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Die Auswirkungen des Seerechtskonflikts zwischen Kolumbien und Nicaragua auf die Bewohner des Archipels San Andrés, Providencia und Santa Catalina
Christian Stern
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Internationale Entwicklung
Betreuer*in
Friedrich Edelmayer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.65355
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-20500.52016.492677-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Nicaragua zog im Jahr 2001 vor den Internationalen Gerichtshofs in Den Haag, um gegen das Seerechtsabkommen Esguerra-Bárcenas mit Kolumbien aus dem Jahr 1928 vorzugehen. Schließlich bekam Nicaragua im November 2012 große Flächen Meeresgebiet in der Südwestkaribik rund um den Archipel San Andrés, Providencia und Santa Catalina zugesprochen. Kolumbien akzeptiert die Entscheidung nicht, ist in der Folge aus dem Pakt von Bogotá ausgetreten und kämpft weiter gegen das Urteil an. Die Auswirkungen des Gebietsverlusts auf die Bevölkerung der Insel wird in dieser Masterarbeit untersucht. Der Archipel fühlt sich von Kolumbien vernachlässigt, fordert mehr Mitbestimmung auf politischer Ebene. Die angestammte Bevölkerung der Raizales fühlt sich auf San Andrés unterdrückt. Durch den forcierten Zuzug von Menschen vom kolumbianischen Festland und aus dem Ausland wurden Raizales zur Minderheit auf der Insel. Die formal wenig gebildete Bevölkerungsgruppe findet nur schwer ein ökonomisches Auskommen. Vor allem junge Menschen suchen Bildungschancen und Arbeit auf dem Festland. Die Verbliebenen sind mitunter für kriminelle Machenschaften zu gewinnen. Der Archipel ist ein strategisch wichtiger Ort im kolumbischen Geschäft des Drogenschmuggels. Junge Raizales, die das Meer besonders gut kennen, eignen sich für Hilfstätigkeiten auf dem Meer, wie das Auftanken der Boote vom Festland Richtung USA. Das schnell verdiente Geld zieht Jugendliche an, denen sich auf der Insel wenig andere Chancen eröffnen. San Andrés leidet unter der Kriminalität, die nicht mehr nur im Verborgenen stattfindet. Streitigkeiten unter Drogenbanden werden mittlerweile auf offener Straße ausgetragen. Gleichzeitig bringt der vom Staat geförderte Massentourismus der lokalen Bevölkerung nur wenig Nutzen. Die Menschen fordern konkrete Pläne für eine Neuausrichtung, hin zu nachhaltigem Tourismus. Die ständige Wasserknappheit tut das übrige, um Akteur*innen aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft gegeneinander aufzubringen. Die Auswirkungen auf wirtschaftlicher, ökologischer, kultureller und politischer Ebene, auf Gruppen wie die traditionellen Fischer, auf Tourismus und Umwelt, werden in dieser Arbeit analysiert. Dazu wurden zehn Personen auf San Andrés interviewt.
Abstract
(Englisch)
Nicaragua went to the International Court of Justice in The Hague in 2001 to challenge the 1928 Esguerra-Bárcenas maritime agreement with Colombia. Finally, in November 2012, Nicaragua was granted large areas of marine territory in the southwest Caribbean around the archipelago of San Andrés, Providencia and Santa Catalina. Colombia does not accept the decision, has subsequently withdrawn from the Pact of Bogotá and continues to fight against the ruling. The effects of the loss of territory on the population of the island are examined in this master thesis. The archipelago feels neglected by Colombia and demands more participation on a political level. The ancestral population on San Andrés, the Raizal people, feels oppressed by the federal government. Through the forced influx of people from the Colombian mainland and from abroad, Raizals became a minority on the island. The often poorly educated population group has difficulty making an income. Young people in particular seek educational opportunities and work on the mainland. Those who remain can sometimes be won over to criminal activities. The archipelago is a strategically important location in the Colombian drug-smuggling business. Young Raizals, who know the sea particularly well, are suitable for auxiliary activities at sea, such as refuelling boats on their way from the Columbian mainland to the USA. The quickly earned money attracts young people who have few other opportunities on the island. San Andrés suffers from crime, which no longer takes place in secret. Disputes among drug gangs are now being fought out on the streets. At the same time, the mass tourism promoted by the state after the loss of marine territory brings little benefit to the local population. People demand concrete plans for a reorientation toward sustainable tourism. The constant water shortage does the rest to set actors from business and civil society against each other. This thesis analyses the effects on an economic, ecological, cultural and political level, on groups such as traditional fishermen, on tourism and the environment. Ten people were interviewed on San Andrés for this purpose

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Maritime Dispute Colombia Nicaragua International Court of Justice UNCLOS
Schlagwörter
(Deutsch)
Seerechtskonflikt Kolumbien Nicaragua Internationaler Gerichtshof UNCLOS
Autor*innen
Christian Stern
Haupttitel (Deutsch)
Die Auswirkungen des Seerechtskonflikts zwischen Kolumbien und Nicaragua auf die Bewohner des Archipels San Andrés, Providencia und Santa Catalina
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
232 Seiten : Karte
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Friedrich Edelmayer
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.99 Wissenschaft und Kultur allgemein: Sonstiges ,
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.99 Sozialwissenschaften allgemein: Sonstiges
AC Nummer
AC16225941
Utheses ID
57891
Studienkennzahl
UA | 066 | 589 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1