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Erheben und Tracken von Bewegungsaktivitäten in Zeiten von Corona
Vergleich dreier Erhebungsmethoden am Beispiel erwachsener Frauen
Markus Oels
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Sportwissenschaft und Universitätssport
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Bewegung und Sport UF Geographie und Wirtschaftskunde
Betreuer*in
Rosa Diketmüller
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.69564
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11093.90740.820854-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Es gibt verschiedene Methoden zur Messung der alltäglichen Bewegungsaktivität. Jede Methode hat seine Vor- und Nachteile und diese müssen bei der Erhebung von körperlicher Aktivität berücksichtigt werden (Gabrys et al., 2015; Müller et al., 2010; Thiel et al., 2016). Bewegung spielt eine entscheidende Rolle bei der Sekundärprävention von Krankheiten und der Erhöhung der beschwerdefreien Jahre im Alter (Dorner et al., 2020; Fonds Gesundes Österreich, 2020a; Miko et al., 2020). Deshalb hat jedes Land eigene Forschungsgruppen, die das Bewegungsverhalten der Bevölkerung verfolgen und auf die gesundheitsfördernden Aspekte von Bewegung hinweisen (Fonds Gesundes Österreich, 2020a). Welche Methoden es gibt und ob ein Vergleich zwischen den Methoden möglich ist, soll diese Arbeit skizzieren. Zusätzlich kam im Jahr 2020 eine weltweite Pandemie in die Phase der Datenerhebung, die bei der Auswertung berücksichtigt wurde und ebenso das Bewegungsverhalten in Zeiten von Restriktionen und Einschränkungen zeigen soll. Die Stichprobe bestand nur aus Frauen, da diese noch in vielen Studien zur Bewegungsaktivität unterrepräsentiert sind. Im Zeitraum März 2020 wurden 30 Bewegungssensoren vom Typ Actigraph GT3x+ an weibliche Personen im Umkreis von Wien ausgegeben. Die meisten Studienteilnehmerinnen waren sehr sportlich und in einem Verein sportlich tätig. Die Erhebungszeit dauerte 14 Tage, wobei neben dem, an der Hüfte getragenen, Bewegungssensor zusätzlich ein tägliches Aktivitätsprotokoll zu führen war. Im Eingangsfragebogen wurde zusätzlich zu den Angaben zur eigenen Person noch die kurze Form des IPAQ (International Physical Activity Questionnaire) abgefragt. Die Daten dieser drei Methoden wurden miteinander verglichen. Es gibt signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Erhebungsinstrumenten und Cut-Point Modellen (p<0,05). Innerhalb der Akzelerometer Cut-Point Modelle ist der Unterschied meistens nicht gegeben und nur die Absolutwerte der MET Minuten pro Woche variieren. Der Vergleich zwischen den Methoden ist jedoch nicht zulässig. Eine Analyse zwischen den MET Minuten pro Tag von Woche 1 zu Woche 2 hat bei allen Cut-Point Modellen und beim Bewegungstagebuch (modifiziert nach Bittner et al., 2017) signifikante Unterschiede aufgezeigt. Die Ergebnisse des Vergleichs der MET Minuten pro Tag während des Lockdowns und vor dem Lockdown sind nicht eindeutig. Nur beim Cut-Point Modell nach Freedson 2011 VM konnten signifikante Unterschiede gezeigt werden. Das selbstgeführte Bewegungstagebuch und das Cut-Point Modell nach Troiano (2008) konnten keine eindeutigen signifikanten Ergebnisse zeigen. Bei Ergänzung der Bewegungstagebucheinträge zu den Akzelerometerdaten konnte kein Unterschied zwischen den Gruppen nachgewiesen werden (p>0,05; n=7). In den Erhebungszeitraum fielen erste Maßnahmen des Lockdowns im Frühjahr 2020, womit die Bereitschaft und Aktivität hinsichtlich der Teilnahme in der zweiten Woche abnahm. Nichtsdestotrotz konnte gezeigt werden, dass es zwischen den einzelnen Methoden und Cut-Point Modellen Unterschiede in den MET Minuten pro Woche gibt. Das lässt darauf schließen, dass ein einzelnes Messinstrument nicht reicht, um eindeutige Aussagen zur Bewegungsaktivität der Personen zu erstellen. Eine Kombination aus objektiven und subjektiven Methoden scheint der Goldstandard zur Erhebung von Bewegungsdaten zu sein. Erste Ergebnisse zeigen in den ersten Tagen des Lockdowns eine Abnahme der MET Minuten pro Tag von Woche 1 zu Woche 2.
Abstract
(Englisch)
There are several methods of measuring daily physical activity. Each method has its advantages and disadvantages, and these must be considered when surveying physical activity (Gabrys et al., 2015; Müller et al., 2010; Thiel et al., 2016). Physical activity plays a crucial role in disease prevention and increasing the symptom-free years in old age (Dorner et al., 2020; Fonds Gesundes Österreich, 2020a; Miko et al., 2020). That is why each country has its own research groups that track the population's physical activity behavior and point out the health-promoting aspects of physical activity (Fonds Gesundes Österreich, 2020a). This work is intended to outline which methods are available and whether a comparison between these methods is possible. In addition, a global pandemic entered the data collection in 2020, which was considered in the evaluation and is intended to show physical activity behavior in times of restrictions. The sample consisted only of women, as these are still underrepresented in many studies on physical activity. In March 2020, 30 Actigraph GT3x+ motion sensors were issued to women in the vicinity of Vienna. Most of the study participants were very athletic and were active in sports in a club. The survey period lasted 14 days, and a daily activity log had to be kept in addition to the movement sensors worn on the hips. On the initial questionnaire, the short form of the IPAQ (International Physical Activity Questionnaire) was asked in addition to the personal details. The results of these three methods were compared at the end. There are significant differences between the individual survey instruments and cut-point models (p <0.05). There is no difference within the accelerometer cut-point models and only the absolute values of the MET minutes per week vary. However, the comparison between the methods is not allowed. A comparison between the MET minutes per day from week 1 to week 2 showed significant differences in all cut-point models and in the movement diary (modified from Bittner et al., 2017). The results of comparing the MET minutes per day during lockdown and before lockdown are inconclusive. Significant differences could only be shown in the cut-point model according to Freedson 2011 VM. The self-guided movement diary and the Cut-Point model according to Troiano 2008 could not show any clear significant results. When the movement diary entries were added to the accelerometer data, no difference between the groups could be detected (p> 0.05; n = 7). During the study, the first lockdown restrictions were taken in spring 2020, with the result that willingness and activity regarding participation decreased in the second week. Nevertheless, it could be shown that there are differences in the MET minutes per week between the subjective methods and cut-point models. This suggests that a single measuring instrument is not enough to make clear statements about the physical activity level of people. A combination of objective and subjective methods is the gold standard for collecting physical activity data.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
physical activity Corona accelerometer logbook
Schlagwörter
(Deutsch)
körperliche Aktivität Bewegungsverhalten Corona Frauen Methodenvergleich Akzelerometer Bewegungstagebuch
Autor*innen
Markus Oels
Haupttitel (Deutsch)
Erheben und Tracken von Bewegungsaktivitäten in Zeiten von Corona
Hauptuntertitel (Deutsch)
Vergleich dreier Erhebungsmethoden am Beispiel erwachsener Frauen
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
147 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Rosa Diketmüller
Klassifikation
76 Sport > 76.10 Sport, Sportwissenschaft: Allgemeines
AC Nummer
AC16202022
Utheses ID
59021
Studienkennzahl
UA | 190 | 482 | 456 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1