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Luftverschmutzung und Gesundheit
Debatte um die Grenzwerte
Kristina Hofbauer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Englisch UF Geographie und Wirtschaftskunde
Betreuer*in
Franz Holawe
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.65487
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-20500.59914.812671-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Diplomarbeit untersucht die Auswirkungen der Luftverschmutzung im urbanen Raum auf die Entstehung verschiedener Krankheitsbilder. Die Basis dieser kritischen Darstellung der möglichen gesundheitlichen Relevanz von Luftverschmutzungsnoxen stellen ausgewählte Fachartikel dar, welche sich sowohl mit kurz- als auch langfristigen Auswirkungen der Luftverschmutzung auf die Gesundheit der urbanen Bevölkerung befassen. Das Hauptaugenmerk dieser Arbeit liegt auf der Untersuchung der gesundheitlichen Relevanz von Grenzwerten. Daher soll diese Diplomarbeit eine Synthese der aktuellen Datenlage zu den gesundheitlichen Auswirkungen der Luftverschmutzung im urbanen Raum bieten und somit die Sinnhaftigkeit der EU-Grenzwerte für Feinstaub und Stickoxide kritisch beleuchten. Die empirische Forschung in Form von ExpertInneninterviews und ihre Ergebnisse sollen die Argumentation der Sinnhaftigkeit um die Grenzwerte stützen und einen wichtigen Beitrag zur Beantwortung dieser Forschungsfrage leisten. Die Inhalte der Arbeit beziehen sich auf die zwei folgenden Forschungsfragen: - Welche negativen Auswirkungen hat die Luftverschmutzung in Form von Feinstaub und Stickoxiden auf die Gesundheit der urbanen Bevölkerung? - Aufgrund welcher Evidenz können die gesundheitliche Relevanz und Sinnhaftigkeit der EU-Grenzwerte für Feinstaub und Stickoxide begründet werden? Damit verbunden wurden zwei Hypothesen ausgearbeitet: Die erste Hypothese beschreibt einen Zusammenhang zwischen der Exposition gegenüber Feinstaub und Stickoxiden und bestimmten Erkrankungen. Eine hohe Atemluftbelastung mit diesen Luftverschmutzungsnoxen bedingt somit diverse negative Auswirkungen für die Gesundheit der urbanen Bevölkerung. In der zweiten Hypothese wird die Beibehaltung der Feinstaub- und Stickoxid-Grenzwerte der EU als sinnvoll für die Gesundheit der urbanen Bevölkerung beschrieben. In Bezug auf die Ergebnisse konnte im Theorieteil einerseits gezeigt werden, dass sowohl eine kurzfristige als auch langfristige Exposition gegenüber den Luftschadstoffen PM2,5, PM10 sowie NO2 mit einer erhöhten allgemeinen aber auch ursachenspezifischen Mortalität in Verbindung gebracht werden. Aber nicht nur Auswirkungen auf die Sterblichkeit sondern auch organspezifische Effekte, wie etwa respiratorische und kardiovaskuläre Erkrankungen wurden gefunden. So wurden in den beschriebenen Studien etwa eine verminderte Lungenfunktion sowie ein erhöhtes Risiko für Atemwegsinfekte, COPD, Asthma und Lungenkrebs aber auch atherosklerotische Veränderungen und eine verringerte Gefäßfunktion sowie die Risikoerhöhung für Herzinfarkt, Schlaganfall sowie Herzinsuffizienz beobachtet. Bei der Diskussion der Sinnhaftigkeit der Grenzwerte ist die Datenlage leider weniger eindeutig als in jener der ersten Forschungsfrage. Hier stehen sich die Aussagen der ExpertInnen gegenüber, welche einerseits den Erfolg der Grenzwerte feiern, in der Vergangenheit eine Reduktion der Luftschadstoffwerte hervorgebracht zu haben und andererseits die EU-Richtlinien als zu wenig streng darstellen. Zwar gibt es viele positive Bewertungen der aktuellen Grenzwerte, etwa, dass sie ihren Zweck erfüllen oder in Österreich gut einzuhalten sind, jedoch überwiegen in der gesamtheitlichen Analyse der Interviews die allgemeine Stimmung, dass die Grenzwerte strenger sein müssten und diese strengeren Richtlinien auch einhaltbar wären. Jene in dieser Diplomarbeit beschriebenen Ergebnisse sollen die Bedeutung unseres Lebensstils in der Pathogenese bestimmter Erkrankungen verständlich machen. Dadurch sollen die Ernsthaftigkeit der Problematik, die Rechtfertigung von Grenzwerten und die dringliche Notwendigkeit eines Umdenkens in der heutigen Lebensweise aufgezeigt werden.
