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Nachhaltige Mobilitätskonzepte und Nutzungsmischung einer smarten Quartiersentwicklung
Wohnumfeldmobilität in der Seestadt Aspern
Jeremias Jobst
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Soziologie
Betreuer*in
Christoph Reinprecht
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.65321
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-12573.23025.621973-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Aufgrund globaler, internationaler und nationaler Klimaziele und -abkommen rücken die negativen Externalitäten der nicht-nachhaltigen Mobilitätspraktiken als relevantes politisches Handlungsfeld in den Vordergrund. Insbesondere der motorisierte Individualverkehr verursacht eine Vielzahl sozial-ökologischer Problemfelder und Folgen, die schon seit Jahren sichtbar sind und in Zukunft noch viel drängender werden. Aus einer umwelt- und stadtsoziologischen Perspektive wird in dieser Arbeit die Problemstellung aufgegriffen, ob städtebauliche Leitbilder einen erfolgversprechenden Einfluss auf das individuelle Mobilitätsverhalten bewirken können. Basierend auf einer quantitativen Erhebung wird in dieser Arbeit das Wohnumfeld in der Seestadt Aspern analysiert – ein ‚smartes‘ Stadtentwicklungsgebiet mit starkem Bezug auf Nutzungsmischung und nachhaltigen Mobilitätskonzepten. Es soll die Frage beantwortet werden, in welchem Ausmaß die Bedürfnisse der gesellschaftlichen Daseinsgrundfunktionen in realiter durch das Leitbild einer Stadt der kurzen Wege abgedeckt und die Vorhaben und Intentionen der BewohnerInnen innerhalb ihres Wohnquartiers realisiert werden. Der erste Teil widmet sich dem Themenkomplex der Nicht-Nachhaltigkeit als Forschungsfeld in der Umwelt- und Stadtsoziologie und es werden zentrale Theorien der räumlichen Mobilität hinsichtlich ihrer makrostrukturellen Ursachen sowie der Mikrofaktoren individuellen Mobilitätsverhaltens beschrieben. Darauf aufbauend folgt eine Schwerpunktlegung auf die Bedeutung der räumlichen Mobilität für die Erfordernisse einer sozial-ökologischen Transformation in der Stadtentwicklung – speziell die Leitbilder einer smarten Stadt mit kurzen Wegen und die Potenziale von Strategien betreffend die nachhaltige Mobilität werden anfänglich allgemein und schließlich hinsichtlich der Governance-Strategien der Stadt Wien zur Reduktion der motorisierten Individualmobilität beschrieben. Zwei Ergebnisse des empirischen Teils können an dieser Stelle hervorgehoben werden: 1) Eine umfangreiche Bereitstellung der Daseinsgrundversorgung innerhalb eines Wohnquartiers in Form eines möglichst umfangreichen Angebots begünstigt die Wohnumfeldmobilität. Der sozial-ökologische Vorteil dieses nah-räumlichen Mobilitätsverhaltens rekurriert auf den hohen Anteil an aktiven Fortbewegungsformen wie das Zu-Fuß-Gehen und das Fahrradfahren. 2) Eine große Herausforderung für die Zielsetzung kurzer Wege innerhalb eines Wohnumfeldes ist neben der Freizeitmobilität vorrangig die Arbeitsmobilität, zumal der Weg zum Arbeitsplatz für die BewohnerInnen der Seestadt längere Distanzen verursacht und nur ein sehr geringer Anteil der befragten Personen in der Seestadt arbeiten. Ferner zeigen individuelle Präferenzen, der Wunsch nach sozialer Teilhabe und räumliche Mobilität als Mittel der Selbstbestimmung die Grenzen einer funktionalistischen, ausschließlich angebotsorientierten Stadtplanung auf.
Abstract
(Englisch)
Due to global, international and national climate goals and agreements, the negative externalities of unsustainable mobility practices are coming forward as a relevant political field of action. Motorized individual traffic in particular causes a multitude of socio-ecological problems and its consequences while they have been visible for years and will become even more pressing in the future. From an environmental and urban sociological perspective, this thesis addresses the problem of whether urban development models can have a promising influence on individual mobility behavior. Based on a quantitative survey, this thesis analyzes the residential environment in Seestadt Aspern - its 'smart' urban development area with a strong reference to mixed usage and sustainable mobility concepts. The aim is to answer the question, to what extent the needs of the basic functions of society are actually covered by the model of a city of short distances, and how the purposes and motivations of the residents are implemented within their residential area. The first part addresses the topic of non-sustainability as a research field in environmental and urban sociology, and central theories of spatial mobility concerning their macrostructural causes as well as the microfactors of individual mobility behavior are described. Building on this, there is a focus on the importance of spatial mobility for the requirements of a socioecological transformation in urban development - especially the models of a smart city with short distances and the potential of strategies for sustainable mobility are described initially in general and finally with regard to governance strategies of the City of Vienna to reduce individual motorized mobility. Two results of the empirical part can be emphasized at this point: 1) An extensive provision of basic services within a residential area, in the form of the most extensive offer possible, promotes mobility in the surrounding area. The socio-ecological advantage of this spatial mobility behavior is based on the high proportion of active forms of transport such as walking and cycling. 2) A major challenge for setting short distances within a residential area is, in addition to leisure mobility, primarily labor mobility, especially since commuting to work causes longer distances for the residents of Seestadt and only a very small proportion of the people surveyed, work in Seestadt. Furthermore, individual preferences, the desire for social participation and spatial mobility as a means of selfdetermination show the limits of functionalist, exclusively supply-oriented urban planning.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Sustainable urban development spatial mobility urban sociology social ecology non-sustainability social practice Seestadt Aspern Vienna mixed use smart city governance sustainability strategies mobility transition
Schlagwörter
(Deutsch)
Nachhaltige Stadtentwicklung räumliche Mobilität Stadtsoziologie Sozialökologie Nicht-Nachhaltigkeit soziale Praxis Seestadt Aspern Wien Nutzungsmischung Smart City Governance Nachhaltigkeitsstrategien Mobilitätswende
Autor*innen
Jeremias Jobst
Haupttitel (Deutsch)
Nachhaltige Mobilitätskonzepte und Nutzungsmischung einer smarten Quartiersentwicklung
Hauptuntertitel (Deutsch)
Wohnumfeldmobilität in der Seestadt Aspern
Paralleltitel (Englisch)
Integration of sustainable mobility concepts in a smart urban development area : analysis of the residential environment in Seestadt Aspern
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
VI, 129 Seiten, 14 ungezählte Seiten : Illustrationen, Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Christoph Reinprecht
Klassifikationen
43 Umweltforschung > 43.62 Umweltbelastung durch Transport und Verkehr ,
71 Soziologie > 71.00 Soziologie: Allgemeines ,
71 Soziologie > 71.43 Technologische Faktoren ,
74 Geographie > 74.72 Stadtplanung, kommunale Planung ,
74 Geographie > 74.75 Verkehrsplanung, Verkehrspolitik
AC Nummer
AC16127847
Utheses ID
57861
Studienkennzahl
UA | 066 | 905 | |
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