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Herrschaftslegitimierung und Herrschaftsinszenierung des Woiwoden der Moldau Ieremia Movilă (Ende des 16. und zu Beginn des 17. Jahrhunderts)
Hannah Claudia Riedler
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Geschichte
Betreuer*in
Oliver Jens Schmitt
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.65415
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-24711.00686.725153-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit der Art der Selbstdarstellung und den Formen der Herrschaftslegitimation des mol¬dau¬i¬schen Woiwoden Ieremia Movilă (1555–1606) sowie mit der Wahrnehmung dieser Inszenierung von außen. Insbesondere in der (nationalstaatlichen) rumänischen Historiographie wird Ieremia Movilă als Marionette in den Händen der polnischen Hegemonialmacht gesehen. Die vor¬lie¬gende Thesis soll zur Diversifizierung dieses Bildes beitragen. Mithilfe der Diskursanalyse werden die bedeutendsten Topoi für die Herr¬schafts¬legitimation des Fürsten identifiziert und in vier analytische Kategorien gegliedert. Dies sind einerseits die drei Typen legitimer Herrschaft nach Max Weber: die charismatische, die traditionale und die rationale, andererseits auch die Legitimation über die Einsetzung und Bestätigung der Hegemonialmächte der Region. Die Einflüsse auf die Moldau, welche in dieser Epoche stark durch Polen-Litauen und das osmanische Reich geprägt war, waren vielfältig und bedingten eine diverse Legitimierungsstrategie des Fürsten. Seine Art, sich in seinem Umfeld zu positionieren, muss deshalb kontext- und empfängerabhängig verstanden werden. Dementsprechend divers und auch vom jeweiligen eigenen Standpunkt und den eigenen Interessen eingefärbt sind auch die Haltungen der verschiedenen Akteure zu Ieremia. Die Tatsache, dass sich der moldauische Woiwode je nach Kontext und Erwartungshaltung des Gegenübers zu inszenieren und seine Herrschaft zu legitimieren wusste, bezeugt seine taktische Positionierung zur Wahrung der eigenen Interessen in der politischen, religiösen und kulturellen Gemengelage Südosteuropas in dieser Zeit.
Abstract
(Englisch)
This master's thesis deals with the forms of self-representation and legitimation of the rule of the Moldavian voivode Ieremia Movilă (1555-1606) as well as with the perception of this self-portrayal from the outside. Especially in (national) Romanian historiography, Ieremia Movilă is seen as a puppet in the hands of the Polish hegemonic power. This thesis aims to contribute to the diversification of this image. With the help of discourse analysis, the most important topoi for the legitimation of the prince's rule are identified and divided into four analytical categories. These are, on the one hand, the three types of legitimate rule according to Max Weber: charismatic, traditional and rational, and, on the other hand, legitimation via the establishment and confirmation of the hegemonic powers of the region. The influences on Moldavia, which in this period was strongly influenced by the two hegemonic powers of Poland-Lithuania and the Ottoman Empire, were manifold and required a diverse legitimation strategy on the part of the prince. His way of positioning himself in his environment must therefore be understood as being dependent on the context as well as the recipient. The attitudes of the respective actors towards Ieremia are correspondingly diverse and also shaped by their own standpoints and interests. The fact that the Moldovan voivode knew how to stage himself and legitimise his rule depending on the context and the expectations of his counterparts testifies to his tactical positioning to protect his own interests in the political, religious and cultural constellation of South-Eastern Europe at this time.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Ieremia Movila Moldova Moldavia legitimation charters
Schlagwörter
(Deutsch)
Ieremia Movila Moldau Herrschaftslegitimierung Herrschaftslegitmation Urkunden
Autor*innen
Hannah Claudia Riedler
Haupttitel (Deutsch)
Herrschaftslegitimierung und Herrschaftsinszenierung des Woiwoden der Moldau Ieremia Movilă (Ende des 16. und zu Beginn des 17. Jahrhunderts)
Paralleltitel (Englisch)
Legitimisation and orchestration of rule of the Voivode of Moldavia Ieremia Movilă (at the end of the 16th and the beginning of the 17th century)
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
138 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Oliver Jens Schmitt
Klassifikation
15 Geschichte > 15.71 Osteuropa
AC Nummer
AC16260247
Utheses ID
57937
Studienkennzahl
UA | 066 | 803 | |
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