.93 Literarische Stoffe, literarische Motive, literarische Themen ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.94 Literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.96 Vergleichende Literaturwissenschaft: Sonstiges ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.99 Literaturwissenschaft: Sonstiges
AC Nummer
AC16151809
Utheses ID
56543
Studienkennzahl
UA | 066 | 870 | |
