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Polyhistorizität im öffentlichen Raum
zur Konzeptualität und Funktion semiotisch-diskursiver Raum-Zeit-Aneignungen am Wiener Heldenplatz
Christian Bendl
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie (Dissertationsgebiet: Sprachwissenschaft)
Betreuer*innen
Jürgen Spitzmüller ,
Brigitta Busch
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.63858
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-22803.02784.928761-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der Wiener Heldenplatz ist ein Raum, an dem sowohl regelmäßig öffentliche Veranstaltungen stattfinden, dessen Bedeutung und Funktion aber auch wiederholt Beurteilungen erfährt. So wird er mehrfach als Gedenkraum, als Ort für Paraden oder Konzerte und auch als historisch belastete Lokalität bezeichnet. Zentral in der Wiener Innenstadt befindlich, untersteht er alltäglichen und zuweilen touristischen Nutzungen. Diesem so mehrschichtigen Heldenplatz stehen allerdings regelmäßig eindeutige Zuschreibungen seiner Charakteristiken und Bedeutungen entgegen. Das Ziel dieser diskurslinguistischen Untersuchung besteht nun darin, einerseits die unterschiedlichen kommunikativen Praktiken der Diskurskonstituierung und andererseits ihre funktionelle Einbindung in Diskursen aufzuzeigen. Dazu wird zuerst das konzeptionelle Verhältnis von Praktiken, Akteuren und Raum diskutiert. Dies geschieht in einem interdisziplinären Vorgehen, das insbesondere Perspektiven der Philosophie und Soziologie berücksichtigt. Das Korpus stellt mit der Erfassung der Semiotic Landscape und Online-Zeitungsberichten aus den Jahren 2015 bis 2017 ein breites Diskursfeld dar, das potentiell von einer größeren Akteursgruppe wahrgenommen wurde. Insgesamt tritt Zeit als theoretisch und empirisch relevante Dimension dieser Raumaneignungen hervor: So ist Historizität Praktiken und Diskursen inhärent. Auch wird der Wiener Heldenplatz selbst häufig als geschichtsträchtiger Raum kontextualisiert. Zeit ist aber keineswegs nur hinsichtlich ihrer vergangenen oder zukunftsgerichteten Ausrichtung von Bedeutung für diese Arbeit; es ist vielfach die Verbindung mehrerer Zeiten, die Polyhistorizität, die funktionell tragend ist und bestimmte Praktiken legitimiert. Der analytische Fokus auf die Kontextualisierung von Raum- und Historizitätsideologien, sozialen Positionierungen und Metaphern gibt den Blick auf ein räumlich wie zeitlich mehrschichtiges Palimpsest frei. In öffentlichen Veranstaltungen, politischen Reden und journalistischen Kommentaren werden Zeit-Räume des Heldenplatzes diskursiv konstituiert, die ihn bzw. sie schließlich als 'organisch' und 'verletzlich', mal als 'beladen' oder als 'martialisch' definieren. Anhand solcher und ähnlicher Zuschreibungen werden Identitäten konstruiert, Positionen etabliert bzw. verteidigt und Änderungspläne bzw. ihre Kritik daran legitimiert.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Discourselinguistics Public Space Historicity Commemorating Vienna Heroes' Square Sociolinguistics Interdisciplinarity
Schlagwörter
(Deutsch)
Diskurslinguistik Öffentlicher Raum Historizität Gedenken Wien Heldenplatz Soziolinguistik Interdisziplinarität
Autor*innen
Christian Bendl
Haupttitel (Deutsch)
Polyhistorizität im öffentlichen Raum
Hauptuntertitel (Deutsch)
zur Konzeptualität und Funktion semiotisch-diskursiver Raum-Zeit-Aneignungen am Wiener Heldenplatz
Paralleltitel (Englisch)
Polyhistoricity in public space : on the conceptuality and function of semiotic and discursive appropriations of space-time at Vienna's Heldenplatz
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
339 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Ingo H. Warnke ,
Wolf-Andreas Liebert
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.20 Soziolinguistik: Allgemeines ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.25 Soziolinguistik: Sonstiges
AC Nummer
AC16169200
Utheses ID
56655
Studienkennzahl
UA | 792 | 327 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1