Detailansicht

"Gewalt ist nie privat"
soziologische Aspekte der Gewaltprävention bei Partnergewalt gegen Frauen
Susanne Hollin
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Soziologie
Betreuer*in
Ulrike Zartler-Griessl
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.66033
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-20808.86649.506364-9
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Partnergewalt gegen Frauen stellt ein weltweites Problem dar, manifestiert sich in unterschiedlichen Formen und ist mit gesellschaftlichen Strukturen verbunden. Für eine erfolgreiche Gewaltarbeit und -prävention sind sowohl Ansätze auf individueller als auch gesellschaftlicher Ebene erforderlich. So sind in Österreich ab September 2021 weggewiesene Gefährder*innen gesetzlich dazu verpflichtet, an einer Gewaltpräventionsberatung teilzunehmen. Bislang blieb unklar, was sich durch die Verpflichtung zu einem Gewaltpräventionsgespräch auf gesellschaftlicher und präventiver Ebene verändern kann, wie diese Beratung gestaltet sein soll und welche Herausforderungen und Risiken sich dadurch für Betroffene ergeben. Zur Beantwortung dieser Fragen wurden Interviews mit zehn Expert*innen aus den Bereichen Opferschutz und Männer- bzw. Täter*innenberatung in Österreich geführt und mittels Themenanalyse nach Froschauer und Lueger ausgewertet. Als theoretische Grundlage dienten soziologische Theorien von Bourdieu, Connell und Meuser, die Geschlechter- und Machtungleichheit bzw. die Verbindung von Geschlechtlichkeit und Gewalt behandeln. Die Ergebnisse zeigen, dass traditionelle Rollenbilder, geschlechtsspezifische Sozialisation und ungleiche Machtverhältnisse Männergewalt gegen Frauen begünstigen. Die befragten Expert*innen erachten die Verpflichtung zu einer Gewaltpräventionsberatung als notwendigen Schritt betreffend Opferschutz und Ausbau der Täter*innenarbeit. Trotz geäußerter Kritikpunkte zu dieser Maßnahme wird eine Chance darin erkannt, alle weggewiesenen Personen zu erreichen und gegebenenfalls in längerfristige Anti-Gewalt-Programme zu integrieren. Die Ergebnisse verdeutlichen die Notwendigkeit präventiver Ansätze auf gesellschaftlicher Ebene, um geschlechtsspezifischer Gewalt entgegenzuwirken und sie als soziales Problem zu diskutieren.
Abstract
(Englisch)
Intimate partner violence against women constitutes a global problem, manifests itself in various forms and is associated with social structures. Successful violence work and prevention requires approaches at both, the individual and the societal level. In Austria, from September 2021 onwards, perpetrators with restraining order for premises in case of domestic violence are legally obliged to participate in violence prevention counselling. So far it has remained unclear what can change on a societal and preventive level through the obligation to participate in violence prevention counselling, how this counselling should be structured, and which challenges and risks arise for those affected. In order to answer these questions, interviews were conducted with ten experts from the fields of victim protection and men's and perpetrators' counselling in Austria and interpreted by using thematic analysis according to Froschauer and Lueger. Sociological theories by Bourdieu, Connell and Meuser, which deal with gender and power inequality as well as the connection between gender and violence, served as a theoretical basis. It is shown that traditional gender norms, gender-specific socialization and unequal power relations can lead to male violence against women. The interviewed experts consider the obligation to attend violence prevention counselling as a necessary step towards victim protection and the expansion of work with perpetrators. Despite criticism of this intervention, experts see an opportunity to reach all persons who have been barred from premises and, if necessary, to integrate them into long-term anti-violence programmes. The results illustrate the need for preventive approaches at the societal level to counteract gender-based violence and to discuss it as a social problem.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
violence against women intimate partner violence violence prevention power and gender inequality work with perpetrators
Schlagwörter
(Deutsch)
Gewalt gegen Frauen Partnergewalt Gewaltpräventionsberatung Geschlechter- und Machtungleichheit Arbeit mit Täter*innen
Autor*innen
Susanne Hollin
Haupttitel (Deutsch)
"Gewalt ist nie privat"
Hauptuntertitel (Deutsch)
soziologische Aspekte der Gewaltprävention bei Partnergewalt gegen Frauen
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
94 Seiten : Diagramm
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ulrike Zartler-Griessl
Klassifikationen
71 Soziologie > 71.11 Gesellschaft ,
71 Soziologie > 71.31 Geschlechter und ihr Verhalten ,
71 Soziologie > 71.60 Soziale Fragen, soziale Konflikte: Allgemeines ,
71 Soziologie > 71.99 Soziologie: Sonstiges
AC Nummer
AC16171676
Utheses ID
58487
Studienkennzahl
UA | 066 | 905 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1