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Sacramenta, in quibus principaliter salus constat
Taufe, Firmung und Eucharistie bei Hugo von St. Viktor
Claus Blessing
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Katholisch-Theologische Fakultät
Betreuer*in
Hans-Jürgen Feulner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.6559
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29082.64607.400069-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Hugo von St. Viktor (+1144) hat nicht nur erstmals eine „vollkommene“ Definition des Sakramentes, sondern auch eine Einteilung der Sakramente vorgenommen, aus der die „Sakramente, in denen vorrangig das Heil besteht und empfangen wird“ (sacramenta in quibus principaliter salus constat et percipitur) herausragen. Obwohl er keine explizite Zuordnung einzelner Sakramente zu diesem Begriff vorgelegt hat, können Taufe, Firmung und Eucharistie eindeutig und abschließend den sacramenta in quibus principaliter salus constat zugeordnet werden, während die Kirchweihe als vorbereitendes Sakrament eigener Art aus diesen ausgeschieden werden kann. Der inhaltliche Zusammenhang, in den Hugo von St. Viktor die drei Sakramente Taufe, Firmung und Eucharistie bringt, ist die Vorstellung ihrer Heilsnotwendigkeit für den einzelnen Menschen sowie ihre besondere Bedeutung für den Prozeß der Eingliederung in den Leib Christi in ekklesiologisch-kollektiver Betrachtung. Auch für die sacramenta in quibus principaliter salus constat entwickelt Hugo von St. Viktor aber einen relativen Begriff der Heilsnotwendigkeit in dem Sinne, daß der Heilsweg des Menschen nicht absolut an den Empfang der Sakramente gebunden ist, wenngleich ihr Empfang nicht in dessen freier Disposition steht, so daß der Nichtempfang der Taufe oder der Firmung nicht prinzipiell vom Heil ausschließt, und bei stringenter Anwendung der sakramententheologischen Prinizipien Hugos von St. Viktor sich in bestimmten Fällen sogar ein in Christus gründender Heilsweg für Ungetaufte eröffnet. Dieser Heilsweg erfolgt jedoch nicht extra ecclesiam. Vielmehr nimmt Hugo von St. Viktor Neujustierungen am Kirchenbild vor, die bereits in seinem Menschheit und Kirche koextensiv verstehenden Begriff der Heilsgeschichte grundgelegt sind. Dieser und ein weit gefaßter Kirchenbegriff erlaubt es ihm, neben der ordentlichen Gliedwerdung in der Kirche, die durch Glaube und Liebe - sakramentaliter durch Taufe, Firmung und Eucharistie – geschieht, einen außerordentlichen, d.h. nichtsakramentalen Heilsweg zu denken, der durch den Glauben allein erfolgt und auch die Gliedwerdung in der Kirche und am Leib Christi einschließt. Während die Taufe nur in den Leib Christi eingliedert, führen Firmung und Eucharistie, also Salbung, Geistempfang und Teilhabe am eucharistischen Herrn zur Stärkung und Belebung des Getauften als lebendigem Glied der Kirche. Darüber hinaus versteht Hugo von St. Viktor Taufe, Firmung und Eucharistie in mystischer Betrachtung nicht nur als Heilmittel, sondern auch als Schönheitsmittel. Als Arznei und Kosmetika sind die drei sacramenta in quibus principaliter salus constat Vergewisserungsinstanz, Erinnerungsanker und Brautschmuck der Gott suchenden und zugleich immer wieder zweifelnden Seele des Menschen.
Abstract
(Englisch)
Hugh of St. Victor (+1144) was not only the first who has given a „perfect“ definition of sacrament but also a classification of sacraments. In this classification the „sacraments, in which salvation is principally contained and received“ (sacramenta in quibus principaliter salus constat et percipitur) stand out. Although Hugh oft St. Victor didn’t explicitly assign singular sacraments to this term, baptism, confirmation and eucharist can be collected definitely and exclusively as the sacramenta in quibus principaliter salus constat. The coherence of these three sacraments ist founded in the idea of their necessity for the salvation of man and in their importance for the process of the initiation into church as body of Christ. The term of necessity for salvation, that Hugh of St. Victor is developing for the sacramenta in quibus principaliter salus constat, is relative in the meaning, that the way of salvation not absolutely requires the reception of sacraments, although the reception isn’t in the free disposition of man. Not to receive baptism or confirmation doesn’t exclude absolutely from salvation. If the principles of the theology of sacraments of Hugh of St. Victor are consequently applied to the question, if there could be a way of salvation for not baptized people, for special cases there can be found a kind of way of salvation for not baptized as a way founded in Christ. But this way is not extra ecclesiam. By a new understanding of the term of church, founded in his theory of coextensity of mankind and church, Hugh of St. Victor develops the idea of two ways becoming member of the church as body of Christ. On the one hand there is the ordinary way by faith and love, represented sacramentally by baptism, confirmation and eucharist; on the other hand there is an extraordinary way, thougt without reception of sacraments, which happens only by the faith and includes becoming still a member of the church as body of Christ. While baptism initiates into the body of Christ, confirmation and eucharist are strengthen and enliven the baptized as a living member of the church. In a mystical view Hugh of St. Victor understands baptism, confirmation and eucharist not only like medicine but also like cosmetics, because they not only make the receivers sure of salvation but they also are a kind of wedding-dress for heaven.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Sacraments Hugh of St. Victor Baptism Confirmation Eucharist
Schlagwörter
(Deutsch)
Sakramente Hugo von St. Viktor Taufe Firmung Eucharistie
Autor*innen
Claus Blessing
Haupttitel (Deutsch)
Sacramenta, in quibus principaliter salus constat
Hauptuntertitel (Deutsch)
Taufe, Firmung und Eucharistie bei Hugo von St. Viktor
Paralleltitel (Englisch)
Sacramenta, in quibus principaliter salus constat ; Bbaptism, confirmation and eucharist by Hugh of St. Victor
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
699 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Hans-Jürgen Feulner ,
Bertram Stubenrauch
Klassifikationen
11 Theologie > 11.50 Kirchengeschichte, Dogmengeschichte ,
11 Theologie > 11.52 Mittelalterliches Christentum ,
11 Theologie > 11.74 Liturgik
AC Nummer
AC05040512
Utheses ID
5909
Studienkennzahl
UA | 080 | 011 | |
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