Abstract
(Englisch)
This diploma thesis examines the effects of urban air pollution on the development of diverse medical conditions. The critical review of the air pollutants‘ potential harmful effects is based on selected specialized literature which are concerned with both short- and longterm effects of urban air pollution on public health. This work focuses on investigating the relevance of legal air pollution thresholds for human health. Thus it is intended to present a synthesis of the current data situation on the health impacts of urban air pollution and should therefore critically evaluate the significance of the EU’s thresholds for fine particles and nitric oxide. The empirical study in the form of interviews with experts and its results should support the argumentation about legal thresholds and contribute essentially to answering the research question. The content of this work concerns itself with the following two research questions: - Which negative effects does air pollution in form of fine particles and nitric oxide have on the public health in urban regions? - Which type of scientific evidence can be found to reason the relevance of the EU’s thresholds for fine particles and nitric oxide for public health? Connected to these questions two hypotheses were established: The first hypothesis describes a connection between the exposure to fine particles as well as nitric oxide and certain medical conditions. Thus elevated pollution levels lead to diverse negative health effects for residents of urban areas. The second hypothesis states that retaining the EU’s thresholds for fine particles and nitric oxide is beneficial for the health of the urban population. Results show that both short- and long-term exposure to PM2,5, PM10 as well as NO2 can be associated with a higher general and cause specific mortality. In addition, organ-specific effects such as respiratory and cardiovascular events could be found. In terms of respiratory outcome, the reviewed studies reported negative effects including a decreased lung function and higher risk for respiratory tract infections, COPD, asthma and lung cancer. Furthermore, atherosclerotic modifications, decreased vascular function as well as higher risk for cardiac infarction, stroke and heart failure were reported. Unfortunately, the data situation is less homogenous with the second research question concerning the significance of thresholds. The interview analysis showed opposing opinions. Some experts voiced positive thoughts on thresholds being able to reduce air pollution in the past but others believe that the EU’s thresholds are not strict enough today. While many experts assessed thresholds to be positive as they accomplish their purpose and can mostly be adhered to in Austria, the majority of interviewees agreed on the need of the EU’s thresholds to be stricter and confirmed that stricter thresholds could also be satisfied. The results described in this diploma thesis shall explain the importance of our lifestyle for the pathogenesis of various medical conditions. Thereby the intensity of the issue, the justification of thresholds and pressing need for change in our daily lives should be highlighted.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
air pollution public health fine particles nitric oxide
Schlagwörter
(Deutsch)
Luftverschmutzung Gesundheit Feinstaub Stickoxid
Autor*innen
Kristina Hofbauer
Haupttitel (Deutsch)
Luftverschmutzung und Gesundheit
Hauptuntertitel (Deutsch)
Debatte um die Grenzwerte
Paralleltitel (Englisch)
Air pollution and public health : debate on thresholds
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
274 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Franz Holawe
Klassifikation
38 Geowissenschaften > 38.95 Umweltgeologie, Geoökologie
AC Nummer
AC16257466
Utheses ID
58003
Studienkennzahl
UA | 190 | 344 | 456 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1