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Friedrich Nietzsche und die frühe Religionswissenschaft
Simon Martin Steinbeiß
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Hans Gerald Hödl
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.6386
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29318.71477.229870-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit befasst sich mit den Verbindungslinien, die sich zwischen Edward Burnett Tylor, John Lubbock und Friedrich Nietzsches früher Schrift Menschliches Allzumenschliches ziehen lassen. Die Hauptwerke der beiden Anthropologen Tylor und Lubbock werden einer genauen Lektüre unterzogen, um sie mit Nietzsches Buch in Beziehung setzen zu können. Nach einem allgemeinen Einführungsteil, der einen Teil der Geschichte der Religionswissenschaft aufarbeiten soll (Kapitel 1), gehe ich zuerst auf den berühmten Ethnologen und Anthropologen Edward Burnett Tylor (Kapitel 1.1) ein, der - im universitären Betrieb seiner Zeit gut verankert - die Entstehung der Ethnologie als Wissenschaft mitprägte. Tylors beide Hauptwerke, Researches into the Early History of Mankind and the Development of Civilization und vor allem das zweibändige Primitive Culture, werden in ihren Grundzügen und in ihrer Entstehung dargestellt (Kapitel 1.1.2), um dann anhand der wesentlichen Themen und terminologischen Prägungen analysiert zu werden (Kapitel 1.1.2.1 und 1.1.2.2). Schließlich soll die Rezeptionsgeschichte die Verortung Tylors in der Geschichte der Religionswissenschaft aus zeitgenössischer wie aus heutiger Sicht bieten. Beim weit unbekannteren John Lubbock (Kapitel 1.2) gehe ich prinzipiell analog vor: nach einer kurzen Darstellung von Leben und Werk (Kapitel 1.2.1) skizziere ich sein für diese Arbeit wichtigstes Buch, The Origin Of Civilisation. Da es sich dabei um eine heutzutage kaum gelesene Schrift handelt und sie mit Lubbock in der wissenschaftsgeschichtlichen Versenkung verschwunden ist, habe ich mich dem Inhalt genauer gewidmet als dies bei Tylors Werken der Fall war. Auch Probleme, die sich aus der Nietzsche zugänglichen deutschsprachigen Übersetzung ergeben, werden diskutiert. Einmal mehr soll die Rezeptionsgeschichte - die bei Lubbock deutlich schlechter erschlossen ist als bei Tylor - das Kapitel abrunden und nach dem Detailblick auf ein einzelnes Buch die Einordnung der Thematik in eine breitere Perspektive ermöglichen. Abschließend stelle ich in einer systematisch-vergleichenden Zusammenfassung (Kapitel 1.3) diesen ersten stark religionswissenschaftlich geprägten Teil in seinen Kernpunkten in konzentrierter Form noch einmal dar. Die beiden Autoren werden einander in thematischen Blöcken gegenübergestellt, um so ihr Verhältnis klarer fassen zu können. Der zweite Teil der Arbeit ordnet zuerst die Schriften Nietzsches, mit der sich diese Untersuchung hauptsächlich beschäftigt, in ihren historischen Entstehungskontext ein (Kapitel 2.1). Da die thematische Unterteilung der Paragraphen in Nietzsches Werk in die neun Hauptstücke sich für das Ziel dieser Arbeit nicht gut eignete, wurde von mir eine andere Einteilung zur Analyse gewählt: Menschliches Allzumenschliches wird auf fünf Themen hin gelesen, nämlich Traum, Religion, Moral, Ueberlebsel und das Konzept der Stufenleiter der Cultur (Kapitel 2.2.1 bis 2.2.5). Diese Einteilung konnte erst nach der Analyse der Verbindungslinien zwischen Tylor, Lubbock und Nietzsche erstellt werden und steht für das Bemühen, die inhaltlichen Anknüpfungspunkte, die sich für Nietzsche nach der Lektüre von Tylors und Lubbocks Hauptwerken ergaben, möglichst klar und abgegrenzt darzustellen. Als Abschluss der Arbeit gibt die Conclusio (Kapitel 2.3) die von mir gewonnenen Erkenntnisse in komprimierter Form wieder.
Abstract
(Englisch)
This thesis deals with connecting lines we can draw between Edward Burnett Tylor, John Lubbock and Friedrich Nietzsche's early writing Human, All Too Human. The main anthropological works of both Tylor and Lubbock are investigated closely in order to relate them to Nietzsche's text. Following a general introduction to context-related history of Religious Studies (Chapter 1) this study turns to the Ethnologist and Anthropologist Edward Burnett Tylor (Chapter 1.1). Since he was a highly valued part of the contemporary scientific community he was able to greatly influence the emergence of Ethnology as a well-established science. His main works, namely Researches into the Early History of Mankind and the Development of Civilization and the two volumes of Primitive Culture, are presented in their outlines and their development (Chapter 1.1.2). This background enables us to analyse the main topics and terminological creativity that can be found in these texts (Chapter 1.1.2.1 and 1.1.2.2). A concluding look at how Tylor's works were perceived by his contemporaries and more recent scientists shall help us to locate him in the history of Religious Studies. When writing about John Lubbock (Chapter 1.2) and his theories the same approach is taken: after a brief summary of life and lifework (Chapter 1.2.1) I continue with examining the book that is most relevant for this investigation, The Origin Of Civilisation. Since this is a more or less forgotten work - very much like the author himself - I decided to deal with its content in greater detail. Even problems resulting from the german translation Nietzsche used when he read Lubbock will be discussed. Like in the chapter on Tylor I have a look at how fellow scientists received John Lubbock's works. After having had a detailed look upon one of his books this should help to localize him and the main themes contextually in the history of science. Finally I present a systematical and comparative summary of this first part of the thesis (Chapter 1.3). Tylor and Lubbock are compared to each other in paragraphs on the principal themes of their research to be able to grasp their relation. The second part of this study at first tries to see the historical context in which "Human, All Too Human" was written (Chapter 2.1). Since the structure of the book itself didn't seem very useful for this analysis, I decided to go with a different arrangement of themes: "Human, All Too Human" is interpreted with respect to dreams, religion, morals, survivals and the concept of cultural development in stages (Chapter 2.2.1 to 2.2.5). This particular approach is a direct result of my research and only after analyzing the connecting lines between Tylor, Lubbock and Nietzsche could I find that these were the most important topics. It also reflects my endeavour to render the thoughts that Nietzsche adopted from works of both Tylor and Lubbock in a clear and distinct way. The findings of this thesis are summarized in a concise Conclusio (Chapter 2.3).

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Nietzsche Religious Studies anthropology Lubbock Tylor "Human, All Too Human"
Schlagwörter
(Deutsch)
Nietzsche Religionswissenschaft Anthropologie Lubbock Tylor Menschliches Allzumenschliches
Autor*innen
Simon Martin Steinbeiß
Haupttitel (Deutsch)
Friedrich Nietzsche und die frühe Religionswissenschaft
Paralleltitel (Englisch)
Friedrich Nietzsche and early Religious Studies
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
130 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Hans Gerald Hödl
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.01 Geschichte der Wissenschaft und Kultur ,
08 Philosophie > 08.20 Geschichte der westlichen Philosophie: Allgemeines ,
11 Theologie > 11.01 Systematische Religionswissenschaft: Allgemeines
AC Nummer
AC07867122
Utheses ID
5752
Studienkennzahl
UA | 296 | | |
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