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Exploring temporal politics of space
an ethnographic case study of an open plan offic
Esther Dessewffy
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Science-Technology-Society
Betreuer*in
Ulrike Felt
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.64863
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-10312.15617.255467-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Während Großraumbüros bei Arbeitgeber*Innen an Beliebtheit gewinnen, treten immer häufiger Fragen bezüglich ihrer Kapazitäten ein produktives Arbeitsumfeld zu gewährleisten auf. Neben der Kosteneinsparung durch Flächenreduktion, scheint ihre vermeintliche Fähigkeit Arbeitnehmer*Innen Flexibilität und freiere Zeitgestaltung des Arbeitsalltages zu ermöglichen, ein beliebtes Argument für ihren Einsatz zu sein. In Anbetracht der vagen Bedeutung von „Flexibilität“ versucht diese Studie ein tiefergehendes Verständnis über die Beziehung zwischen Handlungen von Arbeitnehmer*Innen und den gemeinschaftlich genutzten, mehr oder weniger modularen Büroräumlichkeiten herzustellen. So wird der Bezug zwischen Raum und jenen Praktiken, die auf zeitliche (selbst-) Organisation und Entwicklung von Arbeitsrhythmen abzielen, erstellt. Die Untersuchung der praktischen Implikationen von Flexibilität in diesem spezifischen Arbeitskontext und ein Verständnis für die Praxen, die Arbeitnehmer*Innen einsetzen, um ihre Arbeitszeit zu gestalten, bedarf daher nicht nur einer Auseinandersetzung mit zwischenmenschlichen, sondern auch mit materiellen Komponenten dieses Büromodells. Eine durch Interviews und visuelle Daten angereicherte ethnographische Untersuchung mit Fokus auf Sachkultur soll daher die komplexen Beziehungen zwischen Zeitgestaltungspraxen und Büroräumlichkeiten beleuchten, um ein situiertes Verständnis von Flexibilität als Arbeitsplatzregime zu erzeugen. Raumsoziologie, (Urbane) Kosmopolitik und Akteur-Netzwerk Theorie tragen hier maßgeblich zur Analyse bei und ermöglichen eine systematische Auseinandersetzung mit der Art und Weise wie Raum Verhältnisse zwischen Akteuren, zu welchen sowohl Menschen als auch Artefakte zählen, vermittelt. So trägt diese Art von Vermittlung beispielsweise zur Genese von neuen, zeitlich begrenzten Formationen oder Raum-Zeiten bei. Die Kombination der theoretischen Ansätze verspricht so neue Erkenntnisse über das Entstehen von Zeit und Rhythmen in Räumen zu Tage zu bringen. In diesem Sinne trägt das hier entstandene Wissen über Raum als dynamisches Gefüge aus Menschen, Artefakten und ihren akustischen und visuellen Emissionen zur Literatur, die sich mit den Verhältnissen zwischen Gebäuden und Zeitgestaltung auseinandersetzt, bei. Der Blick auf Beziehungen zwischen Praktiken der Zeitgestaltung in ihren diversen Facetten und Spielräumen, mag nicht nur für die Wissenschafts- und Technikforschung oder die Soziologie, sondern auch für Raumplaner und all jene, die sich mit den materiellen und symbolischen Dimensionen des Arbeitsplatzes befassen wollen, von Interesse sein. Diese Fallstudie trägt auf theoretischer Ebene hauptsächlich zu (Urbanen) Kosmopolitik Ansätzen in der Wissenschafts- und Technikforschung bei, indem sie sich kritisch zu Positionen von Critical Urban Theory äußert, die Räume lediglich als technologisches Instrument zur Regulierung „Sozialer Ordnung“ verstehen.
Abstract
(Englisch)
As open plan offices gain popularity among employers, questions concerning their propensity to foster a productive work environment multiply. Next to reducing costs by replacing single offices with shared spaces, a popular argument that is deployed in favor of the open plan office is that they endow employees with flexibility, which is often associated with giving employees some empowerment over their work schedules. Considering the amorphous meaning of flexibility, this study pursues a more in depth understanding of employees’ engagements with the shared, open and allegedly flexible spatial structures of their work environments, in endeavors of (self-) organizing temporal horizons and work rhythms. Questioning the outcomes of flexibility in this specific work environment and developing an understanding of how employees’ go about structuring their time at work in the open plan office, requires paying close attention not only to the ways they engage with colleagues, but also with the space and its material specificities. An ethnographic approach that focuses on material culture and is enriched by visual data and interviews will therefore serve to pursue the question of how employees' temporal agency is enrolled in the open plan office to achieve a situated understanding of flexibility as workplace regime. The Sociology of Space, (Urban) Cosmopolitics and an actor-network approach inform the analysis and enable a systematic perspective on how space mediates relationships among actors like employees and devices and contributes to the production of new, temporalized arrangements. Combined, these approaches promise to reveal knowledge about how temporalities are brought forth by specific instances in space and how they contribute to the making of ephemeral space-times within the open plan office. Moreover, understanding the open plan office as dynamic arrangement of humans, artefacts, their acoustic emissions and visualities in a place, contributes to literature about how built environments take part in the mediation of humans’ temporal agency. The focus on the interrelations between temporal agency in its diverse performances and material environments that often appear as ephemeral space-times, may not only be interesting to Science and Technology Studies (STS) scholars or sociologists, but also to designers and anyone who wishes to develop a deeper understanding of material semiotics at the workspace. This case study contributes to Urban Cosmopolitics approaches in STS by drawing attention to the ongoing production of space-times in built environments and critically responds to Critical Urban Theorists’ technological framing of spaces as complicit in governing “social order”.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Open Plan Office Ethnography Actor-Network Theory Cosmopolitics Sociology of Space Rhythmanalysis Flexibility Temporalities Science and Technology Studies
Schlagwörter
(Deutsch)
Großraumbüro Ethnographie Actor-Network Theory Kosmopolitik Raumsoziologie Rhythmusanalyse Flexibilität Zeitforschung Science and Technology Studies
Autor*innen
Esther Dessewffy
Haupttitel (Englisch)
Exploring temporal politics of space
Hauptuntertitel (Englisch)
an ethnographic case study of an open plan offic
Paralleltitel (Deutsch)
Eine Untersuchung der zeitlichen Politik von Raum
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
128 Seiten
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Ulrike Felt
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.10 Wissenschaft und Gesellschaft ,
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.99 Sozialwissenschaften allgemein: Sonstiges ,
71 Soziologie > 71.04 Ausbildung, Beruf, Organisationen ,
71 Soziologie > 71.14 Städtische Gesellschaft ,
71 Soziologie > 71.20 Formen des Zusammenlebens: Allgemeines ,
71 Soziologie > 71.43 Technologische Faktoren ,
73 Ethnologie > 73.04 Ausbildung, Beruf, Organisationen ,
73 Ethnologie > 73.06 Ethnographie ,
73 Ethnologie > 73.20 Materielle Kultur: Allgemeines ,
73 Ethnologie > 73.24 Behausung, Gebäude ,
73 Ethnologie > 73.30 Wirtschaftsethnologie: Allgemeines ,
73 Ethnologie > 73.87 Architektur, Bauen, Wohnen ,
73 Ethnologie > 73.90 Kulturelle Aspekte von Wirtschaft und Arbeitswelt ,
73 Ethnologie > 73.95 Zeichen, Symbole ,
89 Politologie > 89.04 Ausbildung, Beruf, Organisationen
AC Nummer
AC16224747
Utheses ID
57553
Studienkennzahl
UA | 066 | 906 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1