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Path indistinguishability in photon pair emission
Armin Hochrainer
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Physik
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Doktoratsstudium NAWI aus dem Bereich Naturwissenschaften (Dissertationsgebiet: Physik)
Betreuer*in
Anton Zeilinger
DOI
10.25365/thesis.64879
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-10312.80473.716682-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Der Zusammenhang zwischen Interferenz und der Verfügbarkeit von Pfadinformation ist ein
Merkmal der Quantenmechanik, das Physiker seit mehr als einem Jahrhundert fasziniert. In
den frühen neunziger Jahren wurde eine Reihe von Experimenten durchgeführt, die einen neuen
Aspekt dieses Zusammenhangs aufzeigten. In diesen Experimenten wurde Quanteninterferenz
in Situationen gezeigt, in welchen verschiedene Photonenpaarquellen ein oder beide Photonen
in identische Strahlen emittierten. Im Gegensatz zu Quanteninterferenzexperimenten, in denen
beide Photonen korreliert detektiert werden, kann die Interferenz in diesem Fall in der Intensität
eines einzelnen Photonenstrahls beobachtet werden, obwohl Photonenpaare an dem Phänomen
beteiligt sind. Dies erlaubt die Beobachtung von klassisch nicht erklärbaren Effekten mit einem
einzelnen Detektor. Diese Beobachtung eröffnet die Möglichkeit, die Einzelphotoneninterferenz
nur durch Manipulation eines anderen Photonenstrahls zu kontrollieren, welcher selbst nicht
detektiert werden muss.
In den letzten Jahren hat sich ein wachsendes Forschungsgebiet um diesen als "induced coherence
without induced emission" bezeichneten Interferenzeffekt etabliert, nachdem Anwendungen
für Bildgebung und Spektroskopie demonstriert wurden. Die vorliegende Arbeit konzentriert
sich auf grundlegende Aspekte des obigen Interferenzeffekts mit dem Ziel, unser Verständnis der
Quantenkomplementarität in den daraus resultierenden ungewöhnlichen Situationen zu vertiefen.
Nach einem kurzen Überblick über vergangene und aktuelle Forschung wenden wir uns experimentellen
Beobachtungen des Phänomens der "induced coherence without induced emission" in
einem Multimode-Szenario zu. Wir demonstrieren die Entstehung eines Interferenzsmusters in
einem Strahl, indem wir einenm anderen Strahl kontrollieren, der nicht detektiert wird. Die Interfernzstreifen
werden mit analogen Beobachtungen in klassischer Interferometrie verglichen und
Unterschiede, insbesondere hinsichtlich ihrer Wellenlängenabhängigkeit, analysiert. Des weiteren
wird ein Experiment vorgestellt, in dem nur eines von zwei Photonen eines Paares detektiert wird.
Wir demonstrieren, dass das in einem einzelnen Photonenstrahl entstandene Interferenzmuster
dazu verwendet werden kann, die Korrelationen zwischen beiden Photonen zu messen. Anschlie
ßend wird gezeigt, dass es möglich ist, die Polarisation eines Lichtstrahls zu ändern, indem
lediglich die in einem anderen Strahl verfügbare Pfadinformation geändert wird. Dieses Schema
ermöglicht es, den Polarisationsgrad eines Lichtstrahls zu kontrollieren, ohne dessen Intensität
zu beein
ussen. Die Komplementarität in einer Situation, in der beide Photonen in identische
Moden emittiert werden, wird in einem anderen Experiment untersucht. Wir führen ein Delayed-
Choice-Experiment durch, das die Komplementarität zwischen Interferenz und Information über
den Ursprung eines Photonenpaares illustriert. Die in diesem Experiment analysierten komplement
ären Eigenschaften gehen über die häufig untersuchte Komplementarität zwischen Wellenund
Teilchenverhalten hinaus. Sie erfordern eine Abstraktion des Interferenzkonzepts, welche
den gesamten Photonenpaar-Emissionsprozess miteinbezieht. Schließlich wird ein Gedankenexperiment
vorgestellt, in dem die Emission von Photonenpaaren aus drei nicht unterscheidbaren
Quellen betrachtet wird. In diesem wird gezeigt, dass die Zuschreibung einer bestimmten Quelle
als Ursprung eines Photonenpaares inkonsistent ist. Zum Abschluss werden einige offene Fragen
diskutiert, die durch unsere Ergebnisse angeregt wurden.
Abstract
(Englisch)
The connection between interference and the availability of path information is a feature of
quantum mechanics that intrigues physicists for more than a century. In the early 1990s, a series
of experiments demonstrated a peculiar aspect of this connection. It was shown that quantum
interference occurs when different photon pair sources emit one or both photons into identical
beams. In contrast to most nonclassical phenomena involving light, the above effect can be
observed directly in the intensity at a single detector without the need for coincidence detection.
This fact leads to the possibility of controlling single photon interference by manipulating another
photon beam that is not detected.
In recent years, a growing field of research has evolved around this interference effect called
\induced coherence without induced emission", after its applications in imaging and spectroscopy
have been demonstrated. This thesis focuses on fundamental aspects, with the goal of obtaining
a deeper understanding of quantum complementarity in the resulting unusual situations. After
providing an overview of past and current research related to the subject, we turn to the experimental
observation of the phenomenon of induced coherence without induced emission in a
multimode scenario. We demonstrate the formation of spatial interference fringes in one beam by
controlling another, undetected, beam. The fringes are compared to their classical analogs and
differences are analyzed, in particular concerning their wavelength dependence. Subsequently, an
experiment is presented, in which induced coherence is used to measure correlations between two
photons by detecting only one of them. We further demonstrate that it is possible to change the
polarization of one light beam by changing the available path information in another beam. This
scheme allows to control the degree of polarization without affecting the intensity. We perform a
delayed-choice experiment illustrating the complementarity in a situation in which both photons
are emitted into identical modes. The duality analyzed in this experiment goes beyond the often
studied complementarity between wave and particle behavior and requires an abstraction of the
concept of interference involving the entire photon pair emission process. Finally, a gedankenexperiment
is presented, which demonstrates an inconsistency that arises if one assigns a definite
origin to a photon pair in an experiment involving three indistinguishable sources. We conclude
by stating several open questions that were stimulated by our results.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
quantum interference indistinguishability
Schlagwörter
(Deutsch)
Quanteninterferenz Ununterscheidbarkeit
Autor*innen
Armin Hochrainer
Haupttitel (Englisch)
Path indistinguishability in photon pair emission
Paralleltitel (Deutsch)
Pfad-Ununterscheidbarkeit in Photonenpaaremissionsprozessen
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
132 Seiten : Illustrationen
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Zhe Yu Ou ,
Paulo Souto-Ribeiro
Klassifikation
33 Physik > 33.38 Quantenoptik, nichtlineare Optik
AC Nummer
AC16224657
Utheses ID
57567
Studienkennzahl
UA | 796 | 605 | 411 |