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Die Spanische Inquisition und die Morisken
Sarah Maislinger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Friedrich Edelmayer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.755
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30169.55084.451263-3
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit behandelt das Thema „Die Spanische Inquisition und die Morisken“. Die Morisken – ehemalige Muslime – sind jene Bevölkerungsgruppe der Iberischen Halbinsel, die nach dem Abschluss der Reconquista 1492 unter spanischer Herrschaft zum Christentum konvertierten, im Geheimen jedoch großteils weiterhin dem Islam anhingen. Aufgabe dieser Arbeit war, den Umgang der Spanischen Inquisition mit den Morisken anhand vier ausgewählter Regionen, nämlich Granada, Kastilien, Valencia und Aragón, darzustellen. Dabei soll zuerst ein Abriss der Lebensweise und der Kultur der Mauren vor ihrer Konversion gegeben werden, um dann aufzuzeigen, von welchen Einschränkungen sie nach 1492 unter christlicher Herrschaft betroffen waren. Da ein Thementeil der Arbeit die Spanische Inquisition ist, wird auch auf deren Entstehung und Vorgehensweise näher eingegangen, bevor der spezifische Umgang mit den Morisken, die erst durch ihre Konversion zum Christentum unter deren Jurisdiktion fielen, erläutert wird. Den Morisken blieb – im Gegensatz zu den Juden – noch mehr als ein Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel, nach 1492; dieses war jedoch durch Verbote, Bestimmungen bezüglich ihrer Lebensweise und anderen Diskriminierungen bestimmt. Wie auch ihre Vertreibung, so gestaltete sich ihr Schicksal regional unterschiedlich. Während die Mauren Granadas bereits kurz nach dessen Eroberung die Wahl zwischen Taufe und Auswanderung treffen mussten, wurde den Mauren der Krone Aragóns noch ein Aufschub gewährt. Selbst nachdem letztere zu Morisken geworden waren, konnten sie sich großteils auf herrschaftlichen Schutz verlassen, die Morisken Granadas und Kastiliens hingegen hatten ein eher schweres Los zu tragen. Die Spanische Inquisition, welche im Unterschied zur mittelalterlichen, römischen Inquisition, der Kontrolle durch die spanischen Könige unterstand, ging anhand der so genannten „indicios exteriores“, zu deutsch „äußere Anzeichen“, – Verzicht auf Wein und Schweinefleisch, Beibehaltung der arabischen Sprache, rituelle Waschung, etc. – gegen die Morisken vor, wobei sie sich dabei auf das System der Denunziation stützte. Trotz etlicher Bemühungen seitens der Kirche, die Morisken auch anhand von Missionskampagnen wahrlich zum Christentum zu bekehren, blieb ihr Bemühen weitgehend erfolglos. Dieser Misserfolg und die steigende Intoleranz der spanischen Bevölkerung sowie diverse Verschwörungstheorien führten letztendlich zur Vertreibung der Morisken in den Jahren 1609 bis 1614.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Entstehung der Spanischen Inquisition Ende der Reconquista Mauren - Morisken Spanische Inquisition im Umgang mit den Morisken Vertreibung der Morisken
Autor*innen
Sarah Maislinger
Haupttitel (Deutsch)
Die Spanische Inquisition und die Morisken
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
107 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Friedrich Edelmayer
Klassifikation
15 Geschichte > 15.00 Geschichte: Allgemeines
AC Nummer
AC06805682
Utheses ID
577
Studienkennzahl
UA | 312 | | |
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