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Ist die variable Expressivität der Neurofibromatose Typ 1 bedingt durch interindividuelle Unterschiede in der DNA-Reparaturkapazität der Patienten?
Friederike Vera Betz
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Günter Assum
DOI
10.25365/thesis.6351
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30280.88922.188762-3
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Bei der Neurofibromatose Typ 1 (NF1) handelt es sich um eine autosomal-dominante Tumorerkrankung, welche in einem Verhältnis von 1:3.500 auftritt. Verursacht wird NF1 durch Mutationen des NF1 Gens, einem Tumorsuppresorgen, welches auf Chromosom 17 lokalisiert ist. NF1 ist vor allem durch das Auftreten zahlreicher Neurofibrome, café-au-lait Flecken und Lischnknötchen gekennzeichnet. Jedes Neurofibrom resultiert dabei aus einer individuellen somatischen Mutation der verbleibenden Wildtypkopie des NF1 Gens in einer Schwannzelle.
Die Variabilität in der Anzahl an Neurofibromen unter den Patienten ist enorm und reicht von ein paar wenigen bis zu mehreren Hundert Neurofibromen. Demzufolge könnte die interindividuelle Variabilität in der Anzahl an Neurofibromen die interindividuelle Variabilität der somatischen Mutationsrate widerspiegeln, welche wiederum von Unterschieden in der DNA-Reparaturkapazität resultieren könnte.
Um diese Hypothese zu überprüfen wurde die DNA-Reparaturkapazität zahlreicher NF1 Patienten mit Hilfe verschiedener DNA-Reparaturtests untersucht.
Die DNA-Reparaturkapazität wurde mit dem Comet Assay an Fibroblastenkulturen, sowie dem Schwesterchromatidaustausch-Test, Mitotic Delay-Test und Mikronukleus-Test an Lymphozytenkulturen gemessen.
Der Comet Assay misst den verbleibenden Schaden einer einzelnen Zelle, indem die Zellen auf einem mit Agarose beschichteten Objektträger einem elektrischen Feld ausgesetzt sind und somit aufgrund der Intensität der gewanderten chromosomalen DNA-Fragmente auf den Schaden der Zelle geschlossen werden kann.
Ein erhöhter DNA-Schaden wird außerdem durch eine steigende Anzahl an Schwesterchromatidaustauschen und Mikronuklei angezeigt, welche durch den SCE- bzw. MN-Test nachgewiesen werden können.
Der Mitotic Delay-Test misst hingegen die Zellzyklusverschiebung, die der Reparatur vorhandener DNA-Schäden dient um eine Weitergabe geschädigten Erbguts an die Tochterzellen zu verhindern.
Bei keinem der hier angewendeten Tests konnten signifikante Unterschiede zwischen verschieden stark betroffenen Patienten festgestellt werden.
Die Anzahl an Neurofibromen korrelierte in keinster Weise mit den Ergebnissen der Reparaturtests, sodass die Hypothese der vorliegenden Arbeit nicht bestätigt werden konnte.
Abstract
(Englisch)
Neurofibromatosis type 1 (NF1) is an autosomal dominantly-inherited disorder, affecting 1:3500 worldwide. NF1 is caused by mutations in the NF1 gene, a tumor suppressor gene located on chromosome 17. NF1 is characterized by the occurrence of multiple dermal neurofibromas, café au lait spots and lisch nodules.
Each neurofibroma results from an individual somatic mutation in the wild type copy of the NF1 gene in a schwann cell.
The variability in the numbers of neurofibromas between different patients is enormous and reaches from only a few to hundreds of neurofibromas. Therefore the interindividual variability in the number of neurofibromas may reflect interindividual variability of somatic mutation rates which may result from interindividual differences in the DNA repair capacity.
To verify this hypothesis DNA repair efficiency of a number of NF1 patients was tested by different DNA repair tests. DNA repair capacity was tested by Comet Assay with fibroblasts, as well as Sister Chromatid Exchange Test, Mitotic Delay Test and Micronucleus Test with lymphoytes. The Comet Assay detects the remaining DNA damage of cells suspended in a thin agarose gel on a microscope slide after electrophoresis. The increased DNA damage of the cells is indicated by the increased migration of chromosomal DNA from the nucleus.
Increased DNA damage is also indcated by the increased number of SCEs and micronuclei, which can be detected by SCE and MN Test. The Mitotic Delay Test describes the delay of the cell cycle as the result of repair mechanisms at the cell cycle checkpoint before mitosis.
In none of these tests which were used to detect DNA repair efficiency, significant differencees between different affected patients were found. Because there are no correlation between the number of neurofibromas and DNA repair capacity, this hypothesis couldn’t be verified.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Neurofibromatosis type 1 NF1 DNA repair capacity DNA repair mechanisms variability neurofibromas expressivity
Schlagwörter
(Deutsch)
Neurofibromatose Typ 1 NF1 DNA-Reparaturkapazität DNA-Reparaturmechanismen Variabilität Neurofibrome Expressivität
Autor*innen
Friederike Vera Betz
Haupttitel (Deutsch)
Ist die variable Expressivität der Neurofibromatose Typ 1 bedingt durch interindividuelle Unterschiede in der DNA-Reparaturkapazität der Patienten?
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
V, 2, 105 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Günter Assum
Klassifikation
42 Biologie > 42.20 Genetik
AC Nummer
AC08084095
Utheses ID
5718
Studienkennzahl
UA | 442 | | |