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Ein mehrperspektivischer Blick in das Translanguaging-Klassenzimmer - selbstbezogene Überzeugungen und Klassenklima im Fokus
Lena Schwarzl
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie (Dissertationsgebiet: Sprachwissenschaft)
Betreuer*in
Eva Vetter
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.63977
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-12290.95968.465754-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im Zuge der Dissertation wurde im Zeitraum zwischen September 2017 und Februar 2018 eine Intervention in Kooperation mit jeweils einer Klasse der Primarstufe und der Sekundarstufe I in Wien durchgeführt. Zwei übergeordnete Fragestellungen waren dabei von Interesse: Einerseits wurde ermittelt, wie die Verwendung von Translanguaging in der Arbeit in der Klasse wirkt, andererseits wurde untersucht, welche Bezüge sich zur Entwicklung selbstbezogener Überzeugungen und des Klassenklimas herstellen lassen. Die Intervention wurde über die Verwendung eines Mixed Methods Designs evaluiert, das sich aus den folgenden Methoden der Datenerhebung und -analyse zusammensetzt: Einer quantitativen Fragebogenerhebung mit den SchülerInnen (Pre-, Posttest), die vorwiegend aus Variablen zu ihren selbstbezogenen Überzeugungen, dem Klassenklima und der Wahrnehmung der Intervention besteht. Ethnographische Beobachtungen erlaubten eine detaillierte Auseinandersetzung mit dem Forschungsfeld und semi-strukturierte Interviews mit jeweils einer Lehrerin aus beiden Klassen gaben Einblick in ihre Perspektive sowie ihre Positionierung gegenüber der Intervention. Die Fragebögen wurden mit SPSS (hauptsächlich deskriptive Verfahren) fallübergreifend und fallbezogenen analysiert, die ethnographischen Feldnotizen über Kategorisierung in eine dichte Beschreibung überführt und die Interviews nach dem Ansatz der Wiener Kritischen Diskursanalyse ausgewertet. Erste Ergebnisse zeigen, dass die hohe sprachliche Diversität in Wiener Schulen auf Translanguaging basierende Unterrichtskonzepte vor Herausforderungen stellt und sich diesbezüglich Konfliktpotenziale ergeben. SchülerInnen, die minderheitlich geteilte Sprachen beherrschen, erhalten im Unterricht deutlich weniger die Möglichkeit, sich an den Unterrichtssequenzen mit Translanguaging-Elementen zu beteiligen. Je nachdem, ob SchülerInnen zu mehr- oder minderheitlich geteilten Sprachen in einem Naheverhältnis stehen, zeichnen sich positive bzw. negative Entwicklungen im sozial-emotionalen Bereich als Folge ab. Die Ergebnisse der vorliegenden Dissertation erweitern die Forschungsliteratur zu Translanguaging, indem sie zeigen, inwiefern Translanguaging zu positiven und negativen Entwicklungen im Unterricht beiträgt, abhängig davon, ob Sprachen von MitschülerInnen geteilt werden, ihnen Anerkennung vermittelt wird und SchülerInnen im Unterricht mit Translanguaging-Elementen die Möglichkeit erhalten, sie zu verwenden.
Abstract
(Englisch)
This doctoral thesis discusses the results of an intervention study, in which translanguaging was regularly used from September 2017 to February 2018 in a primary (4th grade) and in a lower secondary school class (5th grade) in Vienna. The main aims of the study were twofold: I wanted to know how the use of translanguaging affects classroom work and how this was related to students’ self-related convictions and class atmosphere. The intervention was evaluated using a mixed-methods design. Data was collected in a pre- and a posttest questionnaire survey with the students, both quantitative (all cases) and case-related, consisting mainly of variables measuring self-related convictions, class atmosphere, and variables focusing on the students’ perception of the intervention. The intervention was observed using an ethnographic approach, allowing a deep understanding of the research field. At the end of the intervention, semi-structured interviews with one teacher of each class provided insights into their perspective and positioning. A range of methods were used for data analysis: the questionnaire was analyzed with SPSS (mostly descriptive analyses), the ethnographic fieldnotes were coded into categories and transformed into a thick description, and Viennese Critical Discourse Analysis was used for the interviews. The results support the conclusion that the highly diverse linguistic resources of students strongly challenge the implementation of translanguaging pedagogy because students who know languages shared by many of their peers and in which many texts are available most benefit socio-emotionally from the intervention. Students who do not know those languages, however, barely get the chance to use their linguistic resources in class and some of them react with strong frustration. These findings contribute to the research literature on translanguaging in that they show how translanguaging pedagogy can be both beneficial and harmful, depending on the extent to which linguistic competences are shared and valued.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Multilingualism Translanguaging Education Self-Related Convictions Class-Climate Mixed Methods
Schlagwörter
(Deutsch)
Mehrsprachigkeit Translanguaging Unterricht Selbstbezogene Überzeugungen Klassenklima Mixed Methods
Autor*innen
Lena Schwarzl
Haupttitel (Deutsch)
Ein mehrperspektivischer Blick in das Translanguaging-Klassenzimmer - selbstbezogene Überzeugungen und Klassenklima im Fokus
Paralleltitel (Englisch)
A multi-perspective view into the translanguaging-classroom
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
284 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Britta Hufeisen ,
Sjaak Kroon
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.49 Angewandte Sprachwissenschaft: Sonstiges
AC Nummer
AC16114648
Utheses ID
56757
Studienkennzahl
UA | 792 | 327 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1