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Welche Aspekte spielen bei der Entscheidung zur Berufstätigkeit von Müttern mit dem ersten Kind zwischen null und drei Jahren eine Rolle?
Stefanie Schimmerl
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Christian Korunka
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.6294
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29723.77277.400470-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In der hier vorliegenden Arbeit geht es um jene Aspekte, die es Müttern, die ein Kind im Alter zwischen null und drei Jahren haben, ermöglichen, wieder einer Erwerbstätigkeit nachzugehen. Dieses Thema wurde schon oft behandelt und stellt aufgrund der steigenden Anzahl berufstätiger Mütter einen Themenbereich dar, der an Aktualität nicht eingebüßt hat. Im ersten Teil der Arbeit werden die verschiedenen theoretischen Hintergründe zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie thematisiert. Dabei wird zuerst auf ökonomische Erklärungsansätze zur Arbeitsteilung eingegangen. Dann werden sowohl die verschiedenen familien- und sozialpolitische Maßnahmen in Österreich, die zu einer Vereinbarkeit von Familie und Beruf beitragen sollen, als auch jene Maßnahmen, die von den Organisationen in ihre Firmenkultur implementiert werden können, um ihren Beschäftigten eine Work-Life-Balance zu ermöglichen, beschrieben. Ein weiteres wichtiges Thema der hier vorliegenden Arbeit stellt das kritische Lebensereingis des Übergangs zur Erstelternschaft und die damit gestellten Anforderungen an die Eltern dar. Im zweiten Teil der Arbeit werden die Ergebnisse einer qualitativen Untersuchung, die sich genauer mit diesem Thema befasst hat, dargestellt. Die Ergebnisse, die aufgrund von Interviews mit zwölf berufstätigen Müttern, die ihr erstes Kind zwischen null und drei Jahren haben gewonnen werden konnten, sollen verdeutlichen welche Aspekte es den Müttern ermöglichen, den von ihnen gefassten Lebensentwurf, der sowohl Kinder, als auch eine Berufstätigkeit beinhaltet, zu verwirklichen. Dabei geht es um Aspekte der Kinderbetreuung und an welchen Kriterien die Mütter eine geeignete Form für ihre Kinder festmachen. Auch die Unterstützung, die die Mütter in den verschiedenen Lebensbereichen von verschiednen Personen benötigen, um diese erfolgreich zu vereinen, spielt hier eine wichtige Rolle. Selbstverständlich wird auch ganz allgemein der Frage nach den Motiven und Beweggründen für diese Entscheidung der Mütter nachgegangen. Auch das Thema der Erstelternschaft und wie sich die Mütter mit ihrer Mutterrolle auseinandersetzen stellt einen wichtigen Themenbereich dar. Neben diesen persönlichen Aspekten wurden aber auch Einstellungen zu den sozial- und familienpolitischen Rahmenbedingungen in Österreich wie die Kinderbetreuungsmöglichkeiten, das Kinderbetreuungsgeld, Elternteilzeit und Vaterkarenz erfasst. Zusammenfassend zeigt sich, dass es diesen Müttern gelingt die beiden Bereiche Beruf und Familie erfolgreich zu vereinbaren. Allerdings zeichnen sich drei Bereiche ab, in denen es zu Änderungen kommen muss, um in Zukunft eine bessere Vereinbarkeit sowohl für Mütter als auch für Väter zu ermöglichen, deren Verwirklichung nicht so belastend und stressreich ist. Ein wichtiger Bereich ist hier die Verbesserung der Kinderbetreuungssituation vor allem für die unter Dreijährigen. Dabei geht es nicht nur um eine rein quantitative Bereitstellung ausreichender Plätze, sondern im Wesentlichen auch um eine qualitative Verbesserung der Einrichtungen, da eine pädagogisch wertvolle Betreuung ihrer Kinder für die Mütter von besonderer Bedeutung ist. Auch eine Flexibilisierung der Kinderbetreuungseinrichtungen spielt dabei eine Rolle und hier vor allem eine Flexibilisierung der Öffnungszeiten, die es den Eltern zumindest ermöglichen sollte einer Vollzeitbeschäftigung oder einer Beschäftigung mit unüblichen Arbeitszeiten nachzugehen. Der zweite Bereich betrifft die Arbeitszeitkultur. Hier sollte ein Wegdenken von der Vollzeiterwerbstätigkeit als gelungener Erwerbsverlauf stattfinden, sodass nicht automatisch eine Teilzeitbeschäftigung mit dem Karriere-Aus einhergeht. Es sollte weder für Mütter noch für Väter mit negativen beruflichen Konsequenzen verbunden sein, wenn sie die Elternteilzeit in Anspruch nehmen. Ein Wiedereinstieg in Teilzeit sollte weder ein Aufgeben der bisher erarbeiteten Position noch das Wegfallen weiterer Aufstiegschancen nach sich ziehen. Diese Änderungen der Arbeitszeitkultur wären besonders wichtig, da sich zeigt, dass die Mütter ihre Entscheidung immer danach ausrichten, dass sie noch genügend Zeit für ihre Kinder haben und dies eine Vollzeitbeschäftigung meist ausschließt. Der dritte Punkt auf den sich die Verbesserungsvorschläge beziehen zielt darauf ab, dass all diese Maßnahmen nicht nur die Vereinbarkeit für Mütter, sondern auch für Väter erleichtern. In Zukunft soll die Inanspruchnahme der Karenz bzw. der Elternteilzeit von Vätern als normal angesehen werden bzw. es ihnen überhaupt ermöglicht werden mehr Aufgaben der Kinderbetreuung zu übernehmen, da dies sowohl von ihnen selbst gewünscht wird als auch infolgedessen erreicht wird, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie nicht reine Frauensache bleibt. Die Gesellschaft der Zukunft sollte sich darauf einstellen, dass die Erwerbstätigkeit beider Elternteile und eine außerfamiliäre Betreuung auch schon von Kleinkindern der Normalfall ist.
