Detailansicht

Der Dokumentarfilm als Form des Protests
Helga Scheichelbauer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Theater-, Film- und Medienwissenschaft
Betreuer*in
Christian Schulte
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.64722
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-19645.04254.909098-0
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Ausgehend von der Frage, inwiefern Formen des Protests sich im Dokumentarfilm äußern, stützt sich die vorliegende Arbeit auf Judith Butlers These, dass die bloße Erscheinung von Prekarität im öffentlichen Raum Protest bedeutet. Da das Dokumentarische stets einer Wahrheitsbetrachtung unterworfen ist, stellt die Untersuchung der Produktionsbedingung eine zentrale Rolle in der Analyse der Filme dar. Dem voraus geht Hito Steyerls Betrachtung zur Politik der Wahrheit sowie Farooq A. Kperogis Ansichten über Bürgerjournalismus im widerständischen Verhältnis zum konventionellen Journalismus. Der erste Film LES SAUTEURS – THOSE WHO JUMP (DK 2016) folgt einem bürgerjournalistischen Stil. Der Betroffene dokumentiert und kommentiert hier selbstständig seine Flucht. Das zweite Beispiel EXILE FAMILY MOVIE (A1994-2006) basiert auf Aufnahmen aus privatem Footage einer in der Diaspora lebenden Exil- Familie. Der dritte Film LAMPEDUSA IM WINTER (A, I, CH 2015) wiederum repräsentiert die konventionelle Machart mit einem dahinterstehenden Regisseur. Der Vergleich hat bestätigt, dass die Wahrheitsproduktion im Dokumentarischen gesellschaftlichen Machtverhältnissen unterliegt. Das Machtverhältnis macht sich insbesondere durch die Themensetzung in der medialen Welt bemerkbar. Wie sich zeigte, brachte der partizipierende bzw. bürgerjournalistische Ansatz bislang tabuisierte Themen in die Welt. Obendrein brechen diese unkonventionellen Formen der Berichterstattung mit journalistischer Tradition und entwickeln Widerstand gegen ein Alltagsdenken, das Betroffene in ein Hegemonie befangenes Storytelling einordnet. Die Entfremdung des prekären Körpers war vor allem in der konventionellen Produktion der Fall, während in den unkonventionellen Produktionen der prekäre Körper demokratischere Bedingungen vorfindet und sich dementsprechend auch ausdrücken kann.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Protest Dokumentarfilm Prekarität Hegemonie Produktionsbedingung Öffentlichkeit
Autor*innen
Helga Scheichelbauer
Haupttitel (Deutsch)
Der Dokumentarfilm als Form des Protests
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
91 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Christian Schulte
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.20 Kommunikation und Gesellschaft ,
06 Information und Dokumentation > 06.00 Information und Dokumentation: Allgemeines ,
24 Theater > 24.33 Filmproduktion, Filmtechnik ,
24 Theater > 24.37 Film: Sonstiges
AC Nummer
AC16217465
Utheses ID
57429
Studienkennzahl
UA | 066 | 583 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1