Detailansicht

Vertragliche Haftung bei Verarbeitung personenbezogener Daten
Max Cornelson
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Rechtswissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Doktoratsstudium Rechtswissenschaften
Betreuer*in
Christiane Wendehorst
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.64095
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-17485.88220.446075-3
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit widmet sich der Ausgestaltung der Haftung aus Art 82 DSGVO nach Grundsätzen des vertraglichen Schadenersatzes im Sinne des § 1295 Abs 1 ABGB. Zuerst wird aus Verständnisgründen das vom Datenschutzrecht geschützte Rechtsgut oder Interesse näher beleuchtet, wobei dem Persönlichkeitsrecht besondere Bedeutung zukommt. Es wird dabei argumentiert, dass dem Persönlichkeitsrecht teils ein vermögensrechtlicher Zuweisungsgehalt anhaftet. Es wird gezeigt, dass der Grundsatz der Datenverarbeitung nach Treu und Glauben insbesondere bei Verarbeitungen im vertraglichen Kontext zum Tragen kommt. Anschließend werden Grundsätze für den Ersatz des materiellen und immateriellen Schadens aufgestellt. Es geht hervor, dass der Begriff des immateriellen Schadens als objektive Persönlichkeitsbeeinträchtigung verstanden werden muss und dass der materielle Schaden bei Datenschutzverletzungen unter Umständen anhand einer fiktiven Lizenzgebühr bemessen werden kann, beispielsweise bei Verstößen gegen das Koppelungsverbot. Am Ende wird begründet, dass der Schadenersatzanspruch aus Art 82 DSGVO im Falle einer Datenschutzverletzung in „Beziehung auf einen Vertrag“ (§ 1295 Abs 1 ABGB) hinsichtlich der Beweislast nach § 1298 und bezüglich der Gehilfenhaftung des Verantwortlichen für den Auftragsverarbeiter nach § 1313a ABGB zu bestimmen ist. Ein zentraler Gedanke ist, dass DSGVO und ABGB zwei verschiedene, einander ergänzende Regelungsebenen bilden, was beispielsweise darin zum Ausdruck kommt, dass die vertragliche Haftung nach bürgerlichem Recht nicht auf Situationen der Datenverarbeitung zur Erfüllung eines Vertrags im Sinne des Art 6 Abs 1 lit b DSGVO beschränkt ist, sondern insbesondere auch bei einwilligungsbasierter Einwilligung in den meisten Fällen angenommen werden kann.
Abstract
(Englisch)
The dissertation focuses on determining the responsibility regime of Art 82 GDPR by reference to principles of contractual liability according to § 1295 (1) ABGB. First, it is necessary in order to understand data protection law to define the good oder interest protected by the GDPR, whereby personality rights are especially concerned. It will be argued that in some situations personal data have commercial value in a legal sense. I will show that the principle of “fairness” according to Art 5 (1) (a) GDPR – which is in German translated as “good faith” – is crucial to data processing in contractual contexts. Consequently, the principles of compensation for material as well as non-material damages are laid down. It appears that non-material damages have to be understood in terms of objective impairment of data subject´s personality and that material damages can in certain cases be measured by means of a hypothetical licence fee, for example when the provision of Art 7 (4) GDPR against coupling is infringed. Eventually, it is justified that claims on the basis of Art 82 GDPR, in cases of data protection breaches in a contractual context, can by formulated in terms of § 1298 regarding burden of proof and in terms of § 1313a ABGB concerning controller´s vicarious liability for the processor. A central point is that GDPR and ABGB are two different levels of legal provisions which complement each other; notably, it follows that contractual liabiliy is not limited to situations in which personal data are processed in order to perform a contract in the sense of Art 6 (1) (b) GDPR and is especially applicable in most cases of processing on the basis of consent.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
data protection law compensation of damages contractual liability vicarious liability personal data personality right
Schlagwörter
(Deutsch)
Datenschutzrecht Schadenersatz Vertragshaftung Beweislast Gehilfenhaftung personenbezogene Daten Persönlichkeitsrecht
Autor*innen
Max Cornelson
Haupttitel (Deutsch)
Vertragliche Haftung bei Verarbeitung personenbezogener Daten
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
199 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Nikolaus Forgó ,
Christian Rabl
Klassifikationen
86 Recht > 86.18 Privatrecht: Allgemeines ,
86 Recht > 86.20 Schuldrecht ,
86 Recht > 86.55 Datenschutzrecht
AC Nummer
AC16161020
Utheses ID
56867
Studienkennzahl
UA | 783 | 101 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1