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Migration und Autismus
systematische Literaturrecherche und qualitative Analyse von Expert*innenperspektiven
Kathrin Morasek
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Soziologie
Betreuer*in
Karl Krajic
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.65359
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-24711.08362.466866-5
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Eine Vielzahl an Studien aus Europa, Nordamerika und Australien deutet darauf hin, dass Migration einen Risikofaktor für Autismus-Spektrum-Störungen darstellt. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es demnach mögliche Zusammenhänge zwischen parentaler Migration und Autismus-Spektrum-Störungen zu analysieren und Erklärungsansätze aufzuzeigen. Außerdem verfolgt die Arbeit ein gesundheitspolitisch relevantes Ziel und schlägt die Implementierung verschiedener Maßnahmen zur Verbesserung der medizinischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Autismus vor. Um zu untersuchen, ob Migration einen Risikofaktor für Autismus-Spektrum-Störungen darstellt, wurde eine systematische Literaturrecherche durchgeführt. Mithilfe explorativer Expert*inneninterviews wurden Perspektiven über mögliche Erklärungsansätze zu diesem Zusammenhang analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass acht von zehn Studien von einem erhöhten Risiko für eine Autismus-Spektrum-Störung bei jenen Kindern ausgehen, deren Mütter oder beide Elternteile außerhalb Europas, Nordamerikas oder Australiens geboren wurden und immigriert sind. Zwei systematische Reviews zeigen eine höhere Rate von Autismus-Spektrum-Störungen bei Kindern von Migrant*innen auf. Die qualitative Analyse der Expert*innenperspektiven identifizierte unterschiedliche Erklärungsansätze, die von traumatischen Lebensereignissen und verschiedenen Migrationsstressoren, Fehldiagnosen, über die Rolle verschiedener Umweltfaktoren und perinatalen Infektionen, den Auswirkungen sozioökonomischer Benachteiligung und Diskriminierung, über family practices und Konsanguinität hin zu einer Clusterbildung der Diagnosen in bestimmten Communities reichen. Zudem verdeutlicht die qualitative Analyse den Mangel an Wissen auf diesem Forschungsgebiet. Zusammengefasst kann festgestellt werden, dass es hinsichtlich der aufgezeigten Erklärungsansätze keine gesicherten Evidenzen gibt. Insofern wird ein Forschungsbedarf insbesondere bezogen auf die Auswirkungen verschiedener Einflussfaktoren auf die Ätiologie von immigrierten Kindern oder Kindern zugewanderter Eltern mit Autismus-Spektrum-Störung konstatiert. Zur Unterstützung der betroffenen Familien bedarf es in erster Linie gesundheitsfördernder, sozial- und gesundheitspolitischer Maßnahmen, um die bestehende und fortschreitende Benachteiligung und damit einhergehende gesundheitliche Ungleichheit für Kinder zu unterbinden.
Abstract
(Englisch)
A growing number of studies conducted in Europe, North America and Australia suggest, that immigration is a possible risk factor for autism spectrum disorders. The aim of this thesis is to investigate possible relationships between parental immigration and the risk of children being diagnosed with autism spectrum disorder whilst showing explanatory approaches. Furthermore the thesis follows a health policy related aim and proposes the implementation of different actions to improve the health care of children and young people with autism spectrum disorders. A systematic literature search was undertaken to investigate if immigration is a risk factor for autism. In addition expert interviews have been conducted to analyse perspectives of different explanatory approaches. The results show that eight out of ten studies report that children of whose mothers, or both parents, immigrated from outside Europe, North America or Australia are at higher risk of autism spectrum disorders than children born into non-migrant families. Two systematic reviews show higher rates of autism in children born into migrant families. The qualitative analysis from the different expert perspectives identified explanatory approaches, that range from traumatic life events and different stressors in the context of migration, misdiagnosis, the role of environmental risk factors, perinatal infections, the impact of socioeconomic disadvantage and discrimination, family practices and consanguinity to the clustering of diagnosis in certain communities. Due to that the analysis demonstrates the lack of knowledge in this research area. It can therefore be concluded, that further studies are needed to examine factors that are related to migration that may play a role in the aetiology of autism spectrum disorders. There is a public health urgency and social and health policy measures, which are adapted to the need of families with a migration history and must be taken to avoid the existing and progressing disadvantages with the effects of health inequality for children.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
autism autism spectrum disorder migration immigration ethnicity risk factor parental aetiology etiology
Schlagwörter
(Deutsch)
Autismus Autismus-Spektrum-Störungen Migration Immigration Ethnizität Risikofaktor parental Ätiologie
Autor*innen
Kathrin Morasek
Haupttitel (Deutsch)
Migration und Autismus
Hauptuntertitel (Deutsch)
systematische Literaturrecherche und qualitative Analyse von Expert*innenperspektiven
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
VII, 102 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Karl Krajic
Klassifikation
71 Soziologie > 71.99 Soziologie: Sonstiges
AC Nummer
AC16129439
Utheses ID
57895
Studienkennzahl
UA | 066 | 905 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1