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Feminismus in Jugoslawien
die marxistisch-feministische Philosophie von Blaženka Despot
Tea Nujic
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Slawistik
Betreuer*in
Vladimir Biti
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.66065
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-20810.42761.862670-5
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit untersucht den Feminismus in Jugoslawien in den 1970er und 1980er Jahren unter besonderer Berücksichtigung des gesellschaftspolitischen Kontexts und der zeitgenössischen philosophischen Diskussion. Dabei wird auf die Weiterentwicklung der marxistischen Theorie durch die jugoslawischen Parteitheoretiker*innen sowie auf den humanistischen Marxismus der Praxis-Philosoph*innen eingegangen. Die feministische Gesellschaftskritik in Form von wissenschaftlichen Beiträgen, feministischer Wissensproduktion und Vernetzung wird als Teil der kritisch-engagierten, zivilgesellschaftlichen und antinationalistischen Neuen Sozialen Bewegungen gesehen. Auch wenn die feministische Kritik seitens der Parteitheoretiker*innen inhaltlich auf massive Ablehnung stieß, waren die freie Meinungsäußerung und die Institutionalisierung der feministischen Gruppen innerhalb der sozialistischen Infrastruktur möglich. Die feministische Praxis in Jugoslawien trägt somit in vielfacher Weise zur Dekonstruktion der stereotypen Dichotomie von Staat vs. Feministinnen* bzw. Frauenemanzipation bei. Die Position der KPJ hinsichtlich der Frauenfrage, welche sie bedingungslos der Klassenfrage unterordnet, wird als orthodox-marxistische Emanzipationskonzeption definiert. Demgegenüber fordern die sozialistischen Feministinnen* ein intersektionales Verständnis von Klassen- und Frauenfrage sowie eine autonome Frauenpolitik. Blaženka Despot legtimiert die Behandlung der Frauenfrage in der marxistischen Theorie durch eine feministische Hegelkritik, indem sie den Ausschluss der Frauen aus Hegels Freiheitskonzeption aufzeigt, welcher auch Marx entgangen ist. Sie plädiert für eine Überwindung der Geschlechterdichotomie und ein neues Verhältnis zur Natur ohne Machtansprüche.
Abstract
(Englisch)
The present work examines feminism in Yugoslavia in the 1970s and 1980s taking account of the socio-political context and the contemporary philosophical discussion. Therefore the redevelopment of Marxist theory by Yugoslav party theorists and the humanistic Marxism of the Praxis philosophers are presented. The feminist critique in the form of academic work, feminist knowledge production and networking is regarded as part of the anti-nationalist New Social Movements in the realm of civil society. Although the feminist critique was condemned by party theorists in terms of content, freedom of expression and the institutionalization of feminist groups within the socialist infrastructure were possible. Thereby feminist practice in Yugoslavia contributes in various ways to deconstructing the stereotypical dichotomy of state vs. feminists* respectively women's emancipation. The position of the LCY concerning the women's question, which was unconditionally subordinated to the class question, is defined as an orthodox-Marxist conception of emancipation. In contrast, the socialist feminists* demand an intersectional understanding of class and women's issues as well as an autonomous women's policy. Blaženka Despot legitimizes the treatment of the women's question in Marxist theory with a feminist critique of Hegel by showing the exclusion of women in Hegel's conception of freedom, which was also neglected by Marx. She advocates overcoming the gender dichotomy and shaping a new relationship towards nature without claims to power.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
feminism Yugoslavia socialism communism women's question class question intersectionality socialist feminism philosophy Hegel freedom
Schlagwörter
(Deutsch)
Feminismus Jugoslawien Sozialismus Kommunismus Frauenfrage Klassenfrage Intersektionalität sozialistischer Feminismus Philosophie Hegel Freiheit
Autor*innen
Tea Nujic
Haupttitel (Deutsch)
Feminismus in Jugoslawien
Hauptuntertitel (Deutsch)
die marxistisch-feministische Philosophie von Blaženka Despot
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
190 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Vladimir Biti
Klassifikationen
08 Philosophie > 08.45 Politische Philosophie ,
15 Geschichte > 15.07 Kulturgeschichte ,
15 Geschichte > 15.38 Europäische Geschichte nach 1945 ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.90 Literatur in Beziehung zu anderen Bereichen von Wissenschaft und Kultur ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.97 Texte eines einzelnen Autors ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.63 Serbokroatische Sprache und Literatur
AC Nummer
AC16294137
Utheses ID
58518
Studienkennzahl
UA | 066 | 250 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1