Detailansicht

Staging the nation in wartime theatre
Croatia, 1991-1995
Jana Dolecki
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie (Dissertationsgebiet: Theater-, Film- und Medienwissenschaft)
Betreuer*in
Stefan Hulfeld
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.66255
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-28105.90476.931269-4
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die frühen 1990er Jahre markierten für die Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien und ihrer jeweiligen Mitgliedsstaaten den Beginn einer Periode drastischer sozio-politischer Transformationen. Im Falle Kroatiens verschoben sich die Ideen von nationaler Zugehörigkeit mit dem Zerfall der einigenden supranationalen jugoslawischen Identität sowie dem Ausbruch bewaffneter Konflikte entlang ethno-territorialer Linien radikal. Die politischen, sozialen und kulturellen Eliten, die 1990 an die Macht gelangten, begannen, eine eigenständige kroatische Identität gemäß der herrschenden, dezidiert nationalistischen Agenda zu formen. Diese „imaginierte“ Identität eines Kollektivs wurde auf jenen einschlägigen Begriffen und mythischen Konzepten aufgebaut, welche die nationale Besonderheit Kroatiens und dessen historisches Streben nach Unabhängigkeit legitimierten. Da der Krieg auf kroatischen Territorien ausgetragen wurde, dienten die Ansprüche auf eine eigenständige und historisch beglaubigte nationale Identität als zusätzliche Rechtfertigung für die Teilnahme an dem ethnischen Konflikt. Die nationalistischen Visionen der Gemeinschaftszugehörigkeit wurden aber nicht nur von verschiedenen sozio-politischen Strukturen produziert und verbreitet; vielmehr argumentiert diese Dissertation, dass auch das institutionelle Theatersystem sie maßgeblich propagierte. Dementsprechend untersucht diese Arbeit die Art und Weise, wie das kroatische institutionelle Theater während der Kriegszeit spezifische Visionen einer nationalen Gemeinschaft repräsentierte und aktiv entwickelte. Anhand empirischer Forschungen sowie auf der Basis ausgewählter Theaterproduktionen wird analysiert, wie das Nationaltheater die vorherrschende ideologische Agenda mit hervorbrachte, indem es jene Konzepte von Nation und nationaler Zugehörigkeit reproduzierte, die im Einklang mit der nationalistischen Agenda der politischen Eliten standen. Darüber hinaus zeigt die Dissertation auf, wie das Theatersystem—parallel zum herrschenden politischen Diskurs—diese Narrative zur Hervorbringung nationalen Selbstbewusstseins als Argumente für die anhaltenden Kriegsanstrengungen sowie für die nationalistische Rechtfertigung derselben präsentierte. Durch den Rückgriff auf Theaterbeispiele, die das ‘Kroatentum’ bereits unter dem sozialistischen Regime (1945–1991) inszeniert haben, situiert diese Forschungsarbeit entsprechende Repräsentationsstrategien zudem in der längerfristigen Entwicklung des Phänomens.
Abstract
(Englisch)
The early 1990s marked the beginning of a period of drastic socio-political transformations for the Socialist Federal Republic of Yugoslavia and its respective member states. In the case of Croatia, with the disintegration of the unifying supra-national Yugoslav identity and the eruption of armed conflicts along ethno-territorial lines, notions of national belonging radically shifted. The political, social and cultural elites who gained power in 1990 began shaping a distinctive Croatian national identity according to the ruling exclusive nationalistic agenda. This ‘imagined’ communal identity was constructed upon those thematic notions and mythical concepts that were found to validate Croatia’s national distinctiveness and historical quest for independence. Moreover, with the war being fought in its territories, these claims of a distinctive and historically continuous national identity additionally served as justifications for participating in the ethnic conflict. Besides being produced and disseminated by different socio-political structures, as this dissertation argues, nationalist visions of communal belonging were propagated by the institutional theatre system as well. In this work, I examine the ways in which the Croatian institutional theatre represented and actively developed a specific vision of a national community during the wartime period. Employing an empirical research design based on selected theatrical productions, I expose the ways in which national theatre conformed to dominant ideological processes of that time and how it replicated official concepts of nation and national affiliation fabricated by the political elites in line with their nationalist agenda. Moreover, I indicate how, like the ruling political discourse, the theatre system presented these narratives of national importance as arguments for the ongoing war effort and its nationalistic interpretations. In addition, by introducing theatrical examples of staging Croatianhood under the socialist regime, this dissertation outlines the referential representational strategies in the overall evolution of this phenomenon.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Wartime theatre War and Theatre National Theatre Nationalism Croatia Yugoslavia
Schlagwörter
(Deutsch)
Kriegstheater Kroatien Jugoslawien Nationalismus Nationaltheater
Autor*innen
Jana Dolecki
Haupttitel (Englisch)
Staging the nation in wartime theatre
Hauptuntertitel (Englisch)
Croatia, 1991-1995
Paralleltitel (Deutsch)
Inszenierung der Nation im Kriegstheater : Kroatien, 1991-1995
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
345 Seiten : Illustrationen
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Miranda Jakiša ,
Stephen Elliot Wilmer
Klassifikation
24 Theater > 24.06 Theatergeschichte
AC Nummer
AC16180894
Utheses ID
58690
Studienkennzahl
UA | 792 | 317 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1