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Florenwandel im Pannonikum Österreichs am Beispiel des Schwadorfer Waldes (Wiener Becken, Niederösterreich)
Barbara Stalze
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Naturschutz und Biodiversitätsmanagement
Betreuer*in
Luise Ehrendorfer-Schratt
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.64732
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-24927.01053.725010-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die pannonischen Eichenwälder sind in Österreich durch die intensive Landnutzung stark be-droht und nur noch mit kleinen Habitatinseln erhalten. Die vorliegende Studie dokumentiert den floristischen Wandel in einem der wenigen erhaltenen Bestände im Schwadorfer Wald süd-östlich von Wien. Sie basiert auf einer gründlichen floristischen Bearbeitung des Waldgebietes aus den 1940er-Jahren. Bei der vergleichenden floristischen Gesamtaufnahme der Gefäßpflan-zen im Jahr 2019 wurde die Häufigkeit der Taxa und in einigen naturschutzfachlich relevanten Fällen auch der Zustand ihrer Populationen festgehalten. Die Anzahl der Taxa ist seit 1941 von 366 auf 380 leicht angestiegen. 38 % der Taxa sind jedoch gegenüber 1941 nicht mehr nach-weisbar! Der Nährstoffeintrag aus den umliegenden, intensiv genutzten landwirtschaftlichen Flächen und aus der Luft veränderte die abiotischen Bedingungen maßgeblich. Zahlreiche schnellwachsende, meist hochwüchsige Nitrophyten verdrängen sehr rasch die konkurrenz-schwächeren Trockenspezialisten nähstoffärmerer Habitate. 24 hochgradig gefährdete Rote Liste-Arten konnten nicht mehr nachgewiesen werden. Weitere gefährdete Arten, wie zum Bei-spiel Dictamnus albus oder Iris variegata, bildeten einst große Populationen im Schwadorfer Wald und sind heute beinahe verschwunden. Der kontinuierliche Eintrag von Nährstoffen und die Umstellung von Nieder- auf Hochwaldbewirtschaftung mit der Schaffung großer Schlagflä-chen begünstigt außerdem die Ausbreitung von invasiven Neophyten. Ihre Zahl ist von 6 Arten in den 1942er-Jahren auf 32 Arten im Untersuchungsjahr 2019 angestiegen. Auch die Waldgesellschaften sind von Veränderungen betroffen. Zur Dokumentation der Wald-gesellschaften wurden daher zehn pflanzensoziologische Aufnahmen nach Braun-Blanquet durchgeführt. Der einstige thermophile Eichensteppenwald hat sich großteils zu einem meso-philen Eichen-Hainbuchenwald entwickelt, der vor allem nach Schlägerungen in manchen Waldabschnitten von Robiniengehölzen abgelöst wird.
Abstract
(Englisch)
Pannonian oak forests are threatened by intensive landuse and only remain in small habitat patches in Austria. This study documents the floristic change in one of these stands, the Schwadorfer Wald southeast of Vienna. It is based on the comparison with a comprehensive floristic study of the area from 1942. I assessed the abundance of vascular plants and for some conservation relevant species also the state of their populations. The number of taxa rose slightly to 380 compared to 366 taxa recorded in 1941. However, 38 % of the taxa still recorded in the 1940’s could not be confirmed (including 24 Red List species) and common ruderal spe-cies were found instead. The number of neophytes rose from six to 32. Nitrogen deposition from the atmosphere and the surrounding intensively used agricultural landscape apparently alter the abiotic conditions. This allows nitrophilic generalists to take over this formerly nitro-gen-poor habitat. Species of dry and nitrogen-poor habitats can no longer compete and thus are disappearing. The nitrogen input likely also caused a more strongly closed canopy resulting in a darker forest with a thinning herb layer. Once highly abundant species such as Dictamus albus and Iris variegata have become rare, whereas invasive neophytes have become common due to continuous nitrogen deposition and regular large scale clearcuttings favouring their dis-persal. Additionally I conducted a vegetation survey following the methodology of Braun-Blanquet. Once a xero-thermophilic steppe oak forest, the area transformed mostly into an oak-horn-beam forest with local tendencies to turn into Robinia stands.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
forest-steppe pannonian forest xero-thermophilic oak forest endangered species
Schlagwörter
(Deutsch)
Pannonikum Steppenwald trockenwarme Eichenwälder Florenwandel gefährdete Arten
Autor*innen
Barbara Stalze
Haupttitel (Deutsch)
Florenwandel im Pannonikum Österreichs am Beispiel des Schwadorfer Waldes (Wiener Becken, Niederösterreich)
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
129 Seiten : Illustrationen, Karten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Luise Ehrendorfer-Schratt
Klassifikationen
42 Biologie > 42.38 Botanik: Allgemeines ,
42 Biologie > 42.44 Pflanzengeographie, Pflanzenökologie, Pflanzensoziologie ,
43 Umweltforschung > 43.31 Naturschutz
AC Nummer
AC16219579
Utheses ID
57439
Studienkennzahl
UA | 066 | 879 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1