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Walk it like you talk it
an experimental study on barriers to climate-friendly behavior from an interdisciplinary perspective
Marcel Seifert
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Anthropologie
Betreuer*in
Harald Wilfing
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.66047
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-20809.71614.635570-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Obwohl sich die meisten Menschen einig sind, dass der Klimawandel zu den drängendsten Herausforderungen unserer Zeit gehört, versäumen sie es, umweltfreundliche Maßnahmen zu ergreifen. Während dieser „value-action gap“ gut dokumentiert ist, bleibt unser Verständnis der zugrundeliegenden Verhaltensprozesse dürftig. Im Einklang mit der offenen, interdisziplinären Ausrichtung der Humanökologie greift diese Arbeit auf Erkenntnisse aus verschiedenen Bereichen der Verhaltenswissenschaften zurück, wie zum Beispiel der Psychologie und der Verhaltensökonomie, ergänzt durch eine evolutionäre Perspektive, um die Determinanten klimafreundlichen Verhaltens zu untersuchen. Darauf basierend wurden die folgenden drei Faktoren identifiziert, die als interne Barrieren für die Umsetzung von Bedenken bezüglich des Klimawandels in Handlungen wirken können und somit umweltfreundlichen Verhaltensänderungen entgegenwirken. Es wird argumentiert, dass Individuen Schwierigkeiten haben, ihre Werte und ihr Wissen in Handlungen umzusetzen, wenn: a) umweltfreundliche Handlungen nicht zu unmittelbaren Ergebnissen führen (Unmittelbarkeit); b) die Handlungen nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit eine Auswirkung auf die Umwelt haben (Unsicherheit); und c) die individuellen Beiträge zur Minderung des Klimawandels marginal sind (Marginalität). Dies wird damit begründet, dass diese Faktoren es erschweren können, die Implikationen der eigenen Handlungen vollständig zu erfassen. Ziel dieser Arbeit war es, den gleichzeitigen Einfluss der Barrieren auf die umweltfreundliche Entscheidungsfindung und deren Moderation durch persönliche Faktoren empirisch zu untersuchen. Zu diesem Zweck wurde ein Online-Experiment entwickelt, das das Verhalten in einem stilisierten sozialen Dilemma-Spiel mit kollektivem Umweltrisiko untersuchte. Dies ermöglichte es, die zugrundeliegenden kognitiven und verhaltensbezogenen Faktoren der Barrieren empirisch zu erforschen und tatsächliche Entscheidungen zu untersuchen, um zu erklären, wie verschiedene Faktoren das Umweltverhalten als Determinanten des „value-action gaps“ beeinflussen. Die gleichzeitige Untersuchung aller Barrieren ergab, dass Unmittelbarkeit die stärkste Barriere für das Beitragen und das Erreichen des Klimaziels war und damit den „value-action gap“ vergrößerte. Auch die Unsicherheit über die Auswirkung der Handlungen erwies sich im Klimaspiel als nicht unbedeutend. Die Marginalität stellte jedoch keine signifikante Barriere dar, was an einer zu kleinen Gruppengröße gelegen haben könnte. Darüber hinaus unterstrichen die Ergebnisse die Bedeutung von persönlichen Faktoren. Die Sorge um die Umwelt, Präferenz für verzögerten Nutzen und das Misstrauen gegenüber anderen wirkten sich positiv auf das Beitragsverhalten aus, während ein höherer Grad an kognitiven Fähigkeiten die Beiträge verminderte. Auf Basis dieses Ansatzes konnte ein detailliertes und umfassendes Bild der Determinanten klimafreundlichen Verhaltens gezeichnet werden. Basierend auf der Untersuchung der individuellen Einschränkungen bei der Umsetzung von Wissen und Umweltbewusstsein in Handeln, präsentiert diese Arbeit darüber hinaus Empfehlungen zur Verbesserung einer erfolgreichen Kommunikation und umweltpolitischen Gestaltung zur Verminderung des „value-action gaps“.
Abstract
(Englisch)
Although most people agree that climate change is among the most pressing challenges of our time, they fail to take pro-environmental actions. While this “value-action gap” is well-documented, our understanding of its underlying behavioral processes remains scarce. In keeping with the open, interdisciplinary orientation of human ecology, this work is drawing on findings from different fields of behavioral science, such as psychology and behavioral economics, complemented by an evolutionary perspective, to investigate the determinants of climate-friendly behavior. Based on this, the following three factors, that can act as internal barriers for translating climate change concerns into actions and thus counteract pro-environmental behavioral changes, were identified. It was argued that individuals struggle to translate their values and knowledge into actions if: a) pro-environmental actions do not lead to immediate outcomes (immediacy); b) the actions have an impact on the environment only with a certain probability (uncertainty); and c) the individual contributions to climate change mitigation are marginal (marginality), as these factors can make it difficult for individuals to fully grasp the implications of their own actions. This work aimed to empirically investigate their simultaneous influence on pro-environmental decision-making and their moderation through personal factors. To this end, an online experiment studying behavior in a stylized environmental collective-risk social dilemma game was developed. This allowed to empirically investigate the underlying cognitive and behavioral factors of barriers and examine actual decisions in order to explain how different factors influence pro-environmental behavior as determinants of the value-action gap. The simultaneous investigation of all barriers revealed that the immediacy of the impact was the strongest barrier for contributing and reaching the climate goal and in turn enlarged the value-action gap. Also, uncertainty of actions was found to be of slight relevance in the climate game. However, marginality did not pose a significant barrier, which might have been due to too small group sizes. Moreover, results highlighted the importance of personal factors. Environmental concern, preference for delayed rewards and distrust in others positively affected contribution behavior, while higher degrees of cognitive abilities negatively affected the outcomes. On the basis of this approach, a detailed and comprehensive picture of the determinants of climate-friendly behavior was drawn. Further, by shedding light on the individual constraints of translating knowledge and environmental consciousness into action, this could work propose recommendations to improve successful communication and environmental policy design on closing the value-action gap.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Value-action gap barriers pro-environmental behavior climate change collective-risk social dilemma public goods game online experiment human ecology anthropology evolutionary perspective psychology behavioral economics
Schlagwörter
(Deutsch)
Value-action gap Barrieren umweltfreundliches Verhalten Klimawandel soziales Dilemma-Spiel mit kollektivem Umweltrisiko Öffentliche-Güter-Spiel Online-Experiment Humanökologie Anthropologie evolutionäre Perspektive Psychologie Verhaltensökonomie
Autor*innen
Marcel Seifert
Haupttitel (Englisch)
Walk it like you talk it
Hauptuntertitel (Englisch)
an experimental study on barriers to climate-friendly behavior from an interdisciplinary perspective
Paralleltitel (Deutsch)
Lasst Worten Taten folgen : eine Experimentelle Studie zu Barrieren klimafreundlichen Verhaltens aus einer Interdisziplinären Perspektive
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
X, 107 Seiten : Diagramme
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Harald Wilfing
Klassifikationen
42 Biologie > 42.97 Ökologie: Sonstiges ,
43 Umweltforschung > 43.99 Umweltforschung, Umweltschutz: Sonstiges ,
77 Psychologie > 77.05 Experimentelle Psychologie ,
77 Psychologie > 77.91 Ökologische Psychologie
AC Nummer
AC16186852
Utheses ID
58501
Studienkennzahl
UA | 066 | 827 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1