Abstract
(Englisch)
This paper is about aspects that allow mothers of children aged zero to three to pursue an employment. The issue has already been dealt with very often but due to the rising numbers of working mothers it still has not lost any of its topicality. The first part of this paper contains different theoretical backgrounds of the compatibility of work and family. Initially the economic issue of the division of labour is addressed. Furthermore different family- and socio-political arrangements in Austria that should assure a compatibility of work and family are described. Consequently, arrangements that could be implemented in the organisational culture of different companies to allow their employees a better work-life/family-balance are mentioned. Another important topic of this paper depicts the critical life event of the transition into parenthood and the demands that parents have to meet as a result. The second part of this paper shows the results of a qualitative survey that covers this topic in detail. The results of interviews made with twelve working mothers whose first children are aged between zero to three years refer to aspects that allow these mothers to realise their life concept that contains children as well as an occupation. Hence it is about aspects of childcare and criteria mothers use in order to distinguish between appropriate and inappropriate forms of childcare for their children. Moreover the support from different persons needed by these mothers in different situations and areas of life in order to successfully integrate the areas family and work plays a prominent role. As a matter of course the general motives and reasons of the mothers for their decision are followed up. Furthermore the transition into parenthood and the way the mothers deal with their mother role is an important issue to be discussed. Alongside these personal aspects the attitudes of the mothers towards the family- and socio-political arrangements in Austria like childcare, parental part-time work regulation and paternity leave were recorded. All in all it is shown that these mothers succeed in combining the two important life areas work and family. Nevertheless the need for changes in order to grant a better future compatibility arises in three areas. The realisation of a good work-life/family-balance should be neither stressful nor such a strain for the working parents. One important aspect concerns the improvement of the childcare situation especially for children less than three years of age. The improvements in this area should not only include the availability of a sufficient amount of spots but also mainly an improvement in the educational quality of institutional childcare. In addition a transition to flexible childcare would be necessary. In this context the transition to flexible opening hours that allow parents to pursue a fulltime job or to work unsocial hours plays an important role. The second area concerns the labour time culture. In this regard a part-time employment should not necessarily be accompanied by the end of a career. Neither mothers nor fathers who make use of the parental part-time work regulation should suffer from negative job-related consequences. The re-entry into occupation with a part-time job should neither mean that the parents have to give up their previous position nor that they will not have any chances of career advancement. The importance of these changes in the labour time culture can be seen in the fact that mothers who have to decide always choose to spend more time with their children, which mostly excludes a fulltime job. The third aspect that suggests improvement considers the fact that all of these arrangements should not only ease the compatibility of work and family for mothers but also for fathers. In the future the engagement of fathers in childcare and therefore in taking paternity leave and making use of the parental part-time work regulation should be considered normal, not only because most fathers wish to do so but also because this way the challenge of compatibility does not remain a mere woman’s issue. The future society should adjust itself to the fact that the employment of both parents and institutional childcare will be common practise.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
employment of mothers compatability of work and family work-life-balance
Schlagwörter
(Deutsch)
Berufstätigkeit von Müttern Vereinbarkeit von Beruf und Familie work-life-balance
Autor*innen
Stefanie Schimmerl
Haupttitel (Deutsch)
Welche Aspekte spielen bei der Entscheidung zur Berufstätigkeit von Müttern mit dem ersten Kind zwischen null und drei Jahren eine Rolle?
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
215 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Christian Korunka
Klassifikation
77 Psychologie > 77.04 Ausbildung, Beruf, Organisationen
AC Nummer
AC07846217
Utheses ID
5661
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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