Detailansicht

"(K)Ein Platz für Gedenken" Vergessene Orte in den Ortschaften des Burgenlandes - kritisches Hinterfragen der Erinnerungskultur an ermordeten Rom*nja
Marcus Wagner
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Deutsch UF Geschichte, Sozialkunde, Polit.Bildg.
Betreuer*in
Bertrand Michael Buchmann
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.66482
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-17613.33641.247374-2
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit widmet sich der Gedächtnis- und Gedenkkultur für die vertriebenen und ermordeten Rom*nja im Burgenland. Sie zeigt auf, dass die Verfolgung und Ermordung der Rom*nja im Burgenland während der Naziherrschaft im kollektiven Gedächtnis der Burgenländer*innen wenig verankert sind. Die verfolgten und ermordeten Rom*nja werden erst langsam ins Opferkollektiv des Landes aufgenommen.  Ein kurzer Abriss über die Geschichte der Rom*nja im Burgenland und die Situation der Volksgruppe in der Zweiten Republik bilden den Rahmen der Arbeit. Weiters wird aufgezeigt, wie der öffentlich–gesellschaftliche Umgang  mit der Nationalsozialistischen Vergangenheit des Burgenlandes das Leben der Rom*nja im Burgenland nach 1945 beeinflusste und erschwerte. Die jahrelange Nichtkonfrontation bzw. das Verschweigen der Mitschuld der Burgenländer*innen an den Verbrechen gegen die Romn*nja spiegelt sich in der Erinnerungspolitik des Burgenlandes wider. Die problematische politische Bereitschaft für die Aufarbeitung dieser Verbrechen zeigt sich auch in der burgenländischen Denkmallandschaft. Bis Ende der 1980er Jahre waren die Rom*naj in der burgenländischen Denkmallandschaft nicht präsent. Erst mit der Anerkennung der Rom*nja als Volksgruppe kam Bewegung in die Gedenkkultur. Auf Initiativen von verschiedenen Roma-Vereinen, Privatpersonen und kirchlichen Vertretern entstanden erste Denkmäler und Erinnerungsstätten für die ermordeten Rom*nja. Erinnerungslücken werden langsam geschlossen, aber die Bereitschaft der Gemeinden und ihrer Bevölkerung zur Errichtung von Gedenkstätten ist nicht immer vorhanden. Allerdings wären gerade diese Gedenkstätten für die Sensibilisierung der Burgenländer*innen auf dieses Thema bedeutend. Die Initiativen von Roma-Vereinen und -Organisationen aber auch von den vielen einzelnen Privatpersonen, von der Kirche und vielleicht auch von der Politik werden daher auch in Zukunft wesentlich sein.
Abstract
(Englisch)
This underlying thesis addresses the culture of remembrance of the expelled and assassinated Roma people in Burgenland. It reveals that the persecution and assassination of the Romanies as taken place during the Nazi regime have not been part of the collective memory of the people living in Burgenland. A short outline about the history of the Roma people in Burgenland and their situation in the Second Republic form the framework of this work. The political-societal discourse about the Nazi regime influenced and manipulated the life of the Romanies in Burgenland after 1945 tremendously. This work shows how non-confrontation and concealment of complicity over years can affect the politics of memory of a country. The lack of monuments of Roma people in Burgenland as well as the lack of political discourse and discussion witness the negligence to look back and to review the crimes which happened to this ethnic minority. As a matter of fact, the Roma minority and culture were not considered or represented in the memorial landscape of the Burgenland until the late 1980ies. This only changed with the recognition of the Romanies as minority ethnic community and thanks to the great efforts and hard work of many different Roma associations and organizations as well as of clerical representatives and individuals. Thanks to their persistence, many initiatives were started and monuments and sites built to remember the high amount of Roma people assassinated during the Nazi regime. These places are not only crucial to show empathy with the minority ethnic community but they are especially important to retain the crimes committed in the collective memory of the country. Raising awareness among the population in Burgenland and especially among the young, continuous confrontation with what happened to the Roma people in the country and an ongoing political discourse are essential to sensitize the people in Burgenland and keep their memory alive. Hence, the mission of Roma associations and organizations must not stop here but also continue in the future, together with the work of the many individuals and other collective groups to finally fill any open gaps in the collective memory of the country and its residents.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Rom*nja Gedenkstätten Erinnerungskultur Holocaust Romasiedlungen im Burgenland Erinnerungspolitik im Burgenland kollektives Gedächtnis Aufarbeitung der NS-Verbrechen Roma Volksgruppe
Autor*innen
Marcus Wagner
Haupttitel (Deutsch)
"(K)Ein Platz für Gedenken" Vergessene Orte in den Ortschaften des Burgenlandes - kritisches Hinterfragen der Erinnerungskultur an ermordeten Rom*nja
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
114 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Bertrand Michael Buchmann
Klassifikation
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte
AC Nummer
AC16332351
Utheses ID
58894
Studienkennzahl
UA | 190 | 333 | 313 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1