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Von der Weltwirtschaftskrise zur Weltfinanzkrise
eine historisch-vergleichende Analyse der Entstehung der Great Depression 1929 - 1933 und der Finanzkrise 2007 - 2009 in den USA
Albert Jantschnig
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Geschichte, Sozialkunde, Polit.Bildg. UF Psychologie und Philosophie
Betreuer*in
Peter Eigner
DOI
10.25365/thesis.69518
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11088.45101.226335-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit stellt einen historischen Vergleich der Entstehung der Great Depression 1929-1933 und der Finanzkrise 2007-2009 in den USA an. Ich analysiere die Risikofaktoren, Ursachen und Auslöser, die zum Ausbruch der beiden Krisen geführt sowie die Faktoren, die zu ihrer Verbreitung und Vertiefung beigetragen haben. Anhand der Literatur und ökonomischer Daten stelle ich die beiden Krisen gegenüber, mit dem Ziel, Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzuzeigen und damit zu einem besseren Verständnis der Entstehung von Wirtschafts- und Finanzkrisen allgemein beizutragen. Die Gemeinsamkeiten der Great Depression und der Finanzkrise sind verblüffend zahlreich. Beide Krisen wurden durch das Platzen einer kreditfinanzierten Spekulationsblase am Aktien- bzw. Immobilienmarkt ausgelöst und durch „Bank Runs“ auf (Investment-)Banken intensiviert. Der starke Einsatz von Fremdkapital („Leverage“) und die damit einhergehende Verschuldung der amerikanischen Haushalte waren wesentliche Merkmale beider Krisen. Ausländisches Kapital und Ungleichheiten in der Vermögensverteilung verstärkten die Blasenbildung in den 1920er wie in den 2000er Jahren. Beide Krisen entwickelten sich in einem Umfeld politisch geförderter Wachstumseuphorie sowie instabiler und mangelhaft regulierter Finanzmärkte. Während in den 1930er Jahren das Fehlen eines Einlagensicherungssystems zu „Bank Runs“ führte, war es in den 2000er Jahren ebendiese Einlagensicherung, die Banken zu risikoreichen Geschäften verleitet hatte („Moral Hazard“). Das Scheitern der systemrelevanten („Too Big to Fail“) Investmentbank Lehman Brothers im September 2008 führte zu einer Liquiditätskrise ähnlich den Bankenpleiten der 1930er Jahre. Die Geldpolitik der Federal Reserve spielte in beiden Krisen eine wichtige Rolle. Niedrige Zinsen hatten einen entscheidenden Anteil an der Entstehung der Spekulationsblasen und die Anhebung der Leitzinsen trug zum Platzen der Blasen bei. In der Reaktion der Federal Reserve liegt zugleich der größte Unterschied zwischen den beiden Krisen. Während die Fed in den 1930er Jahren nur verhalten reagierte (der Goldstandard schränkte die Geldpolitik massiv ein) und somit ein Abgleiten in Deflation und Depression zuließ, reagierte sie in den 2000er Jahren umgehend und entschlossen. Dadurch wurde höchstwahrscheinlich eine Wiederholung der Great Depression verhindert.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Great Depression 1929-1933 Finanzkrise 2007-2009 Weltwirtschaftskrise Weltfinanzkrise Spekulationsblasen
Autor*innen
Albert Jantschnig
Haupttitel (Deutsch)
Von der Weltwirtschaftskrise zur Weltfinanzkrise
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine historisch-vergleichende Analyse der Entstehung der Great Depression 1929 - 1933 und der Finanzkrise 2007 - 2009 in den USA
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
125 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Peter Eigner
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.09 Wirtschaftsgeschichte ,
83 Volkswirtschaft > 83.01 Geschichte der Volkswirtschaft
AC Nummer
AC16210242
Utheses ID
58954
Studienkennzahl
UA | 190 | 313 | 299